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Money, Honey

Money, Honey

Titel: Money, Honey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sey
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arbeitete. In ihrem Herzen aber saß die Angst, eine unaussprechliche Panik, die schon viele Polizisten um den Job gebracht hatte.
    Sie rannte den Flur entlang, Goose folgte ihr auf den Fersen. Wenn man Liz gefragt hätte, hinter wem sie her war, hätte sie Villanueva genannt. Das stimmte auch, sie wollte den Kerl um jeden Preis drankriegen. In Wahrheit jedoch war seine Verhaftung gerade nicht ihre größte Motivation.
    Es ging ihr einzig und allein um Patrick. Sie musste ihn in Sicherheit bringen, ihn vor Villanueva schützen. Nach zwei Wochen des Zweifelns war ihr nun endgültig klar, dass die beiden sich nicht in Grief Creek verabredet hatten, um ihre alte Partnerschaft neu zu beleben. Villanueva war hier, weil er sich rächen, vielleicht sogar Patrick umbringen wollte.
    Liz unterdrückte die Panik und rannte.

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17. KAPITEL
    P atrick kam wieder zu sich. Sein Kiefer tat höllisch weh, genauso wie sein Jochbein. Die Augen hielt er geschlossen, und er rührte auch keinen Finger, damit niemand merkte, dass er wach war. Er brauchte erst mal ein paar Minuten, um sich zu orientieren und zu begreifen, was überhaupt passiert war.
    Irgendjemand verpasste ihm eine ziemlich kräftige Ohrfeige. »Komm schon, O’Connor. Ich weiß ja, dass du ein Glaskinn hast, aber nun nicht gleich übertreiben.« Villanueva. Oh Gott! Warum konnte er sich nicht ein Mal irren?
    Langsam öffnete Patrick die Augen.
    »Na bitte, da bist du ja wieder«, sagte Villanueva. Wie ein gefährliches Raubtier hatte er sich in dem schmutzigen dunklen Flur über Patrick gebeugt. Er war älter geworden und sein Teint etwas dunkler, als Patrick ihn in Erinnerung hatte. Musste wohl an der vielen Sonne in Lateinamerika liegen, vermutete er. »Ich dachte schon, du hast dich endgültig in ein Weichei Verwandelt«, fuhr sein ehemaliger Mentor fort.
    Villanueva streckte Patrick gespielt freundlich die Hand zur Begrüßung hin, die Patrick schüttelte. Er setzte sich auf und bewegte vorsichtig den Kiefer hin und her. »Alle Achtung, Villanueva, du hast Fäuste wie aus Eisen.«
    Zwar lächelte Villanueva nun, seine Augen aber blieben kalt. »Bitte um Verzeihung dafür, doch meine Zeit ist begrenzt. Ich wollte gleich die Verhältnisse klarstellen.« Patrick stand auf und zog fragend die Augenbrauen hoch. Villanueva beobachtete scheinbar wohlwollend, wie sein ehemaliger Protege sich wieder augfrappelte. »Du schuldest mir was«, meinte er. »Nicht nur Geld, sondern viel mehr.
    Und ich bin ein gefährlicher Gläubiger. Weder du noch die Menschen, die du liebst, sind in Sicherheit, bis du das alles beglichen hast. Es ist Zahltag, O’Connor.«
    Patrick steckte die Hände in die Hosentaschen und musterte seinen alten Partner. »Ich bezahle meine Schulden immer, und ich weiß, dass zwischen uns noch eine Rechnung offen ist. Wie kann ich dich erreichen, sobald ich dich auszahlen kann?«
    »Halt dich bereit, du wirst schon bald von mir hören.« Damit verschwand Villanueva in dem dunklen Gang, aus dem er so plötzlich aufgetaucht war.
    Patrick starrte ihm hinterher und befühlte gerade vorsichtig sein Kinn, da fegten auch schon Liz und Goose mit gezogener Waffe und fliegenden Haaren um die Ecke. Er musste unwillkürlich grinsen. Fehlte nur noch eine dritte heiße Polizistin, dann wären die drei Engel für Charlie komplett gewesen.
    Liz rannte weiter in den rechten Gang, Goose in den linken.
    »Der ist weg«, rief Patrick, obwohl die beiden Frauen das auch selbst sehen konnten. Liz schob die Waffe zurück ins Holster, dann marschierte sie auf ihn zu und packte sein Kinn, um sein Gesicht ins Licht zu drehen.
    »Das gibt einen schönen blauen Fleck«, stellte sie fest und ließ ihn los, als er vor Schmerz aufstöhnte. »Übernimm du seine Befragung«, bat sie Goose, »dann lass ich das Gebäude räumen und gebe eine Täterbeschreibung an die Kollegen raus.«
    Goose zuckte mit den Schultern. »Klar.« Sanft nahm sie Patricks Arm. »Schaffst du die Treppe?«
    Patrick machte ein finsteres Gesicht. »Ich könnte jetzt tot sein, wie wäre es mit ein bisschen Mitgefühl?«
    »Sie hatte ziemliche Angst um dich«, versicherte Goose lachend. »Der kleine DJ hat sich fast in die Hosen gemacht, so hat sie ihn in die Mangel genommen.«
    »Ach?«
    »Ja, ach.«
    Patrick lächelte besänftigt. »Na gut.«
    »Spul mal zurück und lass das noch mal laufen.« Liz hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und lief im Raum auf und ab, weil sie nicht ruhig herumsitzen und sich

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