Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Monkeewrench 04 - Memento

Monkeewrench 04 - Memento

Titel: Monkeewrench 04 - Memento Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
Vom Netzwerk:
kontaminiert waren. Dafür hat das BCA gestern, nachdem wir weg waren, eine Blutspur gefunden, die mit Toby Myersons Blutgruppe übereinstimmt, und einen Handschuh von ihm.»
    «Also, wir glauben, es hat sich folgendermaßen abgespielt», nahm Gino den Faden auf. «Tommy Deaton war auf der Loipe vor Myerson, der Mörder hat ihm im Schutz der Bäume aufgelauert und ihn aus nächster Nähe angegriffen, als er aus dem Wald kam. Myerson sieht, wie sein Freund erschossen wird, zieht den Handschuh aus und will seine Waffe ziehen. Aber der Mörder hat entweder Glück oder ist ein Wahnsinnsschütze und trifft Myerson in den Schussarm, was die Blutspur erklären dürfte. Myerson fährt weiter bis zur anderen Seite des Feldes, was keine schlechte Leistung ist, wenn man bedenkt, dass der Armschuss den Unterarmknochen zertrümmert hat. Dann hat er noch eine Kugel in den Nacken bekommen, vermutlich ziemlich nah an der Stelle, wo sie ihn in den Schneemann gepackt haben, denn dieser Schuss wird ihn auf der Stelle gelähmt haben.»
    Malcherson nahm sich einen Moment, um sich die Szene vorzustellen, die Gino ihm da ausmalte. Seine skandinavische Eismaske blieb vollkommen intakt. «Was mich persönlich an der Sache am meisten beunruhigt, trägt leider auch nicht dazu bei, die Serienmörderthese zu widerlegen. Im Gegenteil, es stützt sie sogar.»
    «Und das wäre, Chief?», fragte Magozzi.
    «Die Karotten.»
    Magozzi grinste. Unter den korrekten Anzügen und dem makellosen Erscheinungsbild des Chief verbarg sich doch immer noch ein Ermittler, der eifrig und auf Zack war und wie ein guter Polizist dachte. «Guter Hinweis, Sir. Seile haben die meisten Leute für Notfälle im Auto, aber die Karotten sind absolut verräterisch. Der Täter war eindeutig darauf vorbereitet, einen Schneemann zu bauen.»
    Malchersons Telefon blinkte. «Entschuldigen Sie mich bitte einen Moment, meine Herren.»
    Magozzi lächelte leicht über die unermüdliche Höflichkeit des Polizeichefs und sah zu, wie Malcherson erst nach dem Hörer und dann nach einem frischen Notizblock griff. Eine Zeitlang schrieb er rasch und emsig mit, ohne selbst allzu viel zu dem Gespräch beizutragen. Schließlich sagte er: «Ich gebe das umgehend weiter, Sheriff. Die Detectives Magozzi und Rolseth sind zufällig gerade bei mir im Büro. Wenn Sie einen Augenblick am Apparat bleiben, stelle ich Sie auf Lautsprecher.» Er schaltete den Anruf in die Warteschleife, und Magozzi bemerkte, dass sein Chef eine Spur blasser war als noch vor ein paar Minuten.
    «Das ist Sheriff Iris Rikker aus Dundas County.»
    Gino nickte. Er hatte den Namen vor ein paar Monaten in der Zeitung gelesen. «Die unerfahrene Hilfspolizistin, die den amtierenden Sheriff ausgehebelt hat?»
    «Genau. Möglicherweise hat sie auch einen Schneemann. Hören Sie sich an, was sie zu sagen hat.» Er schaltete auf Lautsprecher und nickte Magozzi zu, der daraufhin etwas näher ans Telefon heranrückte.
    «Hallo, Sheriff Rikker, hier ist Leo Magozzi. Der Chief sagt, Sie haben da bei sich noch einen unserer Schneemänner?»
    «Wie ich Ihrem Vorgesetzten gerade schon erläutert habe, bin ich mir da nicht hundertprozentig sicher, Detective.
    Nach allem, was ich gestern in den Nachrichten gesehen habe, würde ich sagen, er sieht nicht ganz genauso aus wie die, die Sie gestern im Theodore Wirth Park gefunden haben, auch wenn er vorher vielleicht so ausgesehen hat. Das lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr allzu gut beurteilen.»
    Magozzi versuchte stirnrunzelnd, die relevanten Informationen aus diesem Redeschwall herauszusortieren. Das war ja fast, als redete man mit einem FBI-Agenten. «Erklären Sie mir das bitte.»
    «Ihre Schneemänner wirkten sehr sorgfältig gemacht, fast schon wie Kunstwerke.»
    «Und Ihrer?»
    «Nun ja, hier gab es heute Morgen einen Eisregen, dann Graupelschauer, und inzwischen schneit es wieder ... »
    «Hier auch.»
    «Selbst wenn es sich also um eine erkennbare Kopie gehandelt haben sollte, wird er sich aufgrund der Witterungsbedingungen erheblich verändert haben. Ich habe Ihrem Vorgesetzten ein Foto gemailt, damit Sie sich selbst ein Bild machen können.»
    Magozzi sah, dass Chief Malcherson sich bereits an seinem Computer auf dem Beistelltisch hinter dem Schreibtisch zu schaffen machte und eine Datei aus einer E-Mail herunterlud.
    «Im Augenblick», fuhr Sheriff Rikker fort, «versuchen wir, den Fundort so gut zu sichern, wie uns das unter den gegebenen Umständen möglich ist, was

Weitere Kostenlose Bücher