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Money, Honey

Money, Honey

Titel: Money, Honey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sey
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anhören konnte, Villanueva genüsslich seine Drohungen ausstieß.
    »Weder du noch die Menschen, die du liebst, sind in Sicherheit, bis du das alles beglichen hast.« »Das gefällt mir gar nicht«, sagte Goose.
    »Was für Schulden meint er, die du bei ihm bezahlen sollst, Patrick?", fragte Liz.
    »Wahrscheinlich seinen Anteil aus der Beute unseres letzten geplanten Coups.«
    Sie schaute ihn stirnrunzelnd an. »Aber der fand ja gar nicht statt.«
    »Nein, technisch gesehen gibt es keine Beute, was allerdings nicht Villanuevas Fehler war. Er hat meine Entscheidung für Mara damals mitbezahlt, indem er leer ausging und sich sechs Jahre lang verstecken musste. Seine Frau hat jemand anderen geheiratet, und sein Kind weiß wahrscheinlich nicht einmal, dass der neue Mann nicht sein Vater ist. Da ist es wohl kein Wunder, wenn er eine Entschädigung will, und zwar von mir.«
    »Ab wann warst du dir sicher, dass Villanueva zurück in der Stadt ist?« Ihr wurde schon schlecht, weil sie die Frage überhaupt stellen musste. Möglicherweise würde er sie jetzt anlügen. Andererseits gab sie ihm damit auch die Chance, sich ihr anzuvertrauen.
    »Erst als mich seine Faust am Kinn traf. Bis dahin nicht.« »Aber du hast es vermutet.«
    Er nickte.
    »Und trotzdem hast du diese Information nicht mit dem Team geteilt?«
    »Ich habe keinen Zusammenhang zu unserem Fall gesehen«, erklärte Patrick schlicht.
    Liz hatte schon eine hitzige Erwiderung auf den Lippen, doch Goose kam ihr zuvor: »Ich glaube, keiner von uns konnte vorhersehen, dass so eine alte Geschichte in unserem Fall plötzlich wieder von Bedeutung sein würde. Ansonsten ist es kontraproduktiv, wenn wir uns jetzt lange damit aufhalten, wer was und wann gewusst hat. Wir sollten uns lieber auf unsere nächsten Schritte konzentrieren.« »Sehe ich auch so«, stimmte Patrick ihr zu und spähte vorsichtig hinüber zu Liz.
    Die holte einmal tief Luft. »Okay.«
    Um der Wahrheit die Ehre zu geben, hatte sie selbst auch keine große Lust, das Thema zu diskutieren. Villanueva war zurück in den USA, das war nun allen bekannt. Hätte sie es Patrick sagen müssen? Mehr Vertrauen zu ihm haben müssen? Vertraute sie ihm jetzt? Liz wusste es nicht.
    »Villanueva hat dich und alle, die du liebst, bedroht«, stellte Goose noch einmal fest. »Das macht mir wirklich Sorgen. Was weiß Villanueva über dein Privatleben? Wenn er dich treffen will, indem er jemand anderen zur Zielscheibe macht, wer käme dann am ehesten infrage?«
    Patrick zuckte mit den Schultern, doch das Blut gefror ihm in den Adern. Er zwang sich zu einer ruhigen Antwort, bei der er Liz aber nicht ansehen konnte. »Wahrscheinlich meine Schwester. Unsere Eltern sind bei einem Absturz ihrer Privatmaschine auf dem Weg nach Monte Carlo umgekommen. Das ist zwei Jahre her. Villanueva hat Mara nie getroffen, natürlich weiß er trotzdem von ihrer Existenz. Und ihm ist bestimmt auch klar, dass ich ihn ihretwegen damals habe über die Klinge springen lassen.«
    Goose nickte. »Hat er eine Ahnung, wo sie wohnt? Ist er im Bilde über ihre Familie? Ihren Mann und ihr Kind?« »Bestimmt hat er sich darüber sämtliche Informationen besorgt, seit er hier ist. Allerdings kannte sie ihren Mann noch nicht, als Villanueva geflohen ist. Und Evie ist ja erst zwei, oh Gott!« Sein Magen zog sich zusammen, und er musste ein bitteres Lachen unterdrücken. Er hatte so lange alles dafür getan, damit niemand ihn liebte, war jeder Freundschaft und jeder emotionalen Bindung ausgewichen. Nur ein Mal, ein einziges Mal in dreißig Jahren hatte er die Maske fallen lassen, und schon war es passiert. Jetzt war ein Mann wie Villanueva hinter seiner Schwester und ihrem unschuldigen Kind her.
    »Kommt noch jemand infrage?«, wollte Goose wissen. Patrick sah Liz nicht an. Wagte es nicht. Sein ehemaliger Partner hatte sie nun auch auf dem Schirm. Nur weil er sie so verzweifelt begehrt hatte, wie Patrick sich jetzt eingestehen musste. Es war selbstsüchtig gewesen, dass er sein Verlangen nicht verborgen Und tief in sich weggesperrt hatte. Nein, er hatte aller Welt offen gezeigt, wie sehr er sie wollte. Aller Welt und Villanueva. Für diese Nachlässigkeit musste Liz nun bezahlen.
    »Liz«, sagte er schließlich. »Er weiß von Liz.«
    Wieder nickte Goose nur. »Ich werde die drei überwachen lassen.«
    »Ab sofort?«, hakte Patrick nach.
    »Dafür werde ich sorgen.«
    »Gut.« Er sah ihr hinterher, als sie, schon mit dem Handy am Ohr, durch die Tür verschwand.

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