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MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

Titel: MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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stand auf und schloss die Ladentür ab. Dann brachten wir Amelie die Treppe hinauf und legten sie auf die Couch.
    Sophie kochte in der Küche einen Tee, während ich bei Amelie sitzen blieb und ihr ein frisches Taschentuch nach dem anderen reichte. Es war schrecklich, sie so zu sehen und zu wissen, dass wir nichts ändern konnten.
    Es kam mir vor, als ob ich Amelies Hand stundenlang festhielt. Sophie saß neben mir, aber wir sprachen fast kein Wort, während Amelie sich in den Schlaf weinte.
    Erst als sie tief und fest schlief, schlichen wir uns in die Küche. Die Tür ließen wir einen spaltbreit auf, damit wir Amelie hörten, falls sie uns rief.
    Kurze Zeit später kamen Peter und Dr. Erickson.
    Ihre Mienen verhießen nichts Gutes.
    »Was ist passiert?«, fragte Sophie. »Noch mehr Hiobsbotschaften?«
    Dr. Erickson nickte und griff nach einem Becher Wasser. Er sah gealtert aus. Schwer stützte er sich auf den Rand der Küchenplatte.
    »Die Undinen haben mit ihrer Armee das Gebiet der Faune überfallen. Beinahe alle kampffähigen Männer wurden überwältigt.«
    Er klang müde.
    »Woher wissen Sie das?«, fragte ich und konnte nicht glauben, was ich gehört hatte. Ich hatte das Gefühl, als ob ich noch mehr schreckliche Nachrichten nicht verkraften könnte. Von allen Seiten drangen sie auf mich ein.
    »Ferin ist hier. Er konnte fliehen.«
    »Wo ist er?«
    »Raven kümmert sich um ihn. Er ist bei ihr im Schloss. Er ist verletzt. Trotzdem hat er es geschafft, herzukommen und uns zu warnen. Wachen haben ihn vor der Barriere aufgegriffen.«
    »Kann ich zu ihm?«
    »Ich weiß nicht, ob das gut ist, Emma. Es wird dir nur noch mehr Angst machen. Außerdem …« Peter verstummte.
    Ich sah ihn an.
    »Was ist sonst noch?«, fuhr ich ihn an, als er nicht weitersprach.
    Beschwichtigend hob er die Hände.
    »Die Lage hat sich so zugespitzt, dass wir aufbrechen sollten. Wir können nicht länger warten. Jeden Tag wird es gefährlicher zu gehen.«
    »Aber ich muss mich noch vorbereiten«, stammelte ich. »Ich muss mir einfallen lassen, was ich Calum sage. Ich kann Amelie jetzt nicht allein lassen, ich …«
    Ich wusste, dass er recht hatte. Länger zu warten, war angesichts der Tatsachen verantwortungslos.
    Sophie nahm mich in den Arm und wiegte mich wie ein kleines Kind.
    »Peter hat recht, Emma. Ihr solltet heute noch aufbrechen. Wir kümmern uns um Amelie und um Calum.«
    »Aber ihr müsst Leylin auch verlassen. Ihr seid hier nicht sicher. Die Undinen werden mit den gefangenen Elfen die Barriere überwinden. Wenn sie euch finden, werden sie euch nicht verschonen.«
    »Das wissen wir längst, Kind.« Sophie strich mir meine Haare aus dem Gesicht. Mach dir um uns keine Sorgen. Du musst dich beruhigen. Nur deine Aufgabe ist wichtig, Emma. Du kannst uns alle retten. Daran musst du denken. Das wird dir Kraft geben.«
    Skeptisch sah ich Dr. Erickson an. Kraft geben? Mir wurde übel bei der Vorstellung, dass ich die ganze Verantwortung trug.
    Ich wandte mich ab und lief in die Toilette. Würgend brachte ich das spärliche Essen des heutigen Tages hervor. Als mein Magen sich beruhigt hatte, richtete ich mich auf und sah im Spiegel ein Gespenst.
    Das eiskalte Wasser, das ich mir ins Gesicht spritzte und mit dem ich meinen Mund ausspülte, half nicht wirklich.
    »Ich gehe jetzt nach Hause und werde Calum eine Geschichte auftischen, die ihn daran hindern wird, mir zu folgen. Ich hoffe, das gelingt mir.«
    Sophie und Dr. Erickson nickten mir aufmunternd zu. Peter schloss sich mir an.
    Calum war nicht zu Hause.
    »Ich gehe zum Schloss, Peter. Wer weiß, wann Calum zurückkommt. Ich will mich in jedem Fall von ihm verabschieden«, sagte ich, bevor Peter Einspruch erheben konnte. »Du solltest Ethan und Bree sagen, dass sie packen müssen.«
    Eine Idee flackerte in meinem Kopf auf. Das konnte die Lösung sein. So würde Calum mich gehen lassen, ohne dass ich uns beiden wehtun musste.
     
    Ich lief zum Schloss und feilte unterwegs an meinem Plan. Calum war noch im Gespräch mit Elisien und die Wachen waren nicht dazu zu bewegen, mich zu den beiden durchzulassen.
    »Darf ich wenigsten zu Ferin?«, fragte ich, nicht daran glaubend, dass das möglich war.
    Zu meinem Erstaunen rief die Wache einen Diener, der mich in den Gästetrakt begleitete.
    Ferin würde mir sagen können, was in der Welt draußen vor sich ging. Er konnte es mir aus erster Hand berichten.
    Vor einer der weißen Türen blieb der Diener stehen und klopfte an. Dann öffnete er

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