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Monk - 03

Monk - 03

Titel: Monk - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr Monk und die Montagsgrippe
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Funk erreichen konnte. Außerdem bat ich sie, den Abschleppdienst ausfindig zu machen, der meinen Wagen weggebracht hatte.
    Officer Curtis wollte gerade auflegen, als Frank Porter darum bat, mit uns reden zu dürfen. Er war die Kreditkartenbelege der drei Opfer des Golden-Gate-Würgers durchgegangen, aber die Frauen hatten nicht in ein und demselben Geschäft eingekauft.
    Ich beendete das Gespräch und sagte Monk zunächst, dass Porter nichts gefunden hatte, was Monk schmollen ließ. Dann nannte ich ihm den Grund für Officer Curtis' Anruf. »Sie haben wieder einen Toten.«
    »Nicht noch ein Opfer des Würgers, oder?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Im Mission District wurde jemand überfahren, der Fahrer beging Fahrerflucht.«
    Monk seufzte gelangweilt. »Das klingt nach keinem besonders schwierigen Fall. Man befragt die Augenzeugen, spürt den Wagen auf, auf den das Kennzeichen oder die Beschreibung des Fahrzeugs passt, und dann untersucht man ihn auf Blutspuren oder anderes Beweismaterial.«
    Mit anderen Worten: Um den Fall zu lösen, war weitere Fleißarbeit zu erledigen, aber kaum kriminalistisches Gespür notwendig. Monk mochte es nicht, so viel Mühe auf solche Tätigkeiten zu verwenden, es sei denn, es gab irgendwo einen Fleck zu entfernen.
    »Es ist bereits ein Detective vor Ort. Ich bin mir sicher, Sie werden da nicht gebraucht«, sagte ich und gab mir Mühe, völlig desinteressiert zu klingen. »Immerhin sind Sie der Captain, und auf Sie wartet im Büro noch genug Papierkram.«
    Ich gebe ja zu, dass ich versuchte, ihn zu manipulieren. Ich wollte mit diesem Wagen unbedingt mal Gas geben.
    »Wissen Sie, wie Sie zum Tatort kommen?«, fragte Monk.
    Ich nickte und bemühte mich, ein Lächeln zu unterdrücken. »Können wir die Sirene benutzen?«
    »Dafür ist sie da.«

 
    7. Mr Monk und der Dreck auf der Straße
     
    Es ist schon erstaunlich, welche gottgleiche Macht einem eine simple Polizeisirene verleiht. Wagen fuhren nach links und rechts an den Straßenrand, es war, als würden sich die Straßen für mich öffnen. Ich erfuhr eine Freiheit, die den meisten Autofahrern in der Stadt für immer verwehrt bleiben wird, es sei denn, sie sind nachts um drei unterwegs. Und trotzdem wünschte ich mir, wir müssten einmal quer durch die Stadt fahren, damit ich vor einem der berüchtigten steilen Hügel Gas geben konnte. Ich wollte mit dem Wagen durch die Luft fliegen und so hart landen, dass der Unterboden auf dem Asphalt Funken sprühte.
    Leider schaffte ich es nie, den Streifenwagen auf mehr als fünfzig Stundenkilometer zu beschleunigen, und es gab auf der gesamten Strecke auch nicht einen einzigen Hügel. Die führte uns durch ein Viertel mit kastenförmigen Apartmenthäusern aus den 1950er-Jahren und jeder Menge kleiner Geschäfte – Minimärkte, Blumenläden, Waschsalons und Nagelstudios –, die hinter heruntergekommenen Fassaden ums Überleben kämpften.
    Auf der Straße standen mehrere Streifenwagen, uniformierte Polizisten versuchten, einige Dutzend neugierige Passanten zurückzuhalten, die sich nicht um das gelbe Flatterband kümmerten, das den Tatort nahe der Kreuzung weiträumig absperrte. Über den Toten hatte man ein weißes Tuch gelegt, das einige Blutflecken aufwies.
    Auf diesen Toten achtete aber niemand, stattdessen interessierten sich alle für die Rauchwolken, die aus einem Haus an der Ecke aufstiegen. Klar, ein Feuer ist ja auch viel aufregender als ein zugedeckter Leichnam.
    Monk saß mit weit aufgerissenen Augen und kreidebleich da, er war in den Beifahrersitz gedrückt, als wäre er einem Vielfachen der normalen Schwerkraft ausgesetzt gewesen. In dem Moment, als ich den Wagen anhielt, erschütterte eine Explosion den Boden unter unserem Fahrzeug.
    »Ich glaube, wir haben die Schallmauer durchbrochen«, sagte Monk benommen.
    »Ich bin kaum schneller gefahren als die zulässige Höchstgeschwindigkeit«, erwiderte ich.
    »Und was war das dann für ein Knall?«
    »Der hat vermutlich was mit dem Feuer zu tun.« Ich zeigte auf den Rauch, der aus dem Gebäude quoll.
    Zaghaft löste Monk seinen Sicherheitsgurt, als fürchte er, der Wagen könne aus eigenem Antrieb wieder losfahren, dann umfasste er mit zitternden Fingern den Türgriff. »Als ich sagte, Sie können die Sirene benutzen«, bemerkte er schließlich, »da meinte ich nicht, dass Sie auch rasen sollen.«
    »Was glauben Sie, wofür die Sirene da ist?«
    »Um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen, damit sie die Straße frei machen und wir

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