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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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Jahren!«
    Dann fluchte sie ärgerlich: Sie wusste nicht mehr, wie viele Eier sie schon aufgeschlagen hatte. Sie brauchte sechs für ihr Soufflé, keins mehr und keins weniger.
    »Junior! Ich verbiete dir, mit mir zu reden, wenn ich koche! Es sei denn, du liest mir ein Märchen vor … etwas, was mich beruhigt und nicht durcheinanderbringt.«
    »Reg dich doch nicht auf! Zähle die Schalen, teile das Ergebnis durch zwei, und schon erhältst du die Anzahl deiner Eier, unkundige Frau! Und was diese Kindermärchen angeht, vergiss sie, die lähmen mein Gehirn, kitzeln nie mein göttliches Mark … Doch ich brauche diesen köstlichen Schauer, um zu spüren, dass ich lebe. Ich hungere nach neuem Wissen, Maman! Geschichten für Kinder meines Alters langweilen mich …«
    »Und ich brauche Ruhe und Konzentration, wenn ich in der Küche stehe. Das ist für mich Entspannung, Junior, und ich will nicht, dass mich dabei jemand verrückt macht!«
    »Ich kann dir helfen, wenn du möchtest … wenn ich meine Schuhe fertig poliert habe.«
    »Nein, Junior. Ich möchte einen persönlichen Bereich für mich behalten. Einen Bereich, in dem ich mich auskenne und es genieße, zu schalten und zu walten, wie es mir beliebt. Untersteh dich, und komm meinem Herd zu nahe … Und noch etwas: Keine Monologe über die Relativität der Zeit oder La Bruyères Charaktere , wenn nachher unsere Gäste da sind. Vergiss nicht, du hast mir versprochen, dich wie ein Kind deines Alters zu benehmen, wenn wir in Gesellschaft von Fremden sind … ich verlasse mich auf dich.«
    »Einverstanden, Mutter. Ich werde mich zusammenreißen … aber nur deinetwegen und um deine ausgezeichnete Kochkunst zu genießen.«
    »Danke, mein Herz. Wasch dir die Hände, wenn du deine Schuhe fertig geputzt hast, sonst könntest du dich noch vergiften …«
    »Und wärst du dann traurig?«
    »Ob ich dann traurig wäre? Mir würden vor Kummer alle Zähne ausfallen, mein rothaariges Bärchen!«
    »Ich hab dich lieb, meine herzallerliebste Maman …«
    »Ich hab dich auch lieb, du bist das Licht meines Lebens, die Schwalbe, die meinen Frühling zurückbringt …«
    Junior ließ seine Schuhe fallen, rannte zu Josiane und drückte einen stürmischen Kuss auf ihre Wange, woraufhin sie vor Freude laut aufseufzte und ihn mit beiden Armen umschlang. Es folgte ein hemmungsloses Zwitschern, ein Austausch feuchter Küsse, ein Aneinanderreiben von Nasen, Wangen, Augenbrauen, ein Gurren und Singen, Superlative der Zärtlichkeit, in denen beide alle Grenzen der dichterischen Freiheit überschritten, um ihre Fahnen auf dem Annapurna ihrer Liebe aufzupflanzen. Junior schob einen Finger in die Falten am Hals seiner Mutter und kitzelte sie, Josiane wehrte sich und knabberte an der Wange ihres rothaarigen Bärchens, und sie überschütteten einander inmitten von Schüsseln und Töpfen mit Liebkosungen, schmatzenden Küssen und süßen Worten. Eng umschlungen, zu einem festen Knäuel verwunden, brachen Mutter und Sohn in ein Gelächter aus, das die Mauern des Hauses erzittern ließ.
    »Wie geht’s meinen beiden Trollen?«, dröhnte Marcel, der in die Küche gerannt kam. »Ich saß gerade am Schreibtisch und habe meine Konten geprüft, als ich zu spüren glaubte, wie die Wände unseres Hauses wackelten. Haha, ich sehe, ihr seid fleißig beim Knuddeln, das freut mich. Das Leben ist schön heute, wir erwarten Gäste! Und zwar Gäste, die mir ganz besonders am Herzen liegen. Wir feiern Weihnachten, Christi Geburt, die verblüfften Hirten, die Jungfrau Maria, Joseph, die Kuh, den Esel und das Stroh, lest noch einmal eure Klassiker nach und singet das Lob dieses herrlichen Tags …«
    »Amen!«, antwortete Josiane und lockerte die Arme, die sie um Junior geschlungen hatte.
    »Komm, mein Sohn, lass uns den Wein zum Essen aussuchen … es wird Zeit, dass du dich mit dem Trank der Götter, den Jahrgängen und den Rebsorten vertraut machst. Dass du den samtigen Nektar in deiner Kehle rollen lässt und gurrend die tausend Aromen und Geschmäcker aufzählst!«
    »Ich bitte dich, Marcel! Er ist noch viel zu klein, um ein Sommelier zu werden!«
    »Wein ist eine Wissenschaft, Choupette. Eine Wissenschaft, die man sich erarbeitet, die Zeit, eine gute Nase und Demut erfordert …«
    »Ich poliere nur noch schnell meine Schuhe, dann gehöre ich ganz dir, geliebter Erzeuger!«
    Josiane sah ihnen nach, als sie Hand in Hand durch den Flur zu der klimatisierten Weinkammer gingen, die Marcel am hinteren Ende der Wohnung

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