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Money, Honey

Money, Honey

Titel: Money, Honey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sey
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Bernard. »Aber abgewiesen. Ab sofort ist Patrick O’Connor unabhängiger Berater des FBI und wird mit den entsprechenden Stundensätzen vergütet. Ferner muss er eine Erklärung unterzeichnen, dass er sich über die moralische Verantwortung einer solchen Position ebenso im Klaren ist wie über die Strafandrohungen, sollte es zu Zuwiderhandlungen kommen.« Er schaute Patrick eindringendlich an, der nur bescheiden nickte. »Und jetzt an die Arbeit.«
    Zwei Stunden, einen harten Trainingslauf und eine Dusche später war Liz bereit zuzugeben, dass sie sich bei Patrick entschuldigen musste. Das gefiel ihr zwar nicht besonders, und sie hatte auch überhaupt keine Lust dazu, doch sie war keine Heuchlerin und wollte jetzt nicht damit anfangen, sich selbst zu belügen. Gewisse verdrehte Verhaltensweisen dieser Art, die noch aus ihrer Kindheit stammten, waren nur durch schonungslose Ehrlichkeit auszumerzen.
    Sie empfand mehr für Patrick, als ihr lieb war. Okay, bitte. Sie hatte es zugegeben. Viele andere Frauen hätten diese Gefühle abgestritten, so getan, als würden sie ihn nicht attraktiv finden ... ihn nicht mögen.... ihm nicht ... freundschaftlich verbunden sein. Oder wie auch immer man diese merkwürdigen Emotionen beschreiben wollte. Verdrängtes konnte man aber nicht kontrollieren, und deshalb gestand Liz sich jetzt die Wahrheit ein. Ja, sie empfand etwas für ihn. Kein Problem.
    Ein Problem war allerdings, dass sie heute die Beherrschung verloren hatte. Patrick hatte sie provoziert, und ihr Ausraster hatte ihn bestimmt amüsiert. Wie dem aber auch sein mochte ... sie hatte dabei Sachen gesagt, die besser unausgesprochen geblieben wären und die sie insbesondere vor ihrem Chef nicht hätte breittreten dürfen.
    Dabei stand sie zumindest inhaltlich absolut zu jedem Wort. Das tat sie hundertprozentig. Durch ihren Chef war jetzt ein Mann, der das Gesetz für ein ärgerliches Hindernis hielt, auf einer Augenhöhe mit zwei Agentinnen des FBI und des Secret Service. Di Guzman ebenso wie sie selbst verbrachten ihre Zeit sonst damit, die Öffentlichkeit exakt vor Menschen wie Patrick zu beschützen. Bernards Entscheidung war einfach falsch!
    Trotzdem war es Fakt, dass Patrick ihr half. Er tat ihr und dem FBI einen Gefallen, welche Motive er auch immer dafür haben mochte. Dass er dabei auch reichlich Gelegenheit bekam, sie in den Wahnsinn zu treiben, war wahrscheinlich lediglich ein angenehmer Bonus. Wenn sie ruhig nachgedacht hätte, wäre ihr das alles auch sofort ins Auge gesprungen.
    Doch genau da lag das Problem. Sie hatte nicht gedacht, sondern sich von ihren Gefühlen vollkommen überwältigen lassen. Von alten Ängsten. Es stand zwar in keinem offiziellen Leitfaden, aber Liz wusste auch so, dass es nicht zum Auftreten einer FBI-Agentin passte, sich über einen im Zimmer Anwesenden auszulassen. Insbesondere, wenn es weitere Zuhörer gab. Nicht einmal, wenn jedes Wort stimmte.
    Sie steckte ihre Sportsachen in den Wäschekorb und zog dann ihren strengsten schwarzen Hosenanzug und flache Schuhe an. Make-up gestattete sie sich bei dieser Gelegenheit nicht. Sie würde Patrick O’Connor, dem Inbegriff männlicher Attraktivität, ungeschminkt gegenübertreten. Vielleicht saß er ja gerade mit Agent di Guzman zusammen. Dann konnte sie sich im Vergleich mit der schönen Latina gleich ein bisschen schlecht fühlen. Eine gerechte Strafe.
    Liz holte tief Luft, klappte das Handy auf und wählte Patricks Nummer. »Patrick?« Sie hörte auf, in den Spiegel über der Kommode zu starren und drehte sich um. Auf keinen Fall wollte sie sich bei diesem Gespräch auch noch selbst zusehen müssen. »Hier ist Liz. Wo steckst du? Wir müssen miteinander reden.«

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6. KAPITEL
    A lles steht und fällt mit dem Papier«, erklärte Agent di Guzman. Ihr roter Lippenstift hatte einen Abdruck auf dem Porzellan der Kaffeetasse hinterlassen. Patrick sah das gern, es war so feminin. »Wenn man das richtige Papier bekommt, ist man schon auf halbem Weg zu einer guten Blüte.«
    Patrick erwiderte ihr Lächeln - aber leicht verhalten. Er wollte ihr nicht das Gefühl geben, dass er ernsthaft auf ihren Flirt einging. »Bei dir klingt das alles so einfach.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ist es im Prinzip auch. Trotzdem bleibt die Herstellung von Blüten fast so etwas wie eine eigene Kunstform. Das ist nichts für Stümper.« .
    »Davon war ich auch nicht ausgegangen«, murmelte Patrick und beobachtete, wie Liz durch die Tür zum Restaurant

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