Monströs (German Edition)
genommen.«
Söder schnaubte verächtlich und verzog die Mundwinkel zu einem verächtlichen Lächeln.
»Glaub´ mir Selma. Ich weiß ein bisschen mehr als du über diesen Mann. Und ich sage dir, dein Freund trägt die Verantwortung für das, was heute Nacht hier geschieht.«
Selma schaute Söder an, als ob er geisteskrank wäre. Dann sah sie Martin an und von da an verhielt sie sich völlig anders. Als ob jemand einen Schalter in ihrem Kopf umgelegt hätte.
»Das klingt so, als ob du sehr überzeugt bist, von dem was du weißt.«
Martin konnte es nicht fassen. Selma benahm sich, als ob sie ihn gerade erst kennen gelernt hätte.
Söder nickte und hielt Bumann jetzt die Waffe hin.
»Hier, halt ihn damit in Schach. Ich will mir das Bad ansehen.«
Als Söder zurückkam, war er leichenblass.
»Was glaubt ihr, wer meinen Namen an die Wand gepinselt hat? Marianne? Sie war seit fast zwanzig Jahren meine Chefin. Schon lange, bevor sie sich dieses Hotel als Alterssitz ausgesucht hat.«
Söder nahm Bumann wieder die Waffe ab und setzte sich an den Tisch. Dabei ließ er Martin keinen Augenblick aus den Augen.
»Woher haben Sie die Pistole?«, fragte Meier.
»Ich habe einen Waffenschein. Ich darf sie besitzen, klar?«, blaffte Söder ihn an. Dann sah er kurz zu Bumann, der sich mit dem Rücken an die Wand gelehnt auf den Boden gesetzt hatte.
»Ich bin eben doch nicht zurück in mein Zimmer gegangen«, sagte Bumann. »Ich bin hinter euch hergeschlichen. Als ihr in Frau Seewalds Wohnung gegangen seid, bin ich rauf zu Ernst und hab ihm erzählt, dass der Kerl, den wir vor dem Hotel gefunden haben, Eddie Kaltenbach heißt und wegen Mordes in Deutschland gesucht wird, und dass er nicht mehr in seinem Zimmer liegt und seinen Namen«, dabei deutete er auf Martin, »an den Spiegel geschrieben hat.«
»Und das hat mich wirklich umgehauen. Denn zwei Zufälle auf einmal kann es nicht geben«, sagte Söder.
»Was für Zufälle?«, fragte Selma.
Söder blickte kurz in Richtung des Bades.
»Ich weiß, dass der hier«, wieder zeigte er mit der Pistole auf Martin, »und Kaltenbach gemeinsam Teil einer ziemlich bösen Sache waren. Es ging um Mord. Ich habe die Sache damals in der Presse verfolgt.«
Selma sah Martin an und legte den Kopf schief.
»Stimmt das, was er sagt?«
Martin nickte betrübt. Er hätte es bei sich bietender Gelegenheit ohnehin erzählt. Jetzt sah es so aus, als habe er es verheimlichen wollen.
»Es ist sieben Jahre her. Ich war Zeuge in einem Mordprozess gegen Eddie Kaltenbach. Er kam aufgrund meiner Aussage frei.«
Jetzt sprang Bumann wie von der Tarantel gestochen auf.
»Verdammt noch mal, warum haben Sie uns nichts davon erzählt?«
»Ja, warum nicht?«, schloss sich Meier an.
Martin antwortete nicht sofort.
»Was damals war, hat wahrscheinlich nichts damit zu tun, dass Kaltenbach hier ist und ich dachte ...«
Söder schlug plötzlich unvermittelt mit der Pistole auf den Tisch. Er schäumte vor Wut.
»Sie brauchen sich nicht weiter herauszureden. Wenn Sie nichts zu verbergen hätten, hätten sie uns gleich gesagt, dass Sie ihn kennen. Sie und Kaltenbach stecken unter einer Decke. Jedenfalls glaube ich das, bis das Gegenteil bewiesen ist. Ich bin ein sehr vorsichtiger Mann und ich habe keine Lust, mich von Ihnen und diesem Irren umlegen zu lassen.«
Martin machte den Mund auf und dann wieder zu. Er brachte kein Wort mehr heraus. Sicherlich musste sein Verhalten seltsam wirken. Er konnte Söder fast verstehen. Aber er regte sich eine Spur zu viel auf, als es der Situation angemessen gewesen wäre. Ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf, der sich im nächsten Moment schon wieder verflüchtigte. Warum hat Söder solche Angst? Verheimlicht er etwas? Er wirkt, wie ... ertappt. Außerdem, gesetzt den Fall, Marianne Seewald hätte nicht Söders Namen an die Badfliesen geschrieben, wer dann? Kaltenbach? Das würde bedeuten, dass er auch Söder kannte! Dann fiel Martin wieder ein, dass er, als sie den bewusstlosen Kaltenbach ins Hotel getragen hatten, den Eindruck hatte, Söder würde den Mann kennen.
»Na, hast du das gewusst, Selma?«, sagte Söder. Seine Stimme klang triumphierend.
Selma schüttelte träge den Kopf und richtete dann ihren enttäuschten Blick zu Boden.
»Selma, ich hab nichts mit dem Tod von Frau Seewald oder mit Kaltenbachs Erscheinen hier zu tun.«
»Sparen Sie sich das für die Polizei auf«, sagte Bumann. »Ich traue Ihnen jedenfalls nicht mehr über den Weg. Woher kennst du den
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