Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
Vom Netzwerk:
Lovers Spinney, um irgendwelches Zeug in Plastiktüten zu stopfen, wo ich mich doch auf ein bisschen Weiberklatsch und einen deiner Kuchen in der warmen Stube gefreut hatte?«
    »Mecker nicht«, schnaufte Cleo und streckte den Arm nach einigen prächtigen Früchten eines struppigen Holzapfelbaums aus. »Ich brauche Grundstoffe für meinen selbstgemachten Wein, vier Hände sind besser als zwei, und du bist meine beste Freundin. Also machst du mit. Hör mal, pack doch diesen Ast, und halt deine Tüte auf – danke.«
    Doll schüttelte den Kopf, ergriff mit einer Hand den Ast und öffnete mit der anderen folgsam ihre sich bereits wölbende Tüte, während Cleo die rotgoldenen Holzäpfel pflückte.
    »Sind die nicht hübsch? Sie sehen aus wie kleine Fabergé-Eier, findest du nicht? Nur ohne Juwelen und Glitzer natürlich.« Cleo ließ den Ast zurückschnellen, der sie beide mit Blättern und kleinen Zweigen berieselte, entwirrte ihre Haare aus dem Baum und seufzte zufrieden. »Ich denke, das genügt fürs Erste. Was haben wir denn? Zwetschgen, Holzäpfel, wilde Pflaumen, Schlehen, Holunder – ach, und diese Brombeeren, von denen du gesagt hast, wir hätten sie nicht anrühren sollen.«
    »Weil«, sagte Doll heiter, »wie du wissen solltest, da du auf dem Land geboren und aufgewachsen bist, auf alle Brombeeren, die man nach dem 6. September pflückt, der Teufel gepinkelt hat.«
    Cleo raffte ihr üppiges Haar wieder zu einem hoch sitzenden, unordentlichen Knoten zusammen. »Ich halte es für wahrscheinlicher, dass die Jugend von Lovers Knot draufgepinkelt hat. Wie auch immer, ich gebe nichts auf all diesen abergläubischen Quatsch – du hingegen, als Tochter einer Hexe …«
    »Meine Mum ist keine Hexe! Sie betreibt eine gut gehende Catering-Firma und kocht mit großem Erfolg, ähm, nach traditionellen ländlichen Kräuterrezepten.«
    »Eine Hexe, genau wie ich sagte. Wenn man in dieser Gegend irgendwem gegenüber den Namen Mitzi Blessing erwähnt, kreuzt jeder sofort die Finger, beugt die Knie, dreht sich dreimal im Kreis und spricht etwa zwanzig Ave Maria.«
    »Und wenn sie dich so reden hörte, würde sie dich mit einem Fluch belegen.«
    Kichernd schob Cleo ihren linken Arm durch den von Doll, und sie bahnten sich vergnügt einen Weg durch das dichte Unterholz von Lovers Spinney.
    »Und außerdem«, sagte sie, als sie aus den dunkelgrünen Tiefen des Wäldchens ans Tageslicht hinaustraten, »brauchst du dir wegen dem Teufelspipi auf den Brombeeren keine Sorgen zu machen – ich werde alles gründlich waschen.«
    »Na, Gott sei Dank – aber ich werde das Zeug trotzdem nicht anrühren. Selbstgemachter Wein! Herr im Himmel! Der schmeckt immer ganz grauslich. Mums Nachbar Clyde braut hausgemachten Wein – seine Lieblingssorte ist Pastinake mit Kuhfladen oder so. Das Zeug ist ungenießbar, feuergefährlich und sollte als Sondermüll deklariert werden. Und sag bitte nicht, dass wir, wenn wir in deinen Wohnwagen zurückkommen, anfangen müssen zu schnippeln und zu pürieren und so weiter. Ich bin nur für ein bisschen Ruhe und Erholung fern der Freuden der Mutterschaft hergekommen.«
    »Sollst du auch kriegen, in Hülle und Fülle«, sagte Cleo herzlich, während sie über abschüssige schmale Pfade fort von den dicht stehenden Bäumen des Wäldchens auf den Caravanpark zurutschten. »Das hast du verdient, nachdem du so ein Schatz warst, mir mit den Früchten zu helfen.«
    »Eigentlich hat es mir ziemlich Spaß gemacht. So ähnlich wie wenn wir als Kinder Äpfel geklaut oder Kastanien gesammelt haben. Die Plastiktüten vom Supermarkt sind allerdings ein leichter Stilbruch.« Doll runzelte die Stirn. »Wenn du dich jetzt auf einmal in eine rustikale Mutter Erde verwandelst, sollten wir das Füllhorn der Natur doch wohl eher in einen Weidenkorb ernten?«
    »Bei Big Sava waren die Weidenkörbe aus, und mir war das Geld ausgegangen. Also – wenn wir jetzt auf den Platz kommen, bleib nicht stehen, und rede mit niemandem. Vor allem nicht mit den Phlopps. Ich will nicht, dass irgendwer weiß, was ich mache. Es ist ein Geheimnis.«
    »Wieso?« Doll wartete lächelnd, bis Cleo die Tür ihres Wohnwagens aufgeschlossen hatte. »Nein, lass nur, ist nicht wichtig. Ah, Wärme und Zivilisation. Soll ich Wasser aufsetzen? Kaffee?«
    »Ja bitte«, schnaufte Cleo und sog den köstlichen Duft freier Natur und frischer Luft der reifen, regengewaschenen Früchte ein, als sie die schweren Tüten zu Boden plumpsen ließ und unter den

Weitere Kostenlose Bücher