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Monströse Welten 3: Toleranz

Monströse Welten 3: Toleranz

Titel: Monströse Welten 3: Toleranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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tief Luft. »Nun, was die Arbai betrifft, so kann ich dir nicht viel sagen. Sie schufen die Tore, verteilten sie überall und wurden schließlich von einer Pest dahingerafft. Mehr weiß keiner über sie.«
    »Nicht ganz«, warf Curvis ein.
    »Ich weiß nicht mehr«, sagte sie.
    Curvis schüttelte den Kopf. »Sie schrieben Bücher, die übersetzt und im Archiv gespeichert wurden, auch wenn sie für Menschen kaum einen Sinn ergeben. Und sie bauten Städte. Es steht einiges über sie im Archiv, wenn du dich dafür interessierst. Es stimmt aber, daß sie ausgestorben sind.«
    »Nun, dann erzählt uns von den Göttern von Hobbs Land«, sagte Nela.
    »Vor einiger Zeit«, sagte Fringe, »vor mehreren Generationen, entdeckten die menschlichen Siedler auf einer Agrarwelt namens Hobbs Land …«
    »…eine Art Netz«, fiel Curvis ihr ins Wort.
    »Ein Wurzelsystem«, korrigierte Danivon.
    »Und Tiere«, sagte Fringe. »Das heißt, intelligente Tiere. Und andere Rassen.«
    »Wie schrecklich!« rief Nela. »Haben sie sie denn nicht getötet?«
    »Sie versuchten es erst gar nicht«, sagte Danivon.
    »Sie haben Gefallen an ihnen gefunden«, sagte Fringe mit Abscheu. »Und ich wäre euch verbunden, wenn ich die Geschichte erzählen dürfte, ohne ständig unterbrochen zu werden. Es waren schließlich meine Vorfahren, die aus dem System von Hobbs Land flohen und nicht eure!« Sie schaute Curvis und Danivon grimmig an.
    »Das wußte ich nicht«, sagte Danivon. »Enarae wurde von Leuten aus dem Hobbs Land- System besiedelt?«
    »Ich erzähle es auf meine Art, in Ordnung?«
    Die anderen verstummten.
    »Aus deinem Tonfall schließe ich, daß dieses Ding, dieser Pilz oder was auch immer, die betroffenen Menschen und Tiere nicht getötet hat«, sagte Bertran mit solchem Ekel, als ob er andeuten wollte, es wäre viel besser gewesen, das Zeug hätte sie doch getötet.
    »Nein, es tötete sie nicht«, sagte Fringe. »Es vernetzte sie mit Tieren und anderen Lebewesen, bis alle die Gedanken der anderen lesen konnten und sich in die sogenannte Fauna sapiens verwandelten.«
    Sie schauderte. »Der Punkt ist jedoch, daß sie alle von diesem Ding versklavt wurden, sowohl Menschen als auch andere Rassen. Und einige dieser Versklavten schwärmten aus und verbreiteten das Zeug in der Galaxis!«
    »Heiliger Sam«, fiel Curvis ihr erneut ins Wort. »War es nicht der Heilige Sam?«
    »Der Heilige Sam war derjenige, der auf der Suche nach der Prophetin von Thyker durch ein Arbai- Tor ging. Zuvor jedoch schwärmten Leute von Hobbs Land zu den anderen Planeten des Systems aus, nach Thyker, Phansure und Ahabar. Meine Vorfahren waren Waffeningenieure und lebten in einer der nördlichen Provinzen von Phansure. Unser Volk wollte sich nicht versklaven lassen! Bevor die Götter ihre Provinz erreichten, flohen sie durch die Galaxis nach Enarae Eins. Und selbst dort waren sie nicht sicher, weil die Götter sich immer weiter ausbreiteten.«
    »Und man konnte sie oder es nicht töten?«
    »Wenn sie einen erst einmal in der Gewalt hatten…«
    »Es muß wie eine Droge sein«, sagte Nela. »Ein Suchtmittel. In unserer Zeit gab es so etwas auch. Es gab Drogen mit tödlicher Wirkung, und obwohl die Leute das wußten, benutzten sie sie doch.«
    »Aber hier handelte es sich nicht um eine Droge, und tödlich war es auch nicht«, korrigierte Fringe. »Aber die Menschen waren danach keine Menschen mehr. Nicht mehr menschlich. Deshalb sind meine Vorfahren geflohen!«
    »Wie, nicht menschlich!« sagte Bertran.
    Die drei Beauftragten schauten sich an und zuckten die Achseln. »Nicht menschlich eben«, murmelte Fringe. »Das ist alles. Versklavt, wie ich schon sagte!«
    »Weshalb gefiel es den Leuten dann so gut, wenn es nicht wie eine Droge war?« fragte Nela hartnäckig. »Ich meine…«
    »Weil«, sagte Fringe, »es irgendwie… viele ihrer Probleme löste.«
    »Nun, Drogen leisten das auch. Scheinbar.«
    »Nein, dieses Zeug schaffte das wirklich. Deshalb war es gerade so tückisch.«
    »Welche Probleme?« fragte Bertran.
    Fringe zuckte die Achseln. »Zwischenmenschliche Probleme. Umweltprobleme. Probleme. Wie Menschen sie eben haben.«
    »Das wäre aber hinterhältig«, murmelte er. »Und du sagst, die Leute hätten es als Wohltat empfunden.«
    »Wenn man versklavt wird, wie kann das eine Wohltat sein?« rief Danivon und zitterte vor Wut. Die Unterhaltung belastete ihn zusehends. »Selbst wenn man… vordergründig… friedlicher ist, wenn es nicht von einem selbst kommt, wird

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