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Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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will erst eine Kostprobe! Also, jetzt muss ich dir aber noch was erzählen, bevor ich es vergesse. Du wirst es nicht glauben, was jetzt wieder los war mit Viv aus der Zahnarztpraxis und dem Glatzkopf, der die künstlichen Zähne herstellt …«
    Um sechs Uhr abends duftete der ganze Wohnwagen nach dem würzigen Herbstaroma mehrerer Pfund kleingeschnittener Zwetschgen. Cleo summte zur Radiomusik, sie hatte ihren Nachmittag mit Doll in vollen Zügen genossen und war, angespornt von dem Vorschlag, Mitzis Party mit ihren Weinen zu beliefern, nun entschlossener denn je, eine Art bukolische Winzerin zu werden.
    Wenn sie aus dieser Weinsache einen Erfolg machen könnte, dachte sie, während sie sich Olives krakelige Schrift auf den vergilbten Seiten besah, könnte sie sich damit vielleicht selbstständig machen. Dann wäre sie in allen Belangen Herrin ihres eigenen Schicksals – emotional wie finanziell –, nicht wahr? Und das wäre doch wirklich großartig.
    Sie richtete sich auf, band die langen Haare wieder zum hohen Pferdeschwanz zusammen und rollte die Ärmel ihres Pullovers hoch. Wenn sie Winzern wie Grants of St James’ Konkurrenz machen wollte, sollte sie ihr erstes Gebräu nun wirklich in Angriff nehmen.
    Also … nachdem sie die Zwetschgen gewaschen und zerkleinert hatte, was kam als Nächstes? Ach ja, das Wasser zum Kochen bringen und ein Pfund Zucker hinzugeben. Aber … was war das denn? Sie kniff die Augen zusammen – liebe Güte, Olives Handschrift war ja schauderhaft. Das Wort »Wasser« war durchgestrichen und stattdessen stand da – was? Lovers Cascade ?
    Was um Himmels willen war Lovers Cascade ?, wunderte sich Cleo. Das war ihr bislang auf der Liste der benötigten Zutaten gar nicht aufgefallen.
    Auf einer Fahrt nach Winterbrook am Abend zuvor hatte sie alle möglichen geheimnisvollen Weinherstellungssachen besorgt, die auf den zerfledderten Seiten aufgelistet waren. Dinge wie Natriumdisulfit-Tabletten und Zitronensäure und Antigelier-Enzyme und Klärmittel und Hefe. Aber – verflixt noch mal! Lovers Cascade , was immer das sein sollte, hatte sie völlig übersehen …
    Sie überflog noch einmal die Seiten. Nein, es fand sich keine Erklärung. Vielleicht war Lovers Cascade auch nur irgendein ländlicher Name für Leitungswasser? So wie Gänsewein? Sollte sie also einfach auf gut Glück das normale Wasser verwenden, das sie in einen Eimer abgemessen hatte? Und Olives Rezept nach eigenem Gutdünken abwandeln?
    Sie beschloss gerade, dass sie nun wirklich mit dieser ersten Ladung in die Gänge kommen müsse, wenn sie jemals vorhatte, Mimi mit ihren privaten Braukünsten zu beeindrucken, ganz zu schweigen davon, als Delikatessweinlieferantin der Dorfgemeinde ins Geschäft zu kommen, da klopfte es an der Tür.
    Ach gut, das wird Elvi sein, dachte Cleo. Die könnte ihr vielleicht bei der Entschlüsselung von Lovers Cascade helfen. Elvi hatte sich in den letzten paar Tagen sehr merkwürdig benommen – so verträumt und distanziert –, da wäre es eine gute Gelegenheit, unverbindlich mit ihr zu sprechen und sich zu vergewissern, dass sie sich nicht überarbeitete.
    »Komm rein!«, rief Cleo über das Gedudel des Radios hinweg. »Die Tür ist offen!«
    »Ist ja fantastisch!« Mit Designersonnenbrille auf der Nase trat Dylan Maguire in die Küche. »Ich habe die erste Etappe geschafft, ohne angegriffen zu werden! Ach, und Sie sehen umwerfend aus, und Sie kochen gerade. Was könnte ein Mann sich sonst noch wünschen?«
    Cleo stand nur da und starrte ihn an. Ihr Mund versagte ihr den Dienst. Sie fand keine Worte.
    »Die sind für Sie.« Dylan durchquerte mit zwei Schritten die winzige Küche und reichte ihr einen riesigen Strauß süß duftender Freesien. »Als Entschuldigung für die Belästigung neulich Abend und zum Dank für Ihre Gastfreundschaft. Ich hätte die Blumen auch mit Fleurop schicken können, aber nachdem Sie so nett gewesen waren, erschien mir das zu unpersönlich – und dann wäre ja auch aus dem Besuch nichts geworden. Natürlich hätten es eigentlich rote Rosen sein sollen, aber das wirkt doch immer ein bisschen klischeehaft und deshalb …«
    »Äh, vielen Dank.« Ungeschickt ergriff Cleo die Blumen. »Nein, die sind genau das Richtige. Sie sind wirklich wunderschön. Öhm, wie geht’s Ihren Augen?«
    »Tun weh. Und schillern in allen Farben. Daher die Sonnenbrille, die, wie ich sagen muss, mir ein zusätzliches geheimnisvolles Flair verleiht und so den Damen einen beliebten

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