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Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Griff des großen Topfes und zog ihn vom Herd.
    »Pass auf, dass du nichts verschüttest!«
    »Halt den Mund!«
    »Achtung, drohender Humor-Infarkt!«, prustete Dylan erheitert. »Und was braust du heute zusammen?«
    »Brombeer-Skandal. Und nicht vom Thema ablenken.«
    »Fiele mir im Traum nicht ein. Ach, ich hab doch nicht etwa die Gala-Zwetschgen-Probe verpasst?«
    »Nein.« Cleo rührte in dem riesigen Behälter voll Brombeeren und hoffte, sie wären nicht allzu verkohlt. Nein, sie schienen in Ordnung zu sein. »Ach, hör mal – versuch es doch mal aus meinem Blickwinkel zu sehen. Meine ganze Kindheit über hatte meine Mutter diesen massiven sozialen Minderwertigkeitskomplex. Uns wurde eingebläut, dass wir zur Unterschicht gehören. Verzweifelt hat sie versucht, sich hochzuarbeiten, aber wie sehr sie sich auch danach gesehnt hat, zur Oberschicht zu gehören, ist einem die Kinderstube ja leider eingeimpft. Bis ich alt genug war, um zu merken, dass sie im Grunde kein sehr netter Mensch ist – aber das ist eine andere Geschichte –, war sie einfach meine Mum, und ich habe sie geliebt. Und die Leute, die sie unglücklich gemacht haben, habe ich gehasst.«
    »Das ist wirklich traurig, aber …«
    »Du hast es nicht miterlebt. Es gab nichts anderes für sie. Als Kind hat es mich völlig fertiggemacht, als ich schließlich eingesehen habe, dass sie das Eine, was sie im Leben wollte, niemals würde haben können. Sie konnte die richtigen Worte verwenden und die falschen vermeiden, konnte mit abgehackten Vokalen sprechen und den Tatler lesen, aber sie würde nie eine Lady sein.«
    »Kann mir kaum vorstellen, warum sie das erstrebenswert fand.« Dylan furchte die Stirn. »Wenn ich da an so einige Ladys aus meiner Bekanntschaft denke. Aber egal, erzähl weiter.«
    »Sie war ein Snob, und das hat ihr Leben ruiniert. Und meines auch. Sie hat die Oberschicht nachgeäfft, und es war einfach nur jämmerlich. Sie hat mir leidgetan, natürlich, aber ebenso sehr hat es mich zornig gemacht, dass es da Leute gab, für die all das, was sie unbedingt haben wollte und nie erreichen konnte, völlig selbstverständlich war.«
    »Leute wie ich?«
    Cleo nickte. »Genau. Als wir uns zum ersten Mal begegnet sind, habe ich natürlich gemerkt, dass du aus gutem Hause kommst und gebildet bist. Okay. Das hat mich nicht gekratzt. Was auch immer meine Mutter für Probleme hat, ich fürchte mich nicht vor Klasse.«
    »Gut. Fahr fort.«
    Cleo wusste nicht recht, ob sie das konnte. Nicht ohne ihn wissen zu lassen, dass der Hauptgrund, aus dem sie beide nicht länger befreundet sein könnten, nichts mit den Ambitionen ihrer Mutter zu tun hatte, sondern vor allem mit ihrem eigenen Verlangen, nach mehr als nur Freundschaft – und der neuen Erkenntnis, dass daraus ganz bestimmt nie etwas werden würde. Ganz gleich, was mit Elvi und Zeb war – nie im Leben würde Dylan, bei seiner Herkunft und seiner Abhängigkeit vom Vermögen der Pashley-Royles und seiner unendlichen Sammlung standesgemäßer Nobelfreundinnen, eine ernsthafte Beziehung mit jemandem wie ihr auch nur in Erwägung ziehen.
    Sie war älter, gehörte zur Arbeiterklasse, war Dienstmagd der Familie – und unfruchtbar.
    Und was Mimi und Mortimer anging – ach, vergiss es!
    Oh ja, Dylan würde gerne mit ihr ins Bett gehen, wahrscheinlich in der jahrhundertealten Tradition von Cleos historischen Lieblingsromanen, in denen der junge Herr sich eine der Dienstbotinnen erwählt, aber ein richtiges Paar könnten sie niemals werden.
    Und das, dachte sie traurig, war aber das, was sie sich wünschte.
    »Okay«, sie lehnte sich gegen das Abtropfgitter und sah ihn an, in der Hoffnung, dass ihre wahren Gefühle ihr nicht ins Gesicht geschrieben standen. »Wir können nicht Freunde sein, weil ich verachte , was du bist.«
    »Verachten? Herr im Himmel! Das ist ein verdammt kränkendes Wort. Und eben hast du noch gesagt …«
    »Ich meine nicht deinen reichen Nobelstammbaum, der ist nicht der Punkt – und nicht deine Schuld. Der Punkt ist, was du aus den Gaben gemacht hast, die dir in die Wiege gelegt wurden. Nämlich ganz und gar nichts. Du bist einfach nur ein fauler kleiner Reicheleutesohn.«
    Dylan machte ein finsteres Gesicht. »Nur raus mit der Sprache. Nimm kein Blatt vor den Mund.«
    Cleo ignorierte den Spott. »Okay, ein sehr charmanter fauler kleiner Reicheleutesohn, aber das ist ja wohl auch keine große Kunst, nicht wahr? Für dich war alles selbstverständlich – Ausbildung, Geld, all die

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