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MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

Titel: MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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hielt.
    »Was meinst du?«, flüsterte ich zurück.
    »Dort.« Sie wies mit ihrem Finger in die Dunkelheit. »Da ist Licht. Es flackert.«
    Ich strengte meine Augen an, um die Dunkelheit mit Blicken zu durchbohren. Es dauerte eine Weile, bis Amelie ausrief: »Ich sehe es. Es sind Fackeln. Sie kommen auf uns zu.«
    Da erkannte auch ich das Licht, das sich uns nährte.
    Ethan schien dem Frieden nicht zu trauen und scheuchte uns Frauen in eins der Autos.
    »Wir gehen ihnen entgegen. Wenn euch etwas merkwürdig vorkommt, dann wendet ihr den Wagen und fahrt davon. So schnell ihr könnt. Verstanden?«
    Amelie, die hinter dem Steuer Platz genommen hatte, nickte. Bree zog auf der Rückbank die Zwillinge in ihre Arme und redet auf sie ein. Amber begann gegen die Umarmung zu protestieren.
    Ich versuchte zu erkennen, was draußen vor sich ging.
    Das Licht kam näher. Ethan und Peter entfernten sich von uns und gingen ihm entgegen. Als die Lichtung vom Schein der Fackeln erhellt wurde, atmete ich erleichtert ein. Das Licht beleuchtete die Gesichter von Raven, Amia und Miro. Hinter ihnen postierten sich ein Dutzend Elfenkrieger in weißen Anzügen. Ich riss die Wagentür auf, stürmte hinaus und fiel Amia um den Hals. Ich hatte nicht damit gerechnet, sie hier zu sehen. Vor Erleichterung entschlüpfte meiner Kehle ein Schluchzen. Amia hielt mich fest und flüsterte mir etwas ins Ohr, was ich vor Aufregung nicht verstand. Ich spürte, dass sie versuchte mich zu beruhigen, und ich spürte, wie die Anspannung der letzten Tage verschwand.
    Widerstrebend ließ ich von ihr ab. Miro stand neben Amia und strahlte mich an. Er drückte mich an sich.
    »Calum ist vorhin aufgewacht und hat nach dir gefragt.«
    Sofort begannen winzige Schmetterlinge in meinem Bauch zu flattern. Jetzt wollte ich nur noch zu ihm. Die Elfenkrieger nahmen unser Gepäck in ihre Obhut und uns in ihre Mitte.
    Peter und Ethan versteckten mithilfe weiterer Krieger unsere Autos zwischen den Büschen.
    Amia nahm meine Hand und leise flüsternd folgten wir den Elfen.
    »Ist es weit?«, fragte ich Amia. Zu meiner Freude schüttelte sie den Kopf.
    »Nur ein kleines Stück, dann überschreiten wir die Grenze.«
    »Was für eine Grenze?« Vor meinem Auge dehnte sich unendlich dichter schottischer Wald.
    »Die Grenze zu Leylin. Hast du gedacht, die Stadt der Elfen liegt für jeden zugänglich im Wald?«
    »Ich hatte nicht besonders viel Zeit darüber nachzudenken.«
    Versöhnlich drückte Amia meine Hand.
    »Du wirst schon sehen. Alles wird gut werden.«
    Ihr Wort in Gottes Ohr, dachte ich.
    »Was macht ihr zwei eigentlich hier?«, fragte ich neugierig.
    »Die Elfen haben uns noch in Avallach Asyl angeboten. Die Shellycoats, die nicht nach Berengar zurück wollten oder konnten, durften nach Leylin kommen. Einige von uns haben dieses Angebot angenommen.« Miro drückte Amias Hand. »Es erschien mir sicherer, Amia hierher zu bringen. Was Calum uns nach seiner Ankunft über die Zustände in Berengar erzählt hat, hat meine Befürchtungen nur bestätigt.«
    Ich wollte Miro fragen, was er meinte, als ich bemerkte, dass die Luft um mich herum eigenartig zu flimmern begann. Winzige glitzernde Tröpfchen breiteten sich um uns aus und hüllten uns ein. Zielstrebig liefen die Elfen durch den flimmernden Schein und wir folgten ihnen. Als er verschwunden war, breitete sich vor uns eine Stadt aus. Der Mond beschien unzählige ein- oder zweistöckigen Gebäude. Still lagen die engen Straßen in der Dunkelheit.
    »Es ist Nacht«, stellte ich fest.
    »Natürlich ist es Nacht, was sollte es sonst sein?«, fragte Raven.
    Ich zuckte mit den Achseln. »Na ja, ihr schlaft nicht …, da dachte ich …«
    »Dass wir den Mond aufhalten können?«, Raven lachte leise in sich hinein. »Emma, manchmal bist du echt komisch.«
    Ich hatte keine Zeit, mich über Raven oder über mich selbst zu ärgern. Zielstrebig bahnten die Krieger sich vor uns ihren Weg durch die Gassen. Wir begegneten keiner Menschenseele oder besser gesagt Elfenseele. Graue Laternen bestückt mit Kerzen säumten die mit kleinen Kieseln gepflasterten Straßen. Ab und zu strich eine Katze zutraulich um unsere Beine. Amber quietschte jedes Mal entzückt. Mich faszinierte viel mehr der eigenwillige Baustil der Häuser. Leider war bei dem Licht nicht viel zu erkennen, aber runde Häuser hatte ich noch nie gesehen, geschweige denn Häuser, deren obere Etagen versetzt auf den unteren standen. Das würde ich bei Tageslicht genauer betrachten

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