Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine
Freitagnachmittag deiner ersten Woche in deinem neuen Job nicht auf der Arbeit bist?«
»Weil«, Cleo nahm sich noch mehr Kuchen, »Mimi morgen Abend in Lovelady ein Wohltätigkeitsessen ausrichtet. Ihr wurde abgesagt von welcher armen Seele auch immer, die bei Tisch bedienen sollte, und sie hat mich gefragt, ob ich es nicht übernehmen würde. Ich habe Ja gesagt, denn Samstagabende sind noch immer am schlimmsten – da malt man sich in allen Farben aus, wie alle anderen auf der Welt ausgehen und eine tolle Zeit haben, während man selbst vor einer Krankenhausserie mit einem Mikrowellen-Curry allein zu Hause sitzt.«
Doll seufzte. »Du könntest immer zu uns rüberkommen. Jederzeit. Das weißt du. Brett sieht dich gern, und die Kinder lieben dich … ach, aber vielleicht möchtest du nicht …«
»Zum tausendsten Mal, ich habe kein Problem damit, dass du Babys hast und ich nicht. Ich sehe deine wunderbaren Kinder wirklich gerne – und Brett auch – und wir müssen wirklich bald was ausmachen.«
»Ich werde darauf zurückkommen. Also, erzähl weiter von dieser Kellnerinnensache …«
»Tja, Mimi könnte dem Geizkragen Shylock Konkurrenz machen, und um mir für Arbeit am Samstagabend nicht etwa Überstunden zu bezahlen, hat sie mir stattdessen heute Nachmittag freigegeben. Was mir gut gepasst hat, um dich zu treffen – und mit der Weinherstellung loszulegen.«
Doll beugte sich vor und verknusperte das letzte Stück Kuchen. »Ooh, der ist himmlisch. Und verrat mir bloß nicht, wie viele Kalorien ein Stück davon enthält. Das liebe ich an mehrfacher Mutterschaft: Keiner nörgelt über meinen zunehmenden Taillenumfang. Also eigentlich, auch wenn ich nicht sicher bin, ob ich dieses Weinherstellungsprojekt gutheiße, falls, und ich sage ganz vorsichtig falls – falls er gelingt und einigermaßen trinkbar ist, hätte ich vielleicht einen kleinen Vorschlag für dich, um Geld zu verdienen.«
»Oh, spitze. Dafür bin ich immer zu haben. Schieß los. Jetzt bin ich neugierig.«
»Also, Mum gibt nächsten Monat eine verspätete Geburtstagsparty. Normalerweise ignoriert sie ihre Geburtstage, aber dieser ist etwas Besonderes, und Joel hat darauf bestanden, dass sie ihn feiert. Und so veranstaltet sie im Gemeindesaal von Hazy Hassocks einen Sechzigerjahre-Sechzigsten.«
»Wow! Das klingt ja super. Was für eine tolle Idee!«
»Genau genommen war es Joels Idee. Ihr Geburtstag war Anfang des Jahres, und er hat sie auf diese irre Kreuzfahrt eingeladen, weißt du noch? Aber jetzt sagt er, sie sollte für all ihre Freunde und Verwandten eine wirklich angemessen verrückte Hazy-Hassocks-Party geben.«
»Ach, süß – auch wenn ich immer noch nicht glauben kann, dass Mitzi schon sechzig ist. Sie sieht um so vieles jünger aus!«
»Sie sagt, einen erotisch attraktiven, deutlich jüngeren Lebensgefährten zu haben, würde sie jung und schlank halten.« Doll zog eine Grimasse. »Wenn du mich fragst, ist das weitaus mehr Information, als eine Tochter zu hören bekommen sollte. Wie auch immer, ja, es wird eine echte Nostalgieparty. Alle kommen in Sechzigerjahre-Kostümen, und für die Musik hat sie die JB Roadshow engagiert – eine echte Sechzigerjahre-Soulband – und …«
»Willst du mich für diesen Abend als Kellnerin anheuern?«, unterbrach Cleo. »Ich hätte nichts dagegen. Im Gegenteil, es würde mir Spaß machen.«
»Nee. Natürlich nicht. Ich bin doch nicht Mimi Pashley-Royle. Ich beute keine Leute aus. Du sollst als Gast zu der Party kommen.«
»Oh, spitze, mein gesellschaftlicher Terminkalender wurde damit gerade um hundert Prozent aufgepeppt, aber worin besteht dann die Möglichkeit zum Geldverdienen?«
»Also«, sagte Doll mit einem Achselzucken, »es kann natürlich sein, dass ich diesen Vorschlag irgendwann bereue, aber ich dachte, du könntest selbstgemachten Wein für diesen Abend liefern – natürlich nur wenn es klappt und er genießbar ist. So hindern wir Clyde daran, seine Giftbrühe anzubieten, und es würde hervorragend zu Mums selbstgekochtem ländlichen Essen passen genauso wie zum nostalgischen Rahmen. Und wir würden dich natürlich pro Flasche bezahlen.«
»Und in Anbetracht der Trinkfestigkeit der Leute in Hazy Hassocks dürften das ziemlich viele Flaschen werden.« Cleo strahlte vergnügt. »Siehst du – schon habe ich ein unternehmerisches Projekt in Aussicht. Wer weiß, wo das noch hinführen mag? Gebongt! Danke, Doll, das wird super.«
»Freu dich mal nicht zu früh. Denk daran, ich
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