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Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Claus is comin’ to town … «, dann lachte er. Ja, Detective Alvarez, dachte er, du solltest wirklich aufpassen, denn jetzt kam der letzte Teil seines Plans zum Tragen. Der entscheidende Teil.
    Dank Gabriel Reeve.

    Johnna Phillips fror.
    Nackt, eingesperrt in eine Art unterirdische Zelle, behielt sie den Irren im Auge, der eine tote Frau mit Wasser übergoss und dann, wenn das Eis gefroren war, stundenlang mit Eispickel, Meißel, Pinsel und sogar einer Elektrosäge hantierte. Das Ganze war furchtbar unheimlich, und sie flippte fast aus vor Panik, doch er hatte ihr ein Beruhigungsmittel gegeben, damit sie nicht schrie oder ihn beschimpfte wie am Anfang, als er sie hierhergebracht hatte.
    Sie hatte ihn angefleht, um ihr Leben gebettelt, versprochen, alles zu tun, was er wollte, geschworen, keiner Menschenseele etwas zu verraten, aber alles war vergeblich gewesen. Er war weiter seiner perversen Beschäftigung nachgegangen und schien sich lediglich von dem Hund ablenken zu lassen, einem Welpen, der in einer Zelle wie ihrer eingesperrt war, der arme Kleine. Er kläffte und jaulte unablässig. Mittlerweile hatte Johnna solche Kopfschmerzen, dass nicht einmal die Betäubungsmittel, die er ihr verabreichte, dagegen ankamen.
    Sie hatte keine Ahnung, welche Tageszeit gerade war - Vormittag, Mittag oder Mitternacht-, wusste nicht, wie lange er sie schon gefangen hielt oder wie lange er sie noch am Leben lassen würde. Sie machte sich keine Illusionen, lebend hier rauszukommen; nicht nach dem, was sie gesehen hatte.
    Jetzt hörte sie seine Schritte auf den Stufen, das Quietschen seines schweren Profils, und war sogleich auf der Hut. Sie hatte nach einer Waffe Ausschau gehalten, etwas, das sie gegen ihn verwenden könnte, doch sie hatte nichts gefunden. Mittlerweile hatte sie ihre Taktik geändert; sie schrie und tobte nicht mehr, flehte nicht mehr, schwieg einfach nur, wartete ab, hoffte, ihn in falscher Sicherheit zu wiegen, ihn glauben zu machen, dass sie zu verängstigt war, um sich zu verteidigen. Doch dem war ganz und gar nicht so.
    Johnna dachte an das Baby, das in ihr heranwuchs, und fragte sich, welche Auswirkungen die elende Kälte, der Elektroschocker und die Drogen, die er ihr verabreicht hatte, wohl auf das ungeborene Kind haben mochten.
    Sie begriff nicht, wie sie ihm hatte vertrauen können, wie sie so dumm hatte sein können, mit ihm spätnachts zu ihrem Wagen in der menschenleeren Straße zu gehen, wie sie die so offensichtlichen Anzeichen hatte übersehen können, dass er ein Wahnsinniger war … ein wahnsinniger Mörder, um genau zu sein.
    Nun, sie würde nicht kampflos untergehen.
    Er ignorierte sie, stellte seine grauenhafte Weihnachtsmusik an und nahm die Arbeit an der abscheulichen Eisskulptur, die er geschaffen hatte, wieder auf. Doch anstatt weiter daran zu schnitzen oder wie immer man diese »Eishauerei« nennen mochte, setzte er am Fuß der Skulptur eine riesige, merkwürdig aussehende Zange an und wuchtete sie auf eine Sackkarre.
    Aus dem Radio tönte »White Christmas« und hallte von den Höhlenwänden wider, während Johnna voller Entsetzen beobachtete, wie er das makabre Ding aus der Höhle rollte, vorbei an ihrer Zelle und einen natürlichen Gang entlang in die Finsternis.

Kapitel neunundzwanzig
    Mit seinen fünfundsiebzig Jahren hasste Harry Barlow den Schnee.
    Genau wie er laute Kinder auf den Tod nicht leiden konnte.
    Und kleine kläffende Hunde.
    Und jetzt war er mitten im Winter hier draußen, um ihn herum tobte der Sturm, den die Trottel vom Wetterkanal seit Tagen angesagt hatten.
    Der Wind heulte eisig durch die tiefe Schlucht, der Fluss toste, Schnee wirbelte in winzigen scharfen Kristallen durch die Luft, prallte gegen seine Brille, schnitt in seine Wangen. Und das nur, weil er mit dem verdammten Köter seiner Schwiegermutter Gassi gehen musste.
    Ginge es nach ihm, wäre er längst wieder in Florida auf einem Golfplatz, einen Mai Tai oder einen Gimlet in der Hand. Er würde in einer dieser wunderbaren Seniorenresidenzen wohnen, wie damals, im »Palmengarten«. Dort gab es keine nervigen Gören, und um die kleinen Kläff er kümmerten sich die Alligatoren.
    Doch vor drei Jahren, nach dem Tod seiner geliebten Winnie, hatte er sich in eine Dame aus seiner Kirchengemeinde verliebt. Phyllis war einst Winnies beste Freundin gewesen, und er war davon ausgegangen, dass sie ohne weiteres in Winnies Vierhundert-Dollar-Fußstapfen treten würde.
    Doch weit gefehlt.
    Seit er mit Phyllis

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