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Mondspiel: Novelle (German Edition)

Mondspiel: Novelle (German Edition)

Titel: Mondspiel: Novelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Jess?«, drängte Trevor.
    Jessica seufzte. Es ließ sich nicht vermeiden, ihnen das zu sagen, was sie wissen wollten. Die Zwillinge waren sehr beharrlich. »Eine Party war im Gange.« Sie wählte ihre Worte sorgsam. »Euer Vater kam früher als erwartet nach Hause. Es kam zu einem furchtbaren Streit zwischen ihm und eurer Mutter, und er hat das Haus verlassen, um sich beruhigen. Er hatte sich entschlossen,Vivian zu verlassen, und sie wusste es. Überall brannten Kerzen. Der Sachverständige der Brandschutzbehörde hat gesagt, die Vorhänge hätten Feuer gefangen und es hätte sich schnell ausgebreitet, weil auf den Möbeln und an den Wänden Alkohol war. Es war eine wilde Party. Niemand weiß genau, woher die Waffe kam oder wer zuerst auf wen geschossen hat. Aber Zeugen, darunter auch ich, haben ausgesagt, dass Dillon das Haus verlassen hatte. Er kam zurückgerannt, als er die Flammen gesehen hat, und er ist ins Haus gestürzt, weil er euch nicht finden konnte. «
    Jessica blickte auf ihre Hände hinunter. »Ich war mit euch auf der Klippenseite des Hauses aus einem Fenster
gestiegen, aber das wusste er nicht. Er dachte, ihr wärt noch drinnen, und deshalb ist er in das brennende Haus gelaufen.«
    Tara keuchte und schlug sich eine Hand auf den Mund, damit kein Laut hervorkam, doch in ihren Augen schimmerten Tränen.
    »Wie ist er rausgekommen?«, fragte Trevor mit zugeschnürter Kehle. Er konnte den Anblick der schrecklichen Narben seines Vaters nicht aus seinen Gedanken verdrängen. »Und wie konnte er sich dazu durchringen, ein brennendes Haus zu betreten?«
    Jessica beugte sich zu den beiden vor. »So mutig ist euer Vater nun mal. So absolut zuverlässig ist er. Und so sehr liebt er euch beide.«
    »Ist das Haus über ihm eingestürzt?«, fragte Tara.
    »Es heißt, als er hinauskam, habe er in Flammen gestanden, und Paul und Brian hätten ihn gepackt und die Flammen mit ihren eigenen Händen erstickt. Damals waren Menschen auf der Insel, Wachpersonal, Gärtner und Hausmeister, die alle gekommen waren, um zu helfen. Ich glaube, die Hubschrauber waren schon eingetroffen. Ich kann mich nur noch daran erinnern, wie laut und wie zornig es zuging …« Ihre Stimme verklang.
    Trevor hob einen Arm und nahm ihre Hand. »Ich hasse diesen traurigen Gesichtsausdruck, den du manchmal hast, Jess. Du bist immer für uns da. Und du warst schon immer für uns da.«
    Tara drückte ihr einen Kuss auf die Wange. »Mir geht es auch so.«
    »Dann weiß also niemand wirklich, wer unsere Mutter und ihren Freund erschossen hat«, schlussfolgerte Trevor. »Es ist immer noch ein großes Rätsel. Aber du hast uns
das Leben gerettet, Jess. Und unser Vater war bereit, seines zu riskieren, um uns zu retten. Hast du ihn gesehen, nachdem er aus dem Haus kam?«
    Jessica schloss die Augen und wandte ihren Kopf von den beiden ab. »Ja, ich habe ihn gesehen.« Ihre Stimme war kaum hörbar.
    Die Zwillinge tauschten einen langen Blick miteinander aus. Tara ergriff die Initiative, weil sie den Kummer fortwischen wollte, den Jessica so offensichtlich empfand. »Und jetzt erzähl uns die Geschichte vom Weihnachtswunder. Die, die Mama Rita uns immer erzählt hat. Ich liebe diese Geschichte.«
    »Ich auch. Du hast gesagt, wir kämen hierher, um unser Weihnachtswunder zu erleben, Jess«, sagte Trevor. »Erzähl uns die Geschichte, damit wir daran glauben können.«
    »Morgen werden wir alle zu müde sein, um aufzustehen«, wandte Jessica ein. Sie kuschelte sich in die Decke und knipste das Licht aus. »Ihr glaubt doch schon an Wunder. Ich habe mitgeholfen, euch richtig großzuziehen. Euer Vater ist derjenige, der nicht weiß, was an Weihnachten passieren kann, aber wir werden ihm eine Lektion erteilen. Die Geschichte erzähle ich euch ein anderes Mal, wenn ich nicht so verflixt müde bin. Gute Nacht, ihr beiden.«
    Trevor lachte leise. »So, so. Jessica kann es nicht ausstehen, wenn wir sentimental werden.«
    Das Kissen traf ihn sogar im Dunkeln.

4

    Brian Phillips warf einen Pfannkuchen in die Luft, um ihn zu wenden, als Jessica früh am nächsten Abend mit Tara und Trevor in die Küche kam. Sie strahlte ihn zur Begrüßung an. »Brian! Wie wunderbar, dich wiederzusehen!«
    Brian wirbelte herum und verpasste den Pfannkuchen, der platschend auf der Arbeitsfläche landete. »Jessica!« Er packte sie und drückte sie fest an sich. Er war ein kräftiger Mann, der Schlagzeuger von HereAfter. Sie hatte vergessen, wie stark er war, bis er ihr mit seiner

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