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Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Biskuitrolle mampfend, sah Dylan ihr über die Schulter. »Was stimmt denn nicht?«
    »Ich habe etwas ganz Wesentliches übersehen.«
    Dylan gluckste. »Tja, da das Rezept von Mad Molly stammt – lass mich raten … Minotaurus-Zunge? Mantikor-Zehennägel? Snotling-Spucke?«
    Trotz ihres Ärgers lachte Cleo. »Das Letzte hast du dir ausgedacht!«
    »Hab ich nicht.« Dylan setzte eine empörte Miene auf. »Was die wesentlichen Punkte im Leben der Elfen und Goblins betrifft, lässt deine Bildung offenbar bedauerlich zu wünschen übrig. Snotlinge, darf ich dir erklären, sind winzige, ziemlich einfältige Gnome – sie werden von Orks als Sklaven gehalten. Ihre Spucke wird über mehrere Kontinente hinweg geschätzt.«
    »Ach hör auf.«
    »Nun, okay, das Letzte habe ich erfunden. Ich weiß nichts über Snotling-Spucke, aber der Rest ist wahr. Wie auch immer, ist es das, was dir noch fehlt? Weil, falls ja, bin ich aufgeschmissen bei der Frage, wo wir so spät in der Nacht noch welche herkriegen sollen.«
    Seufzend deutete Cleo auf die krakelige Schrift. »Es hat nichts mit Orks oder Minotauren oder doofen Snotlingen zu tun. Schau, da steht, nachdem ich den Wein zwei Tage an einem warmen Ort habe stehen lassen und ihn dann in Ballonflaschen abgeseiht und noch mehr Zucker und Wasser und Hefe und Nährsalz hinzugefügt habe, muss ich …«
    »Ja, schön, aber du hast ja doch alle Zutaten gekauft, die du benötigst, oder? Wo liegt dann das Problem?«
    »Ich muss«, wiederholte Cleo mit zusammengebissenen Zähnen, »den Wein alle zwei Monate filtern, bis er klar ist. Alle zwei Monate ! Das kann ja dann Jahre dauern! Aber ich brauche trinkbaren Wein innerhalb von knapp zwei Wochen. So ein verdammter Mist!«
    »Ah ja. In der Tat, so ein Mist.« Dylan runzelte die Stirn. »Ich weiß ja nicht, warum der Wein so bald schon fertig sein muss, aber wenn du das für unabdingbar hältst, ist es tatsächlich ein echter Schlamassel. Ich hatte gar nicht wirklich darüber nachgedacht, wie lange der Wein braucht, um, na ja, zu fermentieren, gären, reifen, was auch immer.«
    »Ich auch nicht. Aber ich hätte daran denken sollen, da Molly die ›Brillante Gala-Zwetschge‹ als ›fruchtigen Roten mit reichem Körper‹ beschreibt – mir hätte klar sein müssen, dass so was nicht über Nacht entsteht. Ach, Mist und wieder Mist!«
    Ratlos sahen sie einander an. Dann nahm Dylan die vergilbten Hefte mit den Weinrezepten zur Hand und blätterte durch die abgegriffenen, brüchigen Seiten.
    »Da hilft auch Nachschauen nichts«, sagte Cleo ärgerlich. »Wir können nichts daran ändern. Das Einzige, was ich nicht habe, ist Zeit – und die kann mir keiner herbeizaubern.«
    »Vielleicht nicht«, murmelte Dylan, »aber hast du dir die Rückseite des Gala-Zwetschgen-Rezepts angesehen? Da ist jede Menge hingekritzelt, manches ist durchgestrichen und ausgebessert, alle möglichen Notizen …«
    »Mad Mollys Einkaufsliste wahrscheinlich.« Cleo schniefte. »Die hilft uns auch nicht weiter.«
    »Verfluch mal die gute alte Molly nicht so vorschnell. Ich glaube, das hier sind ihre Winzer-Merksätze. Schau, hier steht, man soll den Wein nicht mit Leitungswasser machen, weil ›er sonst fiel zu verflikst lange bis zur Follmundikeit und Tringbarkeit brauch‹.«
    »Grauenhafte Rechtschreibung.«
    »Stimmt«, ganz unbefangen schob Dylan die Ärmel des flauschigen Morgenmantels hoch, während er die zahlreichen durchgestrichenen und überschriebenen Anmerkungen studierte, »aber da wir hier nicht bei der Legasthenikerpolizei sind, wollen wir ihr das mal nachsehen. Außerdem schreibt sie – nein, hör zu, ›nimm imma das Zauberwasser von Lovers Cascade, und die Feenkraft sorkt dafür, dass du dein erstes Glas Zwetschge schon nach sieben Tagen trinken kanns‹.«
    »Ach ja?« Cleo merkte auf. »Und sagen die Feen überhaupt nichts darüber, dass man dann bloß einen Mund voller Essig und saurer Früchte und eine tödliche Magenverstimmung davon bekommt?«
    »Derartiges wird nicht im Entferntesten erwähnt.«
    »Ganz bestimmt hat sie diese Bemerkung über Feen und Magie und schnelles Brauen mit Lovers Cascade nur hingeschrieben, um die Leute reinzulegen, um Gegnern den Wind aus den Segeln zu nehmen und ihr Weinherstellungs-Monopol im Dorf zu behaupten«, widersprach Cleo. »Das Wissen, wie verflixt schwierig es war – ist – Wasser vom Wasserfall zu holen, würde jeden abschrecken, sofern die Feen nicht schon genügten.«
    »Wohl wahr«, Dylan fegte einige

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