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MondSilberLicht

MondSilberLicht

Titel: MondSilberLicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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funkelte er mich an.
„Ich kann dich doch gar nicht verlassen, das müsstest du mittlerweile gemerkt haben.“
„Gut.“
Erleichtert lehnte ich mich zurück und ignorierte seine Wut.
Er stieg nicht aus, als wir am Haus ankamen. Ich wollte ihm einen Kuss auf die Wange geben, doch er sah mich nicht an.
Ich redete mir ein, dass er sich erst beruhigen musste. In der letzten Nacht war viel zu viel geschehen. Auch ich musste in Ruhe über alles nachdenken.
Ich lief ins Haus und wappnete mich auf dem Weg gegen die Vorwürfe, die auf mich einprasseln würden.
Zu meinem Erstaunen waren es weder Bree noch Ethan, die mir Vorwürfe machten, sondern Peter.
„Wie konntet ihr so unendlich dumm sein?“ Er kam in mein Zimmer, kaum dass ich es betreten hatte.
„Wieso weißt du davon?“
„Dr. Erickson hat angerufen.“
„Hm.“
Ich wollte allein sein und hatte keine Lust auf ein längeres Gespräch. Ich hoffte, dass er gehen würde, wenn ich so einsilbig blieb.
Aber Peter setzte sich auf mein Bett und sah mich an.
„Emma, hast du dir von Calum oder von Dr. Erickson die Gesetze seines Volkes mal erklären lassen?“
Ich ließ mir seine Worte durch den Kopf gehen und biss mir auf die Lippen. Was wusste ich eigentlich? Nur Bruchstücke. Und das, was ich wusste, reichte mir. So fiel es mir viel leichter zu glauben, dass Calum wie ich war. Erst letzte Nacht war deutlich geworden, wie anders er war.
„Peter, bitte, ich kann das jetzt nicht. Lass uns ein anderes Mal reden. Okay?“
Wortlos stand er auf und verließ mein Zimmer. Seufzend fiel ich auf mein Bett und zog meine Beine an die Brust. Ich schloss die Augen und versuchte, mich an jedes Detail im See zu erinnern. Es war so überwältigend gewesen. In meinen Träumen versank ich im Wasser.
Es war schon dunkel, als Calum kam. Meine Erleichterung war grenzenlos. Ich sprang auf und wollte ihn umarmen, doch etwas in seinem Gesicht hielt mich davon ab.
Er setzte sich zu mir und sah mich an. Er sah müde und erschöpft aus.
„Ich wäre bereit für deine Fragen, wenn du möchtest.“ Er lächelte mich an und mein Herz flog ihm zu.
„Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll“, sagte ich verlegen. „Es ist so verwirrend.“
„Ja, das ist es wohl. Ich möchte mich bei dir entschuldigen,  Emma. Es war selbstsüchtig von mir, dich mit zum See zu nehmen.“
Er griff nach meiner Hand. Er nannte sich selbstsüchtig. Ungläubig schüttelte ich den Kopf.
„Dafür musst du dich nicht entschuldigen“, sagte ich und blickte ihm in die Augen. „Das war das Wunderbarste, was ich je erlebt habe.“
„Es hätte dich umbringen können. Ich hätte unrecht haben können. Ich konnte nicht sicher sein, dass du unter Wasser atmen kannst.“ Er schwieg und strich mir sanft über die Wange. „Aber ich habe es so gehofft.“
„Weshalb?“
Es dauerte eine Weile, bis er antwortete: „Ich kenne vieles von deiner Welt und ich wollte, dass du ein winziges Stück von meiner kennen lernst. Damit du verstehst …“
Er schwieg.
„Warum du nicht bei mir bleiben kannst?“, beendete ich stockend seinen Satz.
Er nickte und fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar.
„Ich bin unentschlossen, glaub nicht, dass meine Entscheidung feststeht. Ich hoffe immer noch …“
Doch was er hoffte, erfuhr ich nicht mehr, denn er zog mich an sich und streichelte mein Gesicht, als ob er sich jedes Detail genau einprägen müsste. Seine Lippen waren nur Zentimeter von meinen entfernt und das Verlangen wurde unerträglich. Er hielt mich zurück, hielt sich zurück, als würde jeder Kuss, den er mir gab, uns nur noch stärker verbinden.
„Wer ist Amia?“, fragte ich ihn, um das Schweigen zu brechen und meine dringendste Frage loszuwerden.
Unwillig schüttelte er den Kopf.
Aber ich war nicht bereit nachzugeben.
„Du wolltest meine Fragen beantworten. Hier ist eine.“
Er gab sich geschlagen.
„Wenn du es unbedingt wissen willst. Amia ist die Frau, die für mich bestimmt wurde. Wir kennen uns seit unserer Kindheit. Ich mag sie gern.“
Er sah, wie ich meine Augenbrauen in die Höhe zog.
„Nicht so wie dich, du Dummerchen.“ Er lächelte mich liebevoll an. „Eher wie eine Schwester. Trotzdem bin ich froh, dass sie für mich ausgewählt wurde. Es hätte mich schlimmer treffen können. Sie ist hübsch, sehr nett und wir würden gut zusammenpassen.“
Mein Unmut verstärkte sich und war mir so deutlich anzusehen, dass Calum über mich lachte.
„Du wolltest es ja wissen“, sagte er grinsend.
„Nicht jedes Detail.“
Ich war

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