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Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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haben.«
    »Nein, hatte sie gar nicht. Sie war so bodenständig, wie man nur sein kann. Und das ist nicht Olives Handschrift.« Mit gerunzelter Stirn besah sich Dylan das Weinrezept. »Olive war eine Kirchgängerin und strikte Abstinenzlerin. Sie hat Alkohol grundsätzlich nicht angerührt und hätte daher sicherlich keinen Wein gebraut. Sie hat mir immer die Hölle heiß gemacht, wenn ich zu viel getrunken habe – oder überhaupt ein Glas, wenn ich es recht bedenke. Wie kamen Sie darauf, diese Sachen würden Olive gehören?«
    Cleo erklärte, wie sie die Bücher mit den Rezepten, Illustrationen und Anleitungen bei dem Gerümpel im Schuppen gefunden hatte.
    »Dann würde ich wetten, es ist von Mad Molly«, sagte Dylan. »Die hat vor Olive hier gewohnt. Ich habe sie natürlich nicht gekannt, aber ihr Ruf lebt fort. Sie hat anscheinend alles Mögliche selbst gemacht. Nicht nur Wein, sondern auch Kräuter-Heilmittel und solche Sachen. Den Legenden von Lovers Knot zufolge sind die Leute lieber zu Mad Molly gegangen als zum Doktor. Die Gerüchte besagen auch, dass sie sozusagen mehr Leute ums Leben gebracht als gesund gemacht hat. Ganz im Ernst, Olive hat gesagt, Mad Mollys Mixturen hätten zu Mord und Totschlag geführt.«
    »Tatsächlich? Aber warum sollte Mollys Zeug noch immer in dem Schuppen sein? Selbst wenn Molly es hiergelassen hätte, als sie auszog, warum hätte Olive es behalten sollen?«
    »Ach, Olive hat nie etwas weggeworfen, nur für den Fall, dass man es noch mal brauchen könnte. Eine Hamstermentalität wie in Kriegszeiten – sich selbst behelfen und alles reparieren. Sie war eine unverbesserliche Sammlerin. Sie machen also etwas von Mad Mollys Sachen? Ganz schön mutig.«
    »Mutig? Oder töricht?«
    Dylan sah sie an. »Ich würde Sie niemals bezichtigen, töricht zu sein. Wenn Sie ein Gebräu von Mad Molly ausprobieren wollen, aus welchem Grund auch immer, dann würde ich sagen, nur zu, aber ich würde Ihnen auch empfehlen, darüber Stillschweigen zu wahren. Es gibt genug Leute hier in der Gegend, die sich noch an den Aufruhr erinnern, den sie verursacht hat. Molly hat wahrscheinlich alles falsch gemacht – Zutaten und Mengen verwechselt und dadurch die Leute vergiftet –, aber wenn Sie sich genau an die Angaben im Rezept halten, wird bestimmt alles gut gehen.«
    »Ich hoffe es«, sagte Cleo zweifelnd. »Aber vielleicht wird der Wein ohne Lovers Cascade sowieso nichts. Vielleicht sollte ich es einfach vergessen.«
    »Wieso? Sie sehen für mich nicht aus wie jemand, der so leicht aufgibt. Außerdem könnte es Spaß machen. Und überhaupt ist Lovers Cascade keine Umschreibung – so heißt der Wasserfall in Lovers Spinney.«
    »Was? Einen Wasserfall habe ich in Lovers Spinney noch nie gesehen. Und ich habe den Großteil des Nachmittags dort verbracht. Er muss ausgetrocknet sein oder so.«
    Dylan schüttelte den Kopf. Seine Haare fielen ihm seidig über die noch immer blau geschwollenen Augen, und er strich sie sich mit schlanker, langfingriger Hand aus dem Gesicht. »Nein, es gibt ihn noch, aber man muss wissen, wo man suchen muss. Er liegt nicht in dem dicht bewachsenen Hauptteil des Wäldchens, sondern bei der Feenlichtung.«
    »Der was?«, fragte Cleo lachend. »Oh bit-te! Haben Sie ein bisschen zu viel Herr der Ringe gelesen? Was für eine Feenlichtung?«
    »Das ist eine winzige versteckte Lichtung, voller Moos und Dornenranken und wilden Rosen. Wirklich hübsch und ganz abgeschieden. Eigentlich ein toller Platz für, ähm, Stelldicheins. Die Einheimischen glauben, dass dort die Feen wohnen – und wie käme ich denn dazu, Sie eines Besseren belehren zu wollen?«
    Bevor Cleo irgendeine Meinung über Mad Mollys Geisteszustand oder die Leichtgläubigkeit der Dorfbewohner äußern konnte, klingelte erneut Dylans Telefon. Mit entschuldigendem Gesichtsausdruck führte er ein weiteres geflüstertes Gespräch, ganz ähnlicher Art wie das erste.
    »Pardon.« Grinsend steckte er das Handy wieder in die Tasche. »Alicia. Sie ist ein Schatz. Klammert allerdings ein bisschen. Redet dauernd von fester Bindung und welche Tapete wir nehmen sollten und überlegt sich Namen für unsere Babys. Alicia wird allmählich etwas anstrengend.«
    »Dann sagen Sie es ihr«, erwiderte Cleo streng. »Sie sollten die Frauen nicht alle hinhalten.«
    »Tu ich nicht. Nie habe ich einer irgendetwas anderes versprochen als eine echt tolle Zeit und all meine Aufmerksamkeit und Zuneigung, solange ich bei ihr bin.« Er lächelte

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