Money, Honey
Erst fühlte er ihre Finger an seinem Bauch, dann nahm er den Duft ihres Haars wahr, als sie das winzige Mikrofon an seiner Brust befestigte. Liz trat hinter ihn und glitt dabei mit ihrer Hand über seine Seite. Patrick musste ein Stöhnen unterdrücken, so erregt war er. Dass er gleich darauf ihren Atem zwischen den Schulterblättern spürte, machte das alles nicht gerade einfacher. Am liebsten hätte er sie sofort gepackt, auf den Tisch gelegt und es mit ihr getan. Sämtliche Einwände, die ihn bisher davon ab gehalten hatten, kamen ihm auf einmal blöd und unwichtig vor.
Liz klebte den Sender an seinen Rücken. Ihre warmen, zärtlichen Hände waren einfach zu viel. Patrick war mit seiner Selbstbeherrschung am Ende. Er begehrte diese Frau nun schon so lange. Keine andere hatte jemals eine solche Leidenschaft in ihm geweckt. Warum um alles in der Welt wollte er sich unbedingt seinen größten Wunsch versagen, insbesondere, da sie ihn ihm liebend gern erfüllt hätte?
Patrick senkte die Arme, stand stocksteif da und ballte die Fäuste. Davon ließ Liz sich nicht abschrecken. Ganz im Gegenteil, sie schmiegte sich an ihn, strich ihm durchs Haar und schaute ihn wieder mit dieser seltsamen Mischung aus Lust und Berechnung an, die ihn seit gestern nicht mehr losließ. Ihr Mund war seinem ganz nah, er fühlte ihren Atem auf seinen Lippen, Doch er blieb stark und widerstand der Versuchung, obwohl es ihn halb umbrachte.
Am Ende war es Liz, die die Initiative ergriff.
»Bringt Glück«, sagte sie, und danach bekam Patrick erst mal nicht mehr viel mit, weil sie ihn küsste - fordernd, voll frustrierten Verlangens, also mit all den Emotionen, die Patrick selbst schon so lange begleiteten. Mit der Beherrschung war es vorbei, und er schloss sie in die Arme, drückte Liz gegen den Tisch, bis er ihre Schenkel gespreizt hatte und dazwischenstand.
Sie öffnete den Mund, schlang die Beine um ihn, zog ihn enger an sich. Näher, noch näher wollte Patrick zu ihr, bis es keine Vergangenheit mehr gab, die zwischen ihnen stand. Nichts, das sie hätte trennen können.
»Liz«, flüsterte er schließlich, unterbrach damit den Kuss und lehnte seine Stirn an ihre. »Du hast gewonnen. Es ist mir egal. Ich will dich einfach zu sehr. Behalt deine Geheimnisse für dich. Ich nehme, was immer du mir geben willst.« Er hob den Kopf und sah sie an. Liz’ Wangen glühten, ihre Lippen waren vom Küssen geschwollen. »Was immer auch gleich geschieht, heute Nacht nehme ich dich mit zu mir, und dann bringen wir die Sache zu Ende.«
»Gott sei Dank!« Sie lächelte katzenhaft, schaute dann aber pflichtbewusst auf ihre Uhr, als wäre ihr gerade wieder eingefallen, dass sie nicht nur zum Privatvergnügen hier waren. »Wollen wir für dein Treffen mit Oz noch mal alles durchgehen?«
Patrick zog sein Hemd wieder an. »Okay, ich gehe in den Klub und dann zum Mischpult. Da sage ich dem DJ, dass ich bei Oz Gras kaufen will.«
»Wie heißt du eigentlich, Kleiner?«, fragte Patrick den jungen breitschultrigen DJ, während er ihm in einen Nebenraum des Klubs folgte, zu dem sonst nur Mitarbeiter Zugang hatten.
Die Tür fiel hinter ihnen zu und schirmte sie gegen den Lärm draußen ab.
»Kleiner?«, wiederholte der DJ.
Patrick musterte ihn von oben bis unten. Der Junge war bestimmt ein Meter neunzig groß und muskulös. Das lange Haar war dick und musste dringend mal wieder gewaschen werden. Ansonsten roch er nach Zigaretten und hatte einen Dreitagebart. Trotz dieses männlichen Eindrucks hielt Patrick ihn für höchstens sechszehn, siebzehn Jahre alt.
»Sorry«, sagte Patrick lapidar und lächelte bewusst arrogant. »Muss daran liegen, dass ich schon zu lange in Hollywood wohne. Da ist jeder ganz scharf drauf, für jünger gehalten zu werden.«
»Ach?« Der Junge schaute Patrick neugierig an, dann führte er ihn eine schmale Treppe hinunter, die nur von ein paar nackten Glühbirnen erhellt wurde. »Muss eine ziemlich abgefahrene Szene sein.«
»Kann schon sein.«
»Dann sind Sie jemand Wichtiges? Prominent oder so?« Patrick lachte. »Meinst du?«
Der Junge lief durch einen schmalen Flur voran, der so eng war, dass er fast mit den Schultern anstieß. »Warum sonst sollte Oz dich suchen?«
»Wieso glaubst du, dass er nach mir sucht? Vielleicht suche ich ja nach ihm.«
»Oz kann man nur finden, wenn er das auch will.« »Soso.«
»Aber klar.« Der Junge grinste. »Was willst du eigentlich von ihm? Du siehst nicht aus, als würdest du zwischendurch
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