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Monströse Welten 3: Toleranz

Monströse Welten 3: Toleranz

Titel: Monströse Welten 3: Toleranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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heraufbrandende Gelächter zu übertönen. »Entweder stimmt das oder es stimmt nicht. Und ob es stimmt, wirst du wahrscheinlich in einem solchen Fall herausfinden. Wenn du zurückweichst, wenn es kommt, was bedeutet das?«
    Fringe rutschte auf dem Stuhl herum und malte mit dem feuchten Zeigefinger Figuren auf dem Tisch. »Ich weiche nicht zurück, Zasper. Ich habe keine Angst vor Drachen, nicht, wenn es sich wirklich um Drachen handelt. Aber vor den Göttern habe ich eine Heidenangst. Allein schon bei der Vorstellung, daß sie vielleicht hier sind, läuft es mir eiskalt den Buckel runter. Ich bin dann wie gelähmt.«
    Sie schaute Zasper an, um zu sehen, ob er wußte, was sie damit sagen wollte. »Aber wenn ich auch Angst habe, ich habe geschworen, die Vielfalt und die Menschheit zu beschützen, und wenn es irgendwo noch Vielfalt und eine Menschheit gibt, dann hier auf Woanders. Daran glaube ich. In meinen Augen ergibt das mehr Sinn als alles, was man mich jemals gelehrt hat. Also kann ich nicht einfach zulassen, daß sie uns übernehmen, wenn vielleicht die Möglichkeit besteht, sie aufzuhalten. Zumal es sich vielleicht gar nicht um die Götter handelt. Ich muß wohl gehen. Es ist nur Danivon… er ist…«
    »Ich weiß, was er ist. Die Frauen liegen ihm scharenweise zu Füßen. Hat eine Wirkung wie ein Magnet. Dich hat’s wohl auch erwischt, wie?«
    Sie schaute Zasper verweisend an. Geht dich überhaupt nichts an, schmutziger alter Mann. Nur daß er ihr der Vater war, der ihr leiblicher Vater nicht gewesen war, die Brüder, die sie nicht gehabt hatte, jemand, der ihr zuhörte. »Ja«, sagte sie. »Irgendwie.«
    »Dann sag’s ihm. Du kommst mit, aber rein geschäftlich, weil Sex deine Leistungsfähigkeit vermindert, deine Treffsicherheit beeinträchtigt und du sogar leichte Ziele verfehlst.«
    Verdammt, er machte sich über sie lustig. »Stimmt nicht!« platzte sie heraus. »Du weißt, daß das nicht stimmt!«
    Nun lachte er wirklich. »Fringe! Was, zum Teufel, möchtest du mir sagen?«
    Sie schüttelte den Kopf, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. »Ich weiß nicht, Zasper. Vielleicht fürchte ich, daß ich Heimweh bekomme.« Nach ihren sauberen leeren Zimmern. Nach ihren Sachen. Nach dem Komfort. Der Sicherheit. Nach einem Ort, an dem sie die Tür schließen und die bedrohliche Welt aussperren konnte.
    »Wirst du gehen?« fragte er sie.
    »Wahrscheinlich«, sagte sie.
    »Nun denn. Aber ich muß dir noch etwas erzählen.« Er beugte sich vor, bis sein Mund sich nur noch ein paar Zentimeter von ihrem Ohr befand und erzählte ihr von seinem letzten Gespräch mit Boarmus. Am Schluß fragte er: »Hat Danivon etwas von diesen Petitionen gesagt?«
    »Nein, jedenfalls nicht zu mir.«
    »Nun, ich wette, daß Boarmus es ihm erzählt hat. Dachte nur, du solltest es wissen. Drachen sind wahrscheinlich nicht alles, was er jagt.«
    Sie dachte darüber nach, sah aber keinen Sinn darin. »Wer richtet Petitionen an wen?«
    Zasper zuckte die Achseln. »Ich habe dir alles gesagt, was ich weiß. V.i.S.d.P. Nirgendwo. Mehr weiß ich auch nicht.«
    Sie beschloß, das Thema zu wechseln. »Der Bloom sagt, man hätte den Terminator Sieben-Acht-Neun verbessert.«
    Er grunzte. »Das ist seine Meinung. Er ist leichter, hat eine schnellere Schußfolge, und du hast eine Trefferquote von etwa zehn Prozent, wenn du dich konzentrierst. Ich habe mir einen von Gaunts Vertretern ausgeliehen, um ihn zu testen. Das Ding ist überall verbreitet. Eine wirklich gute Waffe fürs Nipping, Fringe.«
    Nipping, die mehr oder weniger zufällige Tötung Nicht Involvierter Personen galt als unprofessionell, wenn es von Beauftragten verübt wurde, war unter Asozialen aber gang und gäbe. »Dann hätte der Bloom auch nicht sagen sollen, daß die Waffe verbessert wurde!« sagte Fringe mißbilligend.
    Der Bloom, als ob die Nennung seines Namens ihn herbeigerufen hätte, erschien am Tisch und veränderte laufend die Höhe der Stelzen. »He, Liebes, belästigt dieser alte Furz dich?«
    Sie schüttelte den Kopf und rang sich ein Grinsen ab. »Nicht mehr als sonst auch, Bloom.«
    »Wenn er es zu arg treibt, fordere ich ihn zum Duell. Zwei Schüsse, fünfzig Schritt. Er wird dafür büßen, der alte Haderlump.«
    »Ja, ich habe schon von deinen fünfzig Schritt gehört«, knurrte Zasper. »Du stellst dich mit dem Rücken zur Sonne, und bevor der andere zum Schuß kommt, flutschst du auf den Stelzen in die Höhe. Er wird geblendet, und du gibst es ihm. Du

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