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Mondspiel: Novelle (German Edition)

Mondspiel: Novelle (German Edition)

Titel: Mondspiel: Novelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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würde«, sagte Trevor.
    »Und der dich unter das Dach verschleppt hat, um eine grausige Tat zu begehen, die wir uns nicht mal ausmalen können«, versuchte ihn Tara zu übertrumpfen.
    »Wann seid ihr beide eigentlich solche Klugscheißer geworden?«, wollte Jessica wissen.
    »Wir haben uns unten eine Weile mit Paul unterhalten«, sagte Trevor, als das Gelächter sich gelegt hatte. »Er ist wirklich nett. Er hat gesagt, er kannte uns schon, als wir noch klein waren.«
    Jessica spürte, dass sich zwei Augenpaare auf sie geheftet hatten. Sie fing das Kissen auf, das Trevor ihr zuwarf, und stopfte es hinter ihren Rücken, als sie sich aufsetzte und die Knie anzog. »Er und euer Vater waren schon lange, bevor die Band gegründet wurde, eng miteinander befreundet. Ursprünglich war Paul der Sänger. Dillon hat die meisten Songs geschrieben und war der Leadgitarrist. Er konnte so gut wie jedes Instrument spielen. Paul hat Bass gespielt, aber anfangs hat er auch gesungen. Brian Phillips war der Schlagzeuger, und ich glaube, es war seine Idee, die Band zu gründen. Sie haben in einer Garage angefangen, sind in sämtlichen Clubs aufgetreten und auf Tour gegangen. Schließlich sind sie dann sehr berühmt geworden.«
    »Es gab noch ein paar andere Bandmitglieder, einen Robert Soundso«, warf Trevor ein. »Er war am Keyboard, und ich dachte, Don Ford sei der Bassist gewesen. Er ist auf allen CDs dabei und wird in den alten Artikeln genannt, die über HereAfter geschrieben wurden.« Stolz schwang in seiner Stimme mit, als er den Namen der Band aussprach.
    Jessica nickte. »Robert Berg. Robert ist fantastisch am Keyboard. Und du hast Recht, Don haben sie als Bassisten aufgenommen, als Paul nicht mehr vom Rauschgift losgekommen ist.«
    Tara rümpfte die Nase. »Er wirkte so nett.«
    Jessica strich ihr das Haar aus dem Gesicht. »Er ist nett, Tara. Menschen machen Fehler, sie lassen sich gedankenlos auf Dinge ein, und dann ist es zu spät, um wieder rauszukommen. Paul hat mir erzählt, dass er das Zeug irgendwann ständig genommen hat und sich während ihrer Live-Auftritte nicht mehr an die Songtexte erinnern konnte. Dann ist euer Vater für ihn eingesprungen und hat gesungen. Paul hat gesagt, das Publikum hätte getobt. Paul war auf dem absteigenden Ast, und irgendwann wollten ihn die Bandmitglieder rauswerfen. Er hat verrückte Sachen gemacht und randaliert. Er hat alles kurz und klein geschlagen, ist zu Auftritten nicht erschienen und so weiter. Da hat es ihnen gereicht.«
    »Genau das, was man in den Schundblättern liest«, sagte Trevor.
    Einen Moment lang herrschte Schweigen, während beide Kinder sie ansahen. »Ja, das stimmt. Aber deshalb sind die Dinge, die sie über euren Vater geschrieben haben, noch lange nicht wahr. Denkt daran, dass all das lange her ist. Wenn Leute zu schnell berühmt werden und zu viel Geld haben, dann fällt es ihnen manchmal schwer, damit umzugehen. Ich glaube, Paul war einer dieser Menschen. Es ist ihm über den Kopf gewachsen. Ständig haben sich ihm Mädchen an den Hals geworfen, es gab einfach zu viel von allem. Aber wie dem auch sei, Dillon wollte ihn nicht aufgeben. Er hat ihn auf Entziehungskur geschickt und ihm geholfen, wieder auf die Füße zu kommen.«
    »Deshalb haben sie sich einen anderen Bassisten zugelegt«, vermutete Trevor.
    Jessica nickte. »Während Paul auf Entzug war, kam die Band ganz groß raus, und sie brauchten einen anderen Bassisten. Deshalb haben sie Don in die Band aufgenommen. Dillons Stimme hat sie schlagartig zu Stars gemacht. Aber er wollte Paul nicht links liegenlassen. Euer Vater hat Paul Arbeit im Studio gegeben und später wieder einen Platz in der Band für ihn geschaffen. Und als Dillon ihn mehr denn je brauchte, war Paul für ihn da.«
    »Hat Paul Vivian gekannt?«, fragte Tara zögernd.
    Jessica wurde klar, dass Vivian selbst Jahre nach ihrem Tod immer noch Spannung aufkommen lassen konnte. »Ja, er kannte sie, Schätzchen«, bestätigte sie sanft. »Sämtliche Bandmitglieder kannten Vivian. Paul ist nicht auf alle Tourneen mitgekommen. Er ist oft hiergeblieben und hat dafür gesorgt, dass zu Hause alles reibungslos ablief. Er kannte sie besser als die meisten anderen.« Und er hatte sie verabscheut. Jessica erinnerte sich an die furchtbaren Auseinandersetzungen und an Vivians endlose Tiraden. Paul hatte versucht, ihr Einhalt zu gebieten. Er hatte Rita und Jessica dabei helfen wollen, für die Sicherheit der Zwillinge zu sorgen, wenn Vivian ihre Freunde ins

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