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Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Kaffee.«
    »Sollst du kriegen«, schnaufte Cleo, als sie die beiden Eimer hochhievte. »Das ist das Mindeste, was ich für dich tun kann. Jetzt wollen wir mal sehen, ob wir hier wieder herausklettern können, ohne etwas zu verschütten. Es wäre ja wirklich zu dumm, all diese Mühe auf sich zu nehmen, um Wasser von Lovers Cascade zu holen, und es dann auf der letzten Etappe wieder zu verlieren.«
    Die Eimer waren unglaublich schwer und hinderlich und stießen lästig gegen ihre Beine, sodass Wasser in ihre Stiefel schwappte, aber im Dämmerlicht langsam und vorsichtig den tief hängenden Zweigen ausweichend kam Cleo schließlich siegreich und relativ unbeschadet von der Feenlichtung wieder in die vertraute ländlich einsame Abendlandschaft um Lovers Knot.
    »Spitze«, keuchte Dylan, setzte die beiden großen Kanister neben den Eimern ab und reckte sich. »Du bist ein Ass. Du hast es geschafft, ohne groß etwas zu verschütten. Aber ich glaube, bald setzt die Unterkühlung ein, lass uns also zurück nach Hause, bevor uns jemand sieht und unangenehme Fragen stellt.«
    Mit einem höchst albernen Lächeln darüber, dass Dylan ihren Wohnwagen als »zu Hause« bezeichnet hatte, hob Cleo ihre Eimer auf und nahm, sich seinem Schritttempo anpassend, die letzte Wegstrecke in Angriff.
    Eine Stunde später, nachdem sie mehrere verkorkte Behälter mit kostbarem Lovers-Cascade-Wasser im eiskalten Schuppen verstaut, die schwappenden Eimer in die Küche geschleppt, geduscht, sich abgetrocknet und bei Kaffee und Kuchen aufgewärmt hatten, studierte Cleo erneut Mad Mollys Weinrezept für »Brillante Gala-Zwetschge«.
    Der ganze Wohnwagen war voll üppig nach Zwetschgen duftendem Dampf, während die Masse aus Früchten, Zitronensäure und Zucker in dem sorgfältig abgemessenen Lovers-Cascade-Wasser köchelte. Cleo rollte die Ärmel ihres gemütlichen übergroßen Lieblingspullovers hoch, kramte in den Weinherstellungszutaten nach dem Antigelier-Enzym mit dem seltsamen Namen, fand es und fügte es der Mixtur hinzu.
    Dylan blickte vom Wäschetrockner auf, der zu dem behaglichen Dampf noch seinen Teil beitrug. »Meine Kleider sind schon fast trocken – nur noch ein paar Minuten –, kann ich noch irgendetwas tun?«
    Cleo kicherte. Mal wieder. Dylan trug ihren flauschigen rosa Morgenmantel, fest zugegürtet. Die Tatsache, dass er darunter nackt war, war etwas, was sie mit aller Kraft aus ihren Gedanken zu verbannen suchte.
    »Mach noch etwas Kaffee, wenn du magst. Nach all der Arbeit haben wir noch eine Pause verdient. Ach, und wenn der Kuchen alle ist, in der blauen Dose dort ist noch einer.«
    »Auch mit Apfel und Zimt? Der war überirdisch gut.«
    »Das sagtest du schon. Ich glaube«, sie überflog noch einmal die Krakelschrift, »das ist hier jetzt bald fertig.«
    Dylan, der mit stachelig feuchtem Haar zur Radiomusik summte, war wirklich recht häuslich, dachte Cleo überrascht, als sie beobachtete, wie gewandt er sich in der winzigen Küche bewegte, um Kaffee und Kuchen hervorzuholen. Und er hatte sich beim Umkleiden und Duschen als vollendeter Gentleman erwiesen. Er hatte sich zurückgezogen, bis sie bekleidet war, und dann mit einem Höchstmaß an Diskretion selbst das Bad benutzt.
    So weit, so gut, dachte sie – ganz Dr. Jekyll und im flauschigen Morgenmantel nicht eine Spur von Mr Hyde – und fragte sich, woher nur dieser leichte Anflug von Enttäuschung rührte.
    »Biskuitrolle!«, rief Dylan, als er den Deckel der blauen Dose mühsam geöffnet hatte. »Selbstgemachte Biskuitrolle! Herrlich und wunderbar! Du bist ja wirklich eine göttliche Hausfrau!«
    »Venus von Milo mit Schürze?«
    »Wildeste Männerfantasien werden Wirklichkeit. Deine Kuchen sind wirklich hervorragend – wenn der Wein nur halb so gut gelingt, steckt er Margaux 86 in die Tasche.«
    »Die kenne ich nicht.«
    »Ziehst du mich auf?«
    »Nur ein bisschen.« Cleo streckte ihre schmerzenden Arme und überflog dann noch einmal das Rezept, um sich zu vergewissern, dass nichts fehlte. »Ich mag ja vielleicht nur Wohnwagen-Gesocks mit Gesamtschulbildung sein, aber ich kenne sehr wohl ein paar edle Sachen, weißt du … Ach, zum Teufel noch mal!«
    »Was denn?«
    »Das wird alles nichts. Nach all den Mühen, die wir auf uns genommen haben – hat alles keinen Zweck. Ich bin so eine Schusseltrine! Ach, verdammter Mist. Ich hätte das Rezept gleich bis zum Ende durchlesen sollen. Ich hätte es wissen müssen!«
    Vom flauschigen Morgenmantel umhüllt und noch immer

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