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Monströse Welten 3: Toleranz

Monströse Welten 3: Toleranz

Titel: Monströse Welten 3: Toleranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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Gimmicks präsentiert. Sie haben den Terminator Sieben-Acht-Neun modifiziert, ist das zu glauben? Doppelte Vernichtungskraft bei halbem Gewicht. Willst du ihn sehen?«
    Sie schüttelte den Kopf und schnitt ebenfalls eine Grimasse.
    »Nicht? Suchst du Arbeit?«
    Fringe zog es vor, die Verträge beim Beauftragten-Posten abzuschließen, wo die Dinge berechenbarer waren als in Blooms Etablissement. Nicht daß er keine Moral gehabt hätte; es war nur so, daß er die Vertragsbedingungen auf die leichte Schulter nahm – Kleinigkeiten wie Lieferfristen, akzeptable Lösungen und Bezahlung. Sie grinste und schüttelte wieder den Kopf.
    »Auch nicht? Wie wär’s mit einem Spiel? Willst du einen Tisch?«
    »Keine Waffe, keinen Job, kein Spiel, Bloom. Ich suche Zasper. Weißt du, wo er steckt?«
    »Er ist hier«, sagte der Bloom mit einem Achselzucken. »Es geht ihm schlecht, und etwas Abwechslung käme ihm sicher gelegen.«
    »Wo?«
    Er riß den Kopf zurück und wies auf die zum Balkon führende Treppe auf der anderen Seite des Raums. Dann schoß er in die Höhe und schaute ihr nach, wie sie sich durch die wogende Menge schlängelte.
    Sie bahnte sich einen Weg durch die Gäste: Enaraenier, Sandylwaithier, ein paar Supervisoren, die versuchten, ihre Tarnung aufrechtzuerhalten, Lügner, die den Anschein zu erwecken suchten, daß sie sich hier nicht wohl fühlten und die Körperteile einiger Dinka-Dschinns aus Stadt Fünfzehn, die im Swale zu Besuch waren, um einmal die Wirklichkeit zu erleben. Augen flutschten umher, Nasen schnüffelten herum. Die Modulator-Boxen mußten sich irgendwo auf der anderen Seite des Raums befinden, zusammen mit den Armen, Beinen und sonstigen Teilen. Sie machte sich nicht die Mühe, danach zu suchen. Ob am Stück oder in Einzelteilen, die Dinks waren nicht ihre Sache.
    Sie fand Zasper im auf die Straße hinausgehenden Spielzimmer. Er stand mit dem Rücken zu ihr. Das vom Fluß reflektierte Licht beschien eine Gesichtshälfte, während er den Spieler am anderen Ende des Tischs beobachtete. Dann erblickte er sie, entschuldigte sich knurrend und ging auf sie zu, wobei ein Grinsen auf seinem Gesicht erschien. Seine starke alte Hand krachte auf ihre Schulter, und sie erduldete den vertrauten Schmerz. Er führte sie zu einem kleinen Tisch in der Nähe des Balkongeländers, von dem aus man einen Blick über das organisierte Chaos hatte.
    Fringe, die sich in Menschenmengen unwohl fühlte, hielt den Blick auf Zasper gerichtet. Obwohl er vor ein paar Jahren als Provinz-Beauftragter ausgeschieden war, trug er noch immer den Zopf, sah noch immer fieser aus als ein Strauchdieb und trug noch immer das Abzeichen mit der Einzelkämpfer-Schnur – allerdings an der linken Schulter, um zu zeigen, daß er nicht mehr aktiv war. Ausgeschieden oder nicht, ihre Freundschaft war davon unberührt geblieben. Er wußte das besser als sonst jemand.
    »Hörte, dein Vater ist gestorben«, grunzte er.
    Sie schaute ihn an. Wenn er das wußte, wußte er auch alles andere.
    »Tut mir leid.« Er wußte, wie sie sich fühlte, wie sie sich immer gefühlt hatte. Es hatte Zeiten gegeben, da er es besser gewußt hatte als sie selbst.
    Sie zuckte die Achseln. »Deshalb bin ich nicht hier, Zasper.«
    Er wölbte eine Augenbraue. Sie beugte sich vor und erzählte ihm von Danivons Angebot. »Das ist gestern passiert«, sagte sie. »Ich habe darüber nachgedacht. Du hast ihm meinen Namen genannt, Zasper?«
    »Nun, ich hatte ihn in Toleranz kennengelernt«, gestand er; mehr wollte er aber nicht sagen. »Manche bezeichnen ihn als Wunderkind mit Dynamit im Blut.«
    »Aber noch nicht ausgebrannt«, murmelte sie. O nein, der Beauftragte Luze war alles andere als ausgebrannt.
    »Soweit ich weiß, nicht. Natürlich war er noch ein Kind, als ich Toleranz verlassen habe, aber Freunde haben mir berichtet, er hätte das Einzelkämpferabzeichen mit Eichenlaub. Er macht sich.«
    »Übertriebenes Ego?«
    »Nein. Nicht daß ich wüßte. Niemand, der über Leichen geht. Nicht mehr als irgend jemand von uns.«
    Manchmal gehörte es aber zum Job, über Leichen zu gehen. Nicht alle Beauftragten arbeiteten für den Rat, aber kein Beauftragter durfte gegen ihn arbeiten; das besagten die Statuten. Adam-der-Mann durfte jeden Beauftragten anheuern, um ihn vor allen Bedrohungen zu beschützen, außer vor denen, die von Rats-Beauftragten ausgingen. Wenn RB’s hinter ihm her waren, hielten die anderen Beauftragten sich bedeckt. Wenn ein RB die Hand zum Gruß erhob, eine

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