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Monschau und das Monschauer Land

Monschau und das Monschauer Land

Titel: Monschau und das Monschauer Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Wendt
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des Schwanenweihers, der dritte aber war sicherlich der heute noch existierende Schreibershof am unteren Heidgen. Dieser Hof könnte möglicherweise sogar der älteste überhaupt gewesen sein.

    Haus mit Windschutzhecke
    Das Wappen von Höfen zeigt im oberen Teil diese drei Urhöfe. Die Buchenhecken darunter werden als Symbol der Heimatliebe und Heimattreue verstanden. Die abgesägten Enden stellen einerseits die Pflege der Hecken durch den Menschen dar und deuten andererseits auf das Holz als Werkstoff und Heizmaterial hin.
    Am Ende des Zweiten Weltkriegs, als Höfen im Herbst und Winter 1944 teilweise von Deutschen, teilweise von Amerikanern besetzt war, sind viele alte Häuser von Höfen zerstört worden. Dennoch, wer heute durch Höfen wandert, wird staunen, wie viele schöne Fachwerkhäuser den Krieg überstanden haben, oder nach dem Krieg liebevoll wieder aufgebaut wurden. All diesen Häusern ist eins gemeinsam: Sie liegen fast versteckt hinter Windschutzhecken aus Rotbuchen, nicht Hainbuchen, wie oft gesagt und geschrieben wird. Diese Hecken sind so dicht ineinander verflochten, dass sie wie ein Pelz Sturm, Regen und Schnee von den Häusern fernhalten.
    Bevor Höfen, das damals noch eine eigenständige Gemeinde war, nach den beiden Weltkriegen jeweils große Teile seines Gemeindewaldes an Belgien verlor, war es ein besonders waldreiches Dorf. Viele Höfener Männer fanden ihre Arbeit im Wald, in einem Sägewerk und in mehreren Schreinereien. Von diesen Betrieben gibt es heute keinen mehr.
    Geht man am Schwanenweiher und weiter am „Sporthotel Prümmer“ vorbei, sieht man auf der rechten Seite das sogenannte Eifelhaus . Es dürfte eins der ältesten Häuser Höfens sein und hat ein schönes Reetdach. Im Gegensatzzu allen anderen Häusern Höfens ist dieses Haus allerdings insgesamt massiv aus Bruchstein gebaut. Das ist letztlich ein Hinweis darauf, dass wir uns hier nicht nur im politischen Grenzbereich zwischen Deutschland und Belgien befinden, sondern auch im Übergangsbereich, in dem sich die Baustile des Vennhauses aus Fachwerk und des sogenannten Ardennenhauses aus massivem Bruchstein begegnen.
    Eine ganz besondere Sehenswürdigkeit Höfens darf nicht unerwähnt bleiben, zumal sie nur wenige Wochen im Jahr anzuschauen ist, die riesige Landschaftskrippe in der Pfarrkirche St. Michael. Der Initiative und dem Idealismus des Höfeners Rainer Jakobs und seiner Freunde ist es zu verdanken, dass in der Weihnachtszeit der gesamte Chor der Kirche mit einer Weihnachtskrippe gewaltigen Ausmaßes gefüllt ist. Dutzende von natürlich ausgestopften Tieren, vor allem Füchse und Eichhörnchen, die verschiedensten großen und kleinen Vögel bevölkern die Waldlandschaft, die hier hinter dem Altar in wochenlanger Kleinarbeit aufgebaut wird.

    Café im alten Eifelhaus
    Wie alle Monschauer Dörfer war auch Höfen bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg von der Landwirtschaft, der Milchviehhaltung, geprägt, hatte sogar eine eigene Molkerei. Und da man damals noch keine Traktoren in der Landwirtschaft einsetzte, wie heute, sondern Pferde, die die ursprünglich gebräuchlichen Fahrkühe und Ochsen ersetzten, gab es noch lange nach 1945 zwei Hufschmiede in Höfen sowie einen Stellmacher. Der war vor allem für die großen Wagenräder an den Fuhrwerken zuständig.
    Anders als in manchen anderen Dörfern gibt es heute in Höfen immer noch einige Vollerwerbslandwirte, auch wenn ihre Höfe, wie der Brather Hof oder der Eschenhof, oft weit vom Ortszentrum entfernt liegen.

    Altes Wegkreuz

    Altes Fachwerkhaus in Höfen
Auch hier haben einst Webstühle gerattert
    Was man in der Altstadt Monschau, im 17. und 18. Jahrhundert eine der wichtigsten Tuchmacherstädte Mitteleuropas, nicht geschafft hat, nämlich beizeiten, solange das Inventar dazu noch leichter aufzutreiben war als heute, ein Museum der Tuchmacherei einzurichten, haben die Höfener inzwischen erreicht. Gewiss, Monschau hat mit dem Roten Haus ein einzigartiges Denkmal aus der Blütezeit der Tuchmacherei. Aber es ist sozusagen ein „Museum der feinen Seite“ der Tuchmacherei. Was bislang fehlte und von vielen Besuchern vermisst wurde, war ein Museum, das die Lebens- und Arbeitswelt der einfachen, hart arbeitenden Textilarbeiter und die entsprechenden Geräte und Maschinen zeigte.
    Im „Haus Seebend“ ist ein solches Museum inzwischen entstanden. Hut ab vor den Höfenern und ihrer Initiative!
    Manch einer mag sich fragen, was die Höfener denn mit der Monschauer

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