Money, Honey
gepresst, die Arme um seinen Hals geschlungen und ihre Wange an sein teures Hemd geschmiegt. Liz wollte die Frau sein, die ihn liebte, die ihm half, die Traurigkeit und Leere zu überwinden, die sie in seinem Inneren erahnte.
Sie hatte so vieles, was sie mit ihm teilen wollte. Genügend Liebe, genügend Leidenschaft und genügend Stärke. Sie konnte ihm alles schenken, was er brauchte, und Patrick würde ihr das alles in gleichem Maße zurückgeben, das wusste sie. Mit einem Patrick O’Connor im Bett wären selbst eiskalte Winter heiß.
Was dachte sie da nur für einen Blödsinn zusammen? Jemand wie Patrick hatte so ernste psychische Probleme, dass sie ihm dabei unmöglich helfen konnte. Männer mit einem Superhirn, umwerfendem Aussehen und gefährlichem Charisma hatten Wünsche und Bedürfnisse, die weder mit dem Gesetz noch mit dem Gemeinwohl vereinbar waren. Liz hatte nicht vor, sich in eine solche Situation zu bringen. Nie wieder!
Nachdem sie den Klauen ihres Vaters entkommen war, tat sie alles, um ihren moralischen Kompass neu auszurichten. Herrgott, eigentlich hatte sie erst nach ein paar Jahren bei ihrer Großmutter begriffen, dass es so was überhaupt gab. Und deshalb konnte sie sich jetzt auch nicht auf das Risiko Patrick einlassen.
Aber noch während sie das beschloss, rückte sie enger an ihn und ließ es zu, dass er ihr einen Kuss aufs Haar hauchte. Sie begehrte ihn und wartete dennoch darauf, dass er etwas über seine Verbindung zu Villanueva verriet.
Oh nein, was war nur mit ihr los? Selbst wenn er nicht gemeinsame Sache mit Villanueva machte, war er doch ihr Köder für den Mann. Sie benutzte ihn und wollte ihn gleichzeitig in ihr Bett lassen? In ihr Herz? Darauf steuerte sie jedenfalls zu, wenn es so weiterging. Nein, das auf keinen Fall!
»Liz?« Seine Stimme klang weich und warm. »Wollen wir zum nächsten Programmpunkt unseres Abends übergehen?«
Sie blieb stehen und stieß ihn von sich. Die erotische Stimmung, mit der er sie fast endgültig verführt hätte, war vorüber.
»Ich werde nicht mit dir schlafen«, eröffnete sie ihm knapp und schüttelte ihr Haar, damit sie einen klaren Kopf bekam.
Patrick öffnete weit die Augen und lachte dann fröhlich. »Liz, Liebes, ich hatte ja keine Ahnung, dass du den Abend so ... intim beschließen wolltest.«
»Wag es nicht, solche Spielchen mit mir zu spielen«, sagte sie ernst. Sich diesen Mann aus dem Kopf zu schlagen, tat richtig weh - dabei hatte sie ihn ja eigentlich nicht mal gewollt. »Wir wissen beide, dass du es genau darauf angelegt hast. Allerdings wird es dazu nicht kommen. Weder heute noch sonst irgendwann.«
Er hob die Hände und gab sich geschlagen. »Okay, okay. Aber ich wollte jetzt gar keinen Sex.«
Skeptisch ließ sie den Blick über die exklusive Suite schweifen: der Tisch für zwei Personen, Kerzenschein, die leere Weinflasche. »Ach ja?«
Nicht jetzt sofort.« Er lächelte gutmütig. »Ich dachte, wir spielen jetzt eine Runde Poker.«
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13. KAPITEL
D u willst Poker spielen«, wiederholte Liz.
»Das ist zwar nicht meine erste Wahl. Er ließ den Blick vielsagend auf ihrem Mund ruhen. »Aber es ist immerhin ein Ersatz. Ein kleiner Einsatz würde die Sache interessanter machen.«
»Patrick, du hast die World Series of Poker acht Mal hintereinander gewonnen. Warum um alles in der Welt sollte ich mit dir Poker spielen? Insbesondere wenn es dabei um was geht?«
»Okay, Liz, hier kommt mein Vorschlag. Solltest du es bis Mitternacht schaffen, eine Partie gegen mich zu gewinnen, kannst du meinen Einsatz bestimmen.« Angestrengt bemühte er sich, nicht an das enorme, luxuriöse Bett im Zimmer nebenan zu denken.
Misstrauisch sah Liz ihn an. »Eine Partie?«
»Eine Partie«, bestätigte er. »Ist keineswegs unmöglich. Beim Poker reicht manchmal Glück, das ist oft sogar deutlich hilfreicher als Können. Fang also schon mal an, dir darüber Gedanken zu machen, was du von mir haben willst.« »Ich kann mir das also aussuchen?«
»Alles, was du willst.«
»Sogar, dass du diese lächerliche Sexnummer mit mir lässt?« Wieder fixierte er ihre Lippen. »Ich wüsste zwar nicht, was lächerlich daran ist, dich ohne dieses wundervolle Kleid sehen zu wollen, aber ... ja. Selbst das.«
»Na schön, Patrick. Teil aus.«
»Willst du denn gar nicht wissen, was ich haben will, falls du keine der Runden gewinnst?« Er legte eine Kunstpause ein. »Einen Kuss, Liz. Du schuldest mir dann einen Kuss.« »Ein Kuss? Und wirklich nicht
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