Money, Honey
erstarrte.
[Menü]
21. KAPITEL
D en Sohn auch«, sagte Liz, und in ihrer Stimme schwang Zorn mit. »Er hat ihnen die Kehle durchgeschnitten. Vor drei Wochen. Ich habe mit dem Witwer gesprochen. Der arme Mann war vollkommen fertig.
»Bist du sicher, dass Villanueva dahintersteckt?«, wollte Patrick wissen, der vor Angst auf einmal kaum noch Luft bekam.
»Kennst du sonst noch jemanden mit einem Motiv und einer Schwäche für scharfe Klingen?« Liz befreite sich aus seiner Umarmung. »Du kannst ihm dein gesamtes Vermögen überschreiben, aber dem geht es gar nicht um Geld. Also wird das auch nichts helfen. Er fühlt sich gedemütigt, betrogen, und er will Gleiches mit Gleichem vergelten. Auge um Auge.« Liz wand sich ab, ballte die Fäuste und senkte den Kopf.
Patrick zwang sich, seine Angst zu vergessen, und die Situation zu analysieren, die Gefahren abzuwägen, eine Lösung zu finden. »Aber warum soll er seine Frau und sein Kind umbringen? Warum nicht eher ihren neuen Ehemann, damit er sich dann zurückholen kann, was ihm gehört?« »Weil sie ihn auch betrogen hat«, erwiderte Liz leise. »Er hat von ihr erwartet, dass seine Frau ihm treu ergeben bleibt und ihr Kind dazu erzieht, seinen unbekannten Vater zu vergöttern. Stattdessen hat sie innerhalb von einem Jahr wieder geheiratet und dem Mann auch noch erlaubt, das Kind als sein eigenes aufzuziehen. Sie hat Villanueva seinen Sohn weggenommen. Begreifst du jetzt langsam, was hier gespielt wird? Dafür hat er sie bezahlen lassen. Wie der Gerichtsmediziner feststellte, wurde das Kind zwei Stunden vor seiner Mutter umgebracht.«
»Also hat er den Kleinen vor ihren Augen ermordet«, murmelte Patrick.
»Genau das vermute ich auch, ja.« Liz Stimme klang wieder kühl, dennoch spürte Patrick ihre unterschwellige Wut.
»Und jetzt will mein ehemaliger Partner mich zur Rechenschaft ziehen.«
»So ist es«, bestätigte Liz. »Weil du seiner Meinung nach daran schuld bist, dass er seine Frau verloren hat, wird er sich an dir rächen wollen, indem er der Frau etwas antut, die du am meisten liebst. Du sollst genauso leiden, wie er es getan hat. Und am Ende wird er dich auch töten. Das wird sein finales Meisterstück und gleichzeitig sein Akt der Gnade. Du wirst nämlich nicht mehr weiterleben wollen, nachdem er dich gezwungen hat, ihm bei seinen Grausamkeiten zuzusehen.«
Patrick brachte einen Moment lang kein Wort heraus. »Wie lange weißt du das alles schon?«, fragte er schließlich.
»Du meinst, dass Villanueva seine Familie ermordet hat? Oder was er mit dir vorhat?«
»Beides. Verdammt, Liz, wie lange schon?« Er packte sie bei den Schultern und drehte sie herum, sodass er ihr ins Gesicht sehen konnte. »Du wusstest, dass er meine Familie beobachtet und hast mir nichts davon gesagt. Deine verdammte Karriere ist dir wichtiger als das Leben meiner Schwester und ihrer Tochter. Was bist du eigentlich für ein Mensch?«
»Ich bin FBI-Agentin«, stieß sie wütend aus. »Ich lasse Mara und ihre Familie überwachen, seit dort eingebrochen wurde, und nachdem ich von dem Mord an Villanuevas Frau und Kind erfahren hatte, sind die Sicherheitsvorkehrungen noch deutlich verschärft worden. Also seit heute Morgen. Es stimmt einfach nicht, dass ich sie im Stich lasse, ich habe dir nur nichts von meinen Maßnahmen erzählt.«
»Und weshalb zum Teufel nicht?«
»Patrick, woher sollte ich wissen, dass du mit Villanueva nicht wieder gemeinsame Sache machst?«
»Das hast du wirklich geglaubt? Dass ich alles wegwerfe, was ich mir in sechs Jahren aufgebaut habe?«
»Natürlich habe ich das gedacht! Ist das aus meiner Perspektive nicht vollkommen logisch? Deine ganze Geschichte darüber, warum du nach drei Jahren auf einmal wieder in Grief Creek auf tauchst, war doch total unglaubwürdig! Seltsamerweise erscheint zur selben Zeit dein ehemaliger Partner auch hier. Sollte ich das für Zufall halten? Und es ist ja außerdem nicht so, dass du ehrlich zu mir gewesen wärst und alle deine Informationen an mich weitergegeben hättest. Welchen Grund hätte ich also gehabt, dir zu vertrauen?«
»Das alles hatte mit mir doch gar nichts zu tun!«, rief Patrick. »Dir geht es nur um deinen Job und deinen Ehrgeiz! Du hast mich ausgenutzt und getäuscht, und ich bin dir auf den Leim gegangen. Gratuliere! Hatte auch seine wirklich angenehmen Momente, also kann ich mich wohl nicht beschweren. Weißt du was, ich habe doch noch ein paar Minuten Zeit. Vielleicht bleibe ich besser, wir reißen
Weitere Kostenlose Bücher