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Monströs (German Edition)

Monströs (German Edition)

Titel: Monströs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Karlden
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rhythmische Klopfen der defekten Kabine hallte über den Aufzugschacht wieder. In der Stille der Nacht, wenn man auf jedes kleine Geräusch achtete, war es geradezu schockierend laut. Es bestand kein Zweifel, dass der Aufzug überall im Hotel zu hören war. Zunächst blieben Martin, Selma und Meier wie angewurzelt stehen. Meiers leises Wimmern, war kaum zu hören. Ihr Blick ruhte auf der Anzeige neben der Lifttür. War Eddie in den Aufzug gestiegen und jetzt auf dem Weg nach oben? In diesem Fall hatten sie keine Chance mehr, unbemerkt zu fliehen. Sie würden sich einem Kampf stellen müssen. Kurz darauf gab die Anzeige die Fahrtrichtung der Kabine Preis. Die Fahrt ging nach oben. Es würde keine zehn Sekunden dauern, bis sich die Türen des Aufzugs vor ihnen in der zweiten Etage öffneten. Sie waren erledigt. Keiner konnte sich in diesem Moment bewegen oder einen Laut von sich geben und ihre Augen zeigten blankes Entsetzen. Dann nur wenige Sekunden später kam der Aufzug zum Stillstand und das Geräusch des Zugmotors und das laute Klopfen erstarb. Die Kabine hatte jedoch in der ersten Etage gestoppt.
    »Oh Gott«, sagte Meier. »Er hat den Aufzug aus dem Keller oder dem Erdgeschoss in die erste Etage geholt. Er steigt jetzt ein, wenn er jetzt nach oben kommt ...«
    Dann setzte sich der Aufzug wieder in Bewegung. Nach einer weiteren Schocksekunde, unendliche Erleichterung. Der Lift fuhr wieder nach unten, hielt im Erdgeschoss und dann geschah etwas Seltsames. Der Aufzug fuhr in den Keller.
    Selma sah Martin verstört an. Sie brauchten nicht zu sprechen, um zu wissen, was sie beide dachten. In den Keller konnte nur fahren, wer einen entsprechenden Schlüssel hatte. Entweder hatte sich Kaltenbach einen Schlüssel besorgt, wobei dann fraglich wäre, woher er überhaupt wusste, dass man dafür einen Schlüssel brauchte und warum er überhaupt in den Keller fuhr. Oder es war gar nicht Kaltenbach, der den Aufzug benutzt hatte. Dies bedeutete wiederum, dass sie höllisch auf der Hut sein mussten, denn der Irre konnte dann auch genau so gut auf dieser Etage, auf der sie sich befanden oder dem Stockwerk darüber sein.
    »Weiter jetzt«, sagte Martin und ging den Korridor entlang nach vorn. Plötzlich, wie auf ein Signal, blieben sie stehen und hielten den Atem an. Dong, Dong, Dong. Diesmal waren die Laute dumpfer. Sie brauchten eine Schocksekunde, um zu merken, dass es diesmal nicht der Fahrstuhl war. Sie atmeten die angehaltene Luft aus. Es war die Standuhr im Eingangsbereich. Sie schlug drei Uhr.
    Am Ende des Flurs sahen sie eine Tür. Selma bedeutete Martin, dass sie dorthin mussten. Vor der Tür, welche die Aufschrift privat trug, blieben sie stehen.
    »Dahinter ist der Treppenaufgang in die dritte Etage zu der Wohnung des Direktors und der Hoteleigentümerin Frau Seewald«, flüsterte Selma.
    Martin war jetzt noch unbehaglicher zu Mute. Je mehr Türen sie öffneten, desto höher war die Wahrscheinlichkeit, dass sie auf Kaltenbach stießen. Es war eine Art russisches Roulette. Schnell drückte er die Türklinke, stieß die Tür einen Spalt weit auf und wich wieder zurück. Es tat sich nichts. Vorsichtig trat Martin wieder näher, atmete tief durch und warf dann einen Blick durch den Türspalt. Er konnte den Aufgang einer schmalen Holztreppe erkennen. Das Licht war so dämmrig wie im öffentlichen Flurbereich. Der Treppenvorraum war bis auf ein Bild an der Wand kahl und klein. Kein Winkel, um sich hier zu verstecken.
    Martin öffnete die Tür nun ganz und die Drei schlüpften hinein. Sie gingen die Treppe hinauf und gelangten unter dem Knarzen der Stufen in die dritte Etage. Hier konnte man den Gang gut überblicken. Es gab nur zwei Türen, am Anfang und am Ende des Ganges. Neben der hinteren Tür führte eine schmale Treppe den Turm hinauf zur Sternwarte und Söders Zimmer. Die erste Tür gehörte zu Zurbriggens Wohnung. Martin klopfte an.
    »Herr Zurbriggen, bitte öffnen Sie die Tür.«
    Keine Reaktion. Martin klopfte fester an das Türblatt.
    Wieder nichts.
    »Vielleicht war es Zurbriggen, der eben mit dem Fahrstuhl in den Keller gefahren ist«, sagte Selma.
    Meier schaute zum ersten Mal seit langem hoffnungsvoll auf.
    »Ja, vielleicht war er im ersten Stock, hat dort versehentlich eine Vase zerbrochen und transportiert die Scherben in den Keller.«
    Martin sagte nichts dazu. Er glaubte nicht daran, dass Zurbriggen den Aufzug benutzt hatte. Der Hoteldirektor wusste, welchen Lärm der Lift machte. Warum hätte er also

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