MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)
darüber reden werde. Mit niemandem.«
Calum begann meine Schulter zu küssen und tastete sich mit seinen Lippen langsam zu meinem Hals vor. Zärtlich knabberte er an meiner Haut.
»Bitte zwing mich nicht, mein Versprechen zu brechen«, murmelte ich, schlang meine Arme um ihn und ließ mich aufs Bett fallen.
»Heute nicht mehr«, erwiderte er mit heiserer Stimme.
Wieder lag ein Tag in der Buchhandlung vor mir. Selbst Sophie fiel meine Nervosität auf.
»Was ist bloß los mit dir?«, fragte sie. »Du bist nicht bei der Sache.«
»Es ist bald Vollmond«, kam Amia mir zu Hilfe. »Emma war viel zu lange nicht im Wasser. Du solltest mich heute begleiten.«
Bei ihren Worten fühlte ich mich sofort ausgetrocknet.
»Lauft schon«, aufmunternd sah Sophie mich an. »Hol deinen Anzug und dann nichts wie weg mit euch. Mit eurer Nervosität vertreibt ihr meine Kunden. Es genügt wenn Amelie hierbleibt.«
Diese sah uns neidisch hinterher, als wir den Laden verließen. Amia ging zum See voraus und ich lief zum Haus zurück, um meinen Anzug zu holen.
Als ich am See ankam und ihn übergestreift hatte, spürte ich, wie mein Körper nach Wasser gierte. Ich tauchte unter und schwamm so schnell ich konnte zur Mitte des Sees. Erst dann tauchte ich auf und sah mich nach Amia um. Sie planschte auf dem Rücken schwimmend in meiner Nähe.
»Na, du Schnecke, auch schon da?«, neckte sie mich.
»Na warte, von wegen Schnecke.«
Ich machte einen Sprung auf sie zu und zog sie an den Füßen unter Wasser. Sofort vernahm ich ihr Kichern in meinem Kopf.
»Ich werde dir zeigen, wer von uns die lahme Schnecke ist«, meldete ich in Gedanken zurück und tauchte tiefer.
Doch so sehr ich mich anstrengte, Amia war trotz ihrer Schwangerschaft schneller als ich, egal wie tief ich tauchte oder welche Strecke ich schwamm. Es war wie in der Fabel vom Hasen und Igel – Amia war immer vor mir da. Nur eins konnte ich besser als sie und so schraubte ich mich in die Höhe, flog durch die Wasseroberfläche, drehte mich ein paar Mal um mich selbst und tauchte sanft zurück ins Wasser ein.
Erschöpft aber glücklich schwammen wir später gemeinsam an Land. In der Sonne liegend, ließen wir unser Haar trocknen.
»Das habe ich vermisst«, sagte ich.
»Es gibt nichts Schöneres«, bestätigte Amia. »Im Wasser denke ich immer, alles Grausame ist nur ein Traum. Leider holt die Wirklichkeit an Land mich wieder ein.«
Amia sah mich an und ich konnte die Angst in ihren Augen sehen.
»Es wird alles gut werden«, versprach ich. »Du wirst sehen, in einem Jahr schwimmst du mit deiner kleinen Tochter im Meer.«
Amia lächelte, doch die Angst verschwand nicht vollständig aus ihren Augen.
Wir zogen uns um und machten uns auf den Rückweg.
Während ich überlegte, mit welcher Ausrede ich mich heute abseilen konnte, stand Calum auf einmal vor uns.
»Hallo Calum«, begrüßte Amia ihn. »Emma und ich waren schwimmen.«
»Ich wäre gern mitgekommen«, antwortete er. »Aber das können wir morgen nachholen.«
»Du hast Emma noch nicht gesagt, dass sie ihren ersten Vollmondtanz mit uns tanzen wird.« Ihre Stimme war vorwurfsvoll. »Du weißt, wie wichtig dieser Tanz für einen Shellycoat ist. Du musst ihr genau erklären, was sie tun muss.«
»Stell dir vor, Amia, das wollte ich längst tun. Leider entwischt mir Emma jeden Nachmittag und deshalb habe ich mich heute entschlossen, sie direkt abzufangen.«
Er legte seinen Arm um mich und gab mir einen Kuss auf die Schläfe.
Mir fiel beim besten Willen keine Ausrede ein, die Calum überzeugt hätte, mich gehen zu lassen. Also machte ich gute Miene und ging mit den beiden zurück in die Stadt.
Peter und Dr. Erickson würden vergeblich auf mich warten.
So sehr ich Calum liebte und so gern ich jede Sekunde mit ihm verbrachte, es war wichtiger, mit Peter unser Rätsel zu lösen.
Als Peter am Abend nach Hause kam, warf er mir einen fragenden Blick zu. Ich saß mit Calum im Garten und ließ mich von ihm in die Regeln des Vollmondtanzes einweihen. Joel, Amia und Miro unterstützen ihn tatkräftig. Mir war nicht klar gewesen, dass der Tanz einem so strengen Ritus unterworfen war, und ich fragte mich, weshalb ich erst jetzt davon erfuhr. Jeder Tänzer hatte eine Rolle zu erfüllen. Da Joel und ich die besten Springer in der Runde waren, würden wir die kompliziertesten und höchsten Sprünge ausführen. Ich musste Calum versprechen, am nächsten Tag mit ihm im See zu üben.
»Bist du kräftig genug dafür?«,
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