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Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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bisschen weihnachtliche Stimmung bei der Arbeit zu sorgen, nicht zu schätzen wusste. Obwohl selbst Pescoli zugeben musste, dass sie gutes Gebäck liebte.
    Draußen war es definitiv noch kälter geworden. Vermutlich kam der Sturm näher, der laut Wetterbericht in der kommenden Woche über diesen Teil von Montana hinwegziehen sollte. Winzige Eiskristalle fielen vom Himmel und wurden von starken Böen durch die Luft gewirbelt. Nicht unbedingt der passende Abend, um auszugehen, dachte Alvarez, als sie die Wagentür aufsperrte, doch es war wichtig, dass sie und O’Keefe sich auf neutralem Boden trafen; schließlich konnte sie ihn nicht schon wieder zu sich nach Hause einladen.
    Fröstelnd im eisigen Wind, stieg sie in ihren Outback und stellte den Motor an, dann setzte sie rückwärts aus der Parklücke und fuhr vom Parkplatz, ihre Räder knirschten im hohen Schnee. Sie ordnete sich in den fließenden Verkehr ein und fuhr nach Hause. Die Autos kamen etwas langsamer voran als gewöhnlich, aber es bildeten sich keine Staus; die Leute aus diesem Teil des Landes waren an die winterlichen Straßenverhältnisse gewöhnt. Der Kerl in dem aufgebockten Geländewagen hinter ihr hatte seine Scheinwerfer zu hoch eingestellt, geblendet justierte sie den Rückspiegel und versuchte, sich nicht aufzuregen. Trotzdem war sie genervt.
    Sie folgte der Straße den Boxer Bluff hinunter und überquerte die Eisenbahnschienen, dann fuhr sie durch den älteren Teil von Grizzly Falls am Fluss entlang. Durch den feinen Schneeschleier sah sie die Lichter des Gerichtsgebäudes und ein Stück weit entfernt das Schild vom Wild Will, wo Grace Perchant sie gewarnt hatte, ihr Sohn schwebe in großer Gefahr. Sie waren da gewesen, um etwas zu essen und mit Sandi über Brenda Sutherland zu sprechen. Die Wirtin war überzeugt gewesen, dass Ray Sutherland hinter der Sache steckte. War das möglich? Hatte er seine Ex-Frau beseitigt? Waren sie bei ihren Ermittlungen so auf den Eismumienmörder fixiert, dass sie das Naheliegendste übersahen?
    Nein, das glaubte sie nicht.
    Sie bog in ihre Straße und war froh, als der Kerl mit den auf-geblendeten Scheinwerfern weiterfuhr. Gott sei Dank.
    Sie bremste, rollte in ihre Einfahrt und wartete darauf, dass sich das automatische Garagentor öffnete. Gerade als sie hineingefahren war, klingelte ihr Handy. In der Erwartung, O’Keefes Stimme zu hören, nahm sie das Gespräch an und stieg aus. »Hallo?«
    Nichts.
    »Hallo?«, fragte sie verwirrt, dann bemerkte sie, dass auf dem Display keine Nummer zu sehen war. Sie drückte auf den Schalter, um das Garagentor zu schließen, und wandte sich zur Eingangstür. »Hallo?« Das Garagentor senkte sich langsam herab.
    »Hallo, Miststück«, sagte eine tiefe Stimme, und sie erstarrte. Die männliche Stimme hallte in dem Handy wider, das sie ans Ohr gepresst hielt, doch sie kam eindeutig aus der Garage.
    Alvarez wirbelte herum, ließ Telefon und Handtasche fallen und griff nach ihrer Dienstwaffe.
    »Zu spät«, sagte die Stimme. Vor dem herunterfahrenden Garagentor stand ein Mann: Junior Green, älter und fetter, als sie ihn in Erinnerung hatte, unrasiert, das dünner werdende Haar zerzaust, doch unverkennbar der Mann, den sie damals hinter Gitter gebracht hatte. Er hatte seine blutleeren Lippen zu einem zufriedenen Grinsen verzogen, und er zielte mit einer Pistole direkt auf Alvarez. »Ich hab dir doch gesagt, du würdest von mir hören, du verfluchtes Miststück, aber du hast mir ja nicht geglaubt. Nun, hier bin ich!«
    Das Lächeln auf seinem Gesicht war eiskalt. »Und ich habe meine Knarre mitgebracht!«

Kapitel neunzehn

    Wumm!
    Er drückte ab. Glas splitterte.
    Hunderte stumpf er Scherben der Sekuritscheibe flogen durch die Luft.
    Die Kugel hatte die Heckscheibe des Outbacks durchschlagen.
    Alvarez ging hinter der Motorhaube in Deckung. Kein Schmerz. Kein Blut. Hatte er sie etwa gar nicht getroffen?
    Er will dich nicht treffen.
    Er spielt bloß mit dir.
    Der kranke Mistkerl genießt das.
    Sie riss ihre Waffe aus dem Holster und entsicherte sie, bereit, das Feuer zu erwidern. Geschützt durch den Vorderreifen des Subarus, bückte sie sich und blickte unter dem Wagen hindurch, um Greens Position auszumachen. In dem Augenblick rollte sich jemand blitzschnell unter dem herunterfahrenden Garagentor hindurch.
    Mit einem Ruck blieb das Tor stehen.
    O’Keefe! Nein!
    O’Keefe rollte auf Green zu und zog ihm die Beine weg.
    »Was zum Teufel … ?«, brüllte dieser und stürzte zu

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