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Monkeewrench 04 - Memento

Monkeewrench 04 - Memento

Titel: Monkeewrench 04 - Memento Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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Gasvorrat abnahm und er den Tank auffüllen musste. Dann war er also mit einer Gaslieferung hier gewesen, hatte erst im Haus vorbeigeschaut, um hallo zu sagen, wie er es immer tat, und sich dann einfach an die Arbeit gemacht, als er sie nicht angetroffen hatte.
    Sie schüttelte den Kopf über ihre eigene Dummheit, dann drehte sie sich um und stapfte zurück zur Veranda. Klasse, Iris. Jetzt hättest du fast wegen des Gasmanns die Polizei gerufen.
    Die Fußspuren hinter dem Tank, näher beim Haus, sah sie nicht, und auch nicht das schmale Kellerfenster, das fast geschlossen war. Aber eben nur fast.
    Trotz des eigenwilligen Boilers, der trägen Heizung und der Fenster, durch die die Wärme hinausströmte wie durch ein Sieb, geschah jedes Mal ein Wunder, wenn Iris das alte Haus betrat. Egal, wie hart der Tag gewesen war: Sobald sie in ihre gemütliche Küche kam, fiel alles von ihr ab, als würde das Haus nichts Schlechtes in seinem Innern dulden. Sie konnte nicht sagen, was genau es mit diesem Ort auf sich hatte - vielleicht war es nur das heimelige Gefühl, das altes Holz, bogenförmige Türstöcke und ein großer Kamin nun einmal mit sich brachten -, sie wusste nur, dass sie so etwas noch nirgendwo sonst verspürt hatte.
    Vor dem Kühlschrank hockte Puck und begrüßte sie mit einem schweigenden Blinzeln ihrer großen grünen Augen. Noch im Anorak hob Iris die Katze hoch, streichelte ihr seidiges schwarzes Fell und spürte ihr brummendes Schnurren an der Wange. Es war zwar nur ein kleiner, warmer Körper, der da zu Hause auf sie wartete, doch heute reichte ihr das vollkommen. Puck protestierte maunzend, als sie sie wieder auf den Boden setzte, und Iris wusste genau, wie ihr zumute war. Jedes Lebewesen brauchte hin und wieder ein bisschen Zärtlichkeit.
    Sie zog den Anorak aus und hängte den Autoschlüssel an das handgefertigte Schlüsselbrett, das den Eindruck erweckte, als lebte ein Hausmeister hier. Es gab fünf Haken, und an jedem hingen mehrere vollbepackte Schlüsselbunde, die fast alle schon dort gewesen waren, als sie das Haus gekauft hatten. Insgesamt mussten es um die hundert Schlüssel sein, und Iris hatte nicht die geringste Ahnung, wozu sie dienten, traute sich aber nicht, sie wegzuwerfen, weil sie überzeugt war, irgendwann einmal auf die geheimen Türen zu stoßen, zu denen sie alle gehörten.
    Obwohl sie gerade noch so mutig gewesen und den furchteinflößenden Fußspuren gefolgt war, bis sie ihr ihre eigene Dummheit offenbart hatten, konnte sie nicht anders: Sie machte einen Rundgang und schaltete jede einzelne Lampe ein, bis das ganze Haus so hell erstrahlte wie die Geburtstagstorte eines Hundertjährigen. Als sie sich schließlich davon überzeugt hatte, dass außer ihr und Puck niemand sonst anwesend war, stellte sie der Katze einen Teller mit Thunfisch hin und goss sich selbst ein Glas Wein ein. «Prost, Puck.»
    Puck beschnüffelte den Teller, schlang einen großen Bissen herunter und schaute dann blinzelnd zu ihrem Frauchen auf, offensichtlich verwirrt vom seltenen Genuss menschlicher Nahrung.
    «Wir feiern meinen ersten Tag als Sheriff, deshalb gibt es Tunfisch für dich und Chardonnay für mich.»
    Die Erklärung schien Puck zufrieden zu stellen, und sie machte sich wieder über ihren Teller her.
    Der Wein beschleunigte den Prozess, der beim Nachhausekommen eingesetzt hatte. Schon nach dem dritten Schluck spürte Iris, wie auch die letzte Anspannung aus ihrem Körper schwand und einer tiefen Erschöpfung Platz machte. Allein das Abschließen der Hintertür erschien ihr plötzlich wie eine kaum noch zu bewältigende Aufgabe. Es war so anstrengend, den alten Schließriegel umzudrehen, so ermüdend, noch einmal durch das ganze Haus zu gehen, die Lichter alle nacheinander wieder auszumachen, sich auf die Riegel vor den Fenstern zu konzentrieren und sich zu erinnern, ob sie nun nach rechts oder nach links zeigen mussten.
    Na prima, dachte sie. Jetzt zeigt sich zu allem Überfluss auch noch, dass du keinen Alkohol verträgst. Drei Schlucke Wein, und du bist völlig hinüber.
    Auf müden Beinen schleppte sie sich die lange Treppe bis zum Schlafzimmer hinauf und kam sich dabei vor wie eine Bergsteigerin. Es fehlte nur noch die Fahne, die sie auf dem Gipfel aufstellen konnte. Erstaunlicherweise ertrank sie nicht unter der Dusche und dachte sogar noch daran, sich die Zähne zu putzen und ihr Pistolenhalfter an den vorderen Bettpfosten zu hängen. Dann konnte sie an nichts anderes mehr denken als daran,

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