Monk - 03
Fortschritt«, erklärte Arnie. »Der alte Mad Jack hätte auf den Becher geschossen.«
»Gibt es eigentlich irgendwas, worauf dieser Mann nicht schießt?«, fragte ich.
»Seine Mutter«, antwortete Arnie. »Jedenfalls nicht in letzter Zeit.«
Monk kam zu uns zurück und wirkte zum ersten Mal entspannt, seit er seine Dienstmarke zurückerhalten hatte. »Wie weit sind wir mit der Befragung der fliegenden Schuhhändler?«, fragte er an Porter gerichtet.
Der warf einen Blick auf seine Notizen. »Ich habe Rückmeldungen von siebzehn Befragungen, die die Officers vor Ort durchgeführt haben. Bislang hat kein Händler eine der drei Frauen wiedererkannt, aber ich habe von allen Befragten Name, Adresse und alle übrigen wichtigen Daten notieren lassen, falls wir uns noch mal mit ihnen unterhalten müssen.«
Monk nickte. »Gut, machen Sie weiter so.«
»Ich verlasse meinen Schreibtisch erst wieder, wenn wir einen Durchbruch in diesem Fall erreicht haben«, erklärte Porter.
»Das ist kein Witz«, sagte Sparrow zu mir. »Ich hoffe, hier im Haus gibt's eine Dusche.«
Monk ging weiter zu Cindy Chows Schreibtisch. »Haben Sie Diane Trubys Stalker schon finden können?«
»Er hat sich aus dem Staub gemacht. Aber er hat Verwandte in Sacramento, also habe ich die Cops dort alarmiert und auch den Chippies gesagt, sie sollen die Augen offen halten.«
»Chippies?«
»Die Leute von der CHP «, erklärte Chow. »Die California Highway Patrol . Wo sind Sie gewesen?«
»Weg«, sagte Monk.
»Staatliche oder private Einrichtung?«
»Mein Apartment«, antwortete Monk. »Das ist ziemlich privat.«
»Hm«, machte Chow und nickte, als hätten seine Worte eine Doppelbedeutung, die sie verstanden hatte. Dabei steckte gar keine andere Botschaft dahinter. Zumindest war das meine Meinung.
»Ich habe einiges Interessantes über Allegra Doucet herausgefunden«, sagte sie und hielt einen Moment lang inne, um ihren Worten noch mehr Bedeutung zu verleihen. »Kurz bevor sie von L. A. nach San Francisco zog, verbrachte sie einige Monate bei ein paar Freunden in Albuquerque.«
Monk zuckte mit den Schultern. »Hat das was zu bedeuten?«
Chow war sekundenlang sprachlos, als hätte sie erwartet, dass Monk sofort wissen müsse, was sie meinte. »Das ist ungeheuer wichtig. Unter der Kirtland Air Force Base in Albuquerque befindet sich das Hauptquartier der Omega Agency, jener Geheimorganisation aus Menschen und Außerirdischen, die weltweit in allen Regierungen die Fäden in der Hand haben. Dort leben die meisten Extraterrestrier, vor allem die grauen und die grünen, und dort führen sie ihre Experimente zur Gedankenkontrolle durch, auch das Project Subzero , das im Wesentlichen ein illegaler und nicht autorisierter Ableger der Operation Grillflame ist.«
»Letzteres stimmt«, flüsterte Jasper mir zu, während Chow weiterredete.
»Das mit den grauen und grünen Aliens?«, gab ich zurück.
»Operation Grillflame«, sagte er. »Die CIA gab zwanzig Millionen Dollar für ein geheimes Programm aus, um Hellseher einzusetzen, damit sie die Gedanken feindlicher Agenten lesen, den Orbit von Spionagesatelliten verändern und Plutonium in Nordkorea entdecken. Es war ein Ableger des Projekts MK-Ultra , der Gedankenkontroll-Abteilung der CIA, die ab 1953 mit sechs Prozent des Gesamtbudgets finanziert wurde, bis man sie 1972 endgültig auflöste.«
Ich sah ihn nur an.
»Ehrlich«, beteuerte er. »Die haben auch LSD unters Volk gebracht und ungewollt die Hippie-Bewegung ausgelöst.«
Wieder konnte ich ihn nur ansehen.
»Es ist wahr. Sie können es nachlesen.«
Jasper machte mir Angst. Er war in seinem Beruf ein Profi. Wenn Chows Paranoia auf ihn abfärben konnte, was würde dann aus mir werden, wenn ich noch länger auf Monk aufpassen musste? Wie lange würde es noch dauern, bis ich begann, die Eiswürfel in meinem Kühlschrank nachzumessen, damit sie auch alle exakt quadratisch waren?
Durch Jaspers Bemerkung und meine kleine persönliche Horrorvision hatte ich viele von Chows Ausführungen verpasst, aber wahrscheinlich ließ sich das so zusammenfassen: Extraterrestrier dringen in unser Gehirn ein, erkunden unsere Körperöffnungen und beherrschen die ganze Welt mithilfe schändlicher Regierungsorganisationen.
»Und was ist mit Max Collins?«, fragte Monk. »Wissen Sie schon etwas über ihn?«
»Da wird es dann so richtig interessant«, sagte Chow. »Er hat sein Vermögen mit der Entwicklung von Software für Radarsysteme gemacht. Einer seiner
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