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Money, Honey

Money, Honey

Titel: Money, Honey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sey
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siehst, bin ich nicht der richtige Umgang für deine Nichte. Daher darf ich mich jetzt verabschieden. Dann könnt ihr beiden in Ruhe weitermachen.«
    »Liz, bitte!«
    Sie blieb stehen, weil er so verzweifelt klang. »Was?« »Lass mich nicht mit ihr allein.« Auch Evie war wohl aufgefallen, dass ihr Onkel Trost brauchte. Sie legte ihre Wange auf seinen Kopf und schlang die kleinen Arme um seinen Hals, wobei sie ihn fast erwürgte. »Das schuldest du mir!« Liz stemmte die Hände in die Hüften. »Ach ja?« »Irgendjemand schuldet mir auf jeden Fall was, verdammt! Ich habe weiß Gott genug Menschen einen Gefallen getan!« »Ich dir etwa nicht?« Liz musterte ihn. Der wahre Patrick versteckte sich sonst immer hinter seinem perfekten Äußeren und seinem ironischen Bemerkungen. Eben hatte sie ihn trotzdem einmal kurz zu sehen bekommen. Doch das reichte ihr nicht, sie wollte mehr über ihn wissen, darüber, wie er wirklich war.
    Seufzend sagte sie: »Okay, dafür hab ich was bei dir gut!«

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11. KAPITEL
    E ine Stunde später reichte Liz Patrick einen Pappbecher mit heißem Kaffee und ein Plastikstäbchen zum Umrühren. Dann setzte sie sich neben ihn auf die leicht schmutzige gelbe Bank.
    Patrick beobachtete Evie mit dem besorgten Blick eines frischgebackenen Vaters, wie sie auf den Plastikrutschen und -tunneln bei McDonald’s herumturnte. Liz schaute ihr ebenfalls zufrieden zu. Inzwischen war die Kleine gewindelt und hatte eine niedliche, mit Gänseblümchen verzierte Latzhose an. Sie war sauber, satt und fröhlich. Dafür hatte Liz gesorgt. Patrick hingegen hatte dem Treiben aus einiger Entfernung zugesehen und ab und zu die ihm gegebenen Befehle ausgeführt.
    Schon erstaunlich, dass der große Patrick O’Connor beim Windelwechseln versagte und um Hilfe winselte.
    Ohne die Augen auch nur ein Mal von Evie abzuwenden, sagte er: »Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mit ihr zu McDonald’s zu gehen. Evie scheint richtig Spaß zu haben. Woher wusstest du das?«
    »Ich habe ein bisschen Erfahrung mit Kindern.« Sie verdrängte den Gedanken an all die Kinder, die sie gewindelt und auf ihrem Schoß geschaukelt hatte. Ihre Geschwister -die Kinder ihres Vaters. Sie hatte keines davon je wiedergesehen. Jedenfalls ging es ihnen und ihr heute ausnahmslos besser als damals. Nostalgie war also vollkommen unangebracht.
    Sie pikte Patrick den Finger in die Schulter, damit er sie beachtete. »Warum musste ich unbedingt herkommen? Wieso braucht ein erwachsener Mann Unterstützung, wenn er auf seine Nichte aufpassen soll?«
    Selbstironisch lachte er. »Das muss ich jetzt doch wohl nicht ausgerechnet der Frau erklären, die ihre, berufliche Würde schon durch meine bloße Anwesenheit bedroht sieht?«
    »Sofern du nicht beschließt, wieder als Krimineller aktiv zu werden, wüsste ich nicht, wo da ein Zusammenhang besteht.«
    »Ich habe mehr Geld, als ich ausgeben kann, eine Villa in Palm Springs und ein randvolles schwarzes Büchlein mit den Telefonnummern von lauter Hollywood-Sternchen.« Er schaute wieder hinüber zu Evie. »Welcher Idiot würde das alles wegwerfen, um stattdessen in die Häuser anderer Leute einzusteigen?«
    Er weicht aus, dachte Liz, versuchte aber nicht, ihn festzunageln.
    »Dann hast du also Angst, dass du plötzlich die Kontrolle verlieren könntest und Evie beibringst, wie man einen Safe knackt, ein Schloss aufbricht oder beim Poker bescheißt?« Patrick grinste. »Liz. Liebes. Wie man beim Kartenspielen betrügt, gehört zu den Fähigkeiten, die jeder Mensch beherrschen sollte. Doch darum geht es wirklich nicht. Kinderbetreuung ist nur nicht gerade eines meiner großen Talente, und deswegen habe ich die Aufgabe ausgelagert.« Nachdenklich musterte sie ihn. »Jetzt begreif ich’s!«, rief sie dann plötzlich. »Du hast Schiss!« Sie kniff ihm in den Oberarm, und er stöhnte theatralisch auf. »Wieso habe ich das nicht gleich kapiert? Du sitzt vor Evie wie das Kaninchen vor der Schlange! Du bist in totaler Panik wegen eines Kleinkinds!«
    »Was für ein Quatsch!« Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Sie hat ein wirklich beeindruckendes Organ, aber ich bin ihr dreißig Jahre und über einen Meter voraus. Falls wir also wirklich ernsthaft miteinander in den Ring steigen sollten - was der liebe Gott verhüten möge -krieg ich sie schon klein. Glaub ich zumindest.«
    Evie tobte durch das Bällebad, drehte sich zu ihnen um, gackerte fröhlich und warf ihnen Kusshände zu.
    Patrick ließ die Schultern

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