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Mondstahl - Die Schlucht (German Edition)

Mondstahl - Die Schlucht (German Edition)

Titel: Mondstahl - Die Schlucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Kaiser
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ist.“
     
    Balor nickte begeistert. Seine Augen hatten etwas sehr Kindliches an sich.
     
    „Deshalb brauche ich deinen Stern. Um herauszufinden, an wen ich mich wenden muss, um die Wahrheit über Parus zu erfahren.“
     
    Balor nickte gespannt. Er erkannte neidlos an, dass sein alter Freund auf etwas Großes gestoßen sein konnte.
     
    „Ich werde mich in der Bibliothek des Rates umsehen, ob ich eine ähnlich lautende Prophezeiung finden kann.“
     
    „Gut. Ich danke dir.“
     
    Galenis reichte seinem Freund mit einem Lächeln auf den Lippen die Hand über den Tisch. Mit dem Händeschlag war für ihn auch das Abendmahl beendet. Er hatte sein Brot gegessen, einen Krug voll Wein getrunken und war damit gesättigt. Auch Parus war mit dem Essen fertig, rieb sich stöhnend den vollen Bauch. Nicht einmal in der Grotte der Lossaren hatte er so viel gegessen.
     
    Galenis war der erste, der sich erhob.
     
    „Wann können wir den Silberstern sehen?“
     
    „Nicht mehr heute Nacht. Ich bin ebenso aufgeregt wie du, aber der es wäre unhöflich , den Stern um diese Zeit zu wecken.“
     
    Galenis entfuhren die Gesichtszüge.
     
    „Er ist nur ein verdammter Kristall…“
     
    „Mein Haus, meine Regeln. Ich zeige euch nun das Gästezimmer. Wenn ihr mir folgen möchtet.“
     

     
    Als Parus am nächsten Morgen erwachte, fühlte er sich göttlich. Es war schon zu lange her, seit er das letzte Mal in einem anständigen Bett geschlafen hatte. Während er sich gähnend streckte und im Zimmer umsah, bemerkte er, dass Galenis ebenfalls schon wach war. Der Zauberkundige saß auf seiner Pritsche und starrte ihn unverhohlen an.
     
    „Es wird auch höchste Zeit, dass du aufwachst, Bursche. Ich habe schlecht geschlafen. Zum einen, weil ich einen Schlafplatz unter freiem Himmel bevorzuge, zum anderen, weil mein sentimentaler Freund Balor auf die Gefühlswelt eines verzauberten Steines wertlegt. Ich warte schon seit einiger Zeit auf dein Erwachen.“
     
    Dann stand er auf und verließ den Raum. Parus schüttelte den Kopf, kleidete sich an und öffnete das Fenster. Die Sonne stand schon hoch am Himmel und auf den Straßen des bürgerlichen Bezirks waren dutzende Menschen unterwegs, die meisten davon Richtung Marktplatz. Es sah dem Treiben eine Weile lang zu, dann verließ er das Gästezimmer im ersten Stock und ging die Treppe hinab in die Küche. Balor und Galenis saßen sich am großen Eichenholztisch gegenüber. Beide hoben den Blick, als er eintrat.
     
    „Zu meiner großen Freude hält es Balor nun für angemessen, dem Silberstern einen Besuch abzustatten.“
     
    Parus wusste nicht, was er erwidern sollte, also zuckte er mit den Schultern. Die beiden Zauberkundigen erhoben sich und gingen ihm voran. Auf dem Flur zog Balor den abgewetzten Teppich zur Seite und legte so eine Falltür frei, die in den Keller des Gebäudes führte. Eine schmale Holztreppe brachte sie nach unten. Ein kleines Fenster spendete gerade genug Licht, dass Parus eine Holztür vor sich und mehrere Regale mit Einmachgläsern um ihn herum identifizieren konnte. Der Hausbesitzer kramte einen Schlüssel hervor und öffnete die Tür in sein unterirdisches Reich.
     
    Zu dritt betraten sie das Magiezimmer des Hauses. Der dumpfe, muffige Geruch von altem Papier schwoll ihnen entgegen. An den Wänden des Raumes standen etliche Regale, die mit alten Schwarten überladen waren. Parus gefielen die Einbände der Bücher. Viele waren mit bunten Stoffen eingebunden und mit vergoldeten Schriftzeichen verziert. Balors Öllampe brachte ihre Beschriftungen zum Glänzen und Glitzern. Das Licht gab jedoch auch den Blick für weniger erbauliche Anblicke frei. Dicke Spinnweben hingen in den Ecken und zentimeterweise Staub hatte sich auf den Regalen gesammelt. Ein Fenster gab es nicht, dementsprechend stickig war die Luft, abgesehen vom Mief der Bücher.
     
    Parus bemerkte ein merkwürdiges, elektrisierendes Gefühl. Er stellte sich vor, es wären die magischen Energien, die sich in diesem Raum sammelten und durch die Luft pulsierten. Er wusste nichts über Magie, aber der Gedanke gefiel ihm.
     
    Galenis sah scheinbar zufrieden um.
     
    „Ich bin begeistert, Balor. Du scheinst dir einige neue Stücke angeschafft zu haben.“
     
    Balor nickte stolz. Er wusste um die Qualität seiner Sammlung.
     
    „Fast mein ganzes Leben lang bin ich damit beschäftigt, diesen Raum immer weiter auszubauen. Ich verbringe hier unten so viel Zeit, wie nur irgend möglich. So wie du

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