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Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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bekomme ich von dir eine klare Antwort zu hören.” Er sah wieder zu den Jungs und den Hunden und schien sich an deren ausgelassenem Treiben zu erfreuen. “Egal, was sonst zwischen uns beiden ist oder auch nicht ist, Logan, ich werde sie dir nicht ausspannen. Also musst du dir keine Sorgen machen.”
    Logans Nackenhaare sträubten sich, als ihm klar wurde, dass er sich wie ein eitler Pfau aufführte. Er bemühte sich, zur Ruhe zu kommen.
    “Hast du Kristy noch mal gesehen?”, fragte Dylan ein paar Sekunden später.
    “Kristy?”
    “Kristy Madison. Du weißt doch, die Bibliothekarin. Als ich Stillwater Springs verließ, war sie mit Mike Danvers verlobt und auf dem besten Weg in ein Leben voller Luxus.”
    Als er seinen Bruder reden hörte, musste Logan sich ein Lächeln verkneifen, damit Dylan davon nichts mitbekam. Offenbar hatte er den
Stillwater Springs Courier
nicht abonniert. Dylan war hochintelligent, aber als Kind hatte er unter Dyslexie gelitten. Lesen gehörte auch heute noch nicht gerade zu seinen Lieblingsbeschäftigungen.
    “Mike Danvers hat Becky Hammond geheiratet”, sagte Logan.
    Dylan drehte den Kopf so hastig herum, dass Logan kaum Zeit blieb, eine andere Miene aufzusetzen. “Ist das dein Ernst?”
    “Ja, ist es”, bestätigte Logan.
    “Und Kristy …?”
    “Soweit ich weiß, arbeitet sie immer noch in der Bibliothek.” Über Kristy war in den letzten Jahren wiederholt im
Courier
berichtet worden, und Danvers musste nur einmal laut husten, schon fand er im Lokalteil Erwähnung. “Sie wohnt jetzt im alten Haus der Turlows.”
    “Ich werd verrückt.”
    “Nicht nötig”, scherzte Logan. “Das bist du schon längst.”
    “Na, wenn du es sagst, Bruder”, meinte Dylan beiläufig. “Du musst ja aus erster Hand wissen, wie das ist.”
    Logan trank einen Schluck aus seiner Wasserflasche, da seine Kehle mit einem Mal so trocken war wie eine staubige Landstraße mitten im August. “Tut mir leid, Dylan”, brachte er schließlich heraus, auch wenn jedes Wort ihm scheinbar körperlichen Schmerz bereitete. “Ich meine die Dinge, die ich bei der Beerdigung über Jake gesagt habe …”
    Dylan schlug ihm auf den Rücken.
    Logans Augen brannten, er musste ein paar Mal blinzeln.
    “Er
war
ja auch ein verdammter alter Drecksack”, sagte Dylan. “Aber an dem Tag, an dem wir ihn beigesetzt haben, war ich einfach nicht in der Laune, mir das anzuhören.”
    “Ich weiß”, gab Logan zurück. “Ty ging es nicht anders. Ich hätte einfach meinen Mund halten sollen.”
    Danach schwiegen sie beide für lange Zeit. Logan vermutete, dass Dylan erst einmal eine Weile abschalten musste, so wie er selbst auch. Also beobachteten sie die Jungs und die Hunde, ohne sich von dem Baumstamm zu rühren, und dachten an andere Hunde, die längst nicht mehr lebten, und an die Jungs, die sie selbst mal gewesen waren.
    “Was hat das eigentlich mit dem verdammten Bullen auf sich?”, fragte Logan, als er das Gefühl hatte, seiner Stimme wieder trauen zu können.
    Dylan streckte sich gemächlich und stand auf. “Cimarron? Er ist der letzte Bulle, auf dem ich geritten bin, bevor ich das Rodeo aufgab. Er war einfach perfekt, denn er war zuvor nie geritten worden – und ich war nie abgeworfen worden. Er gewann die Runde, und sie wollten ihn in den Ruhestand schicken. Also kaufte ich ihn und brachte ihn zur Ranch. Ich hatte immer vor, ihn für die Zucht einzusetzen.”
    Auch Logan stand nun auf und gab den Jungs und den Hunden mit einem Pfiff zu verstehen, dass es Zeit war aufzubrechen.
    Widerstrebend verließen Alec und Josh das Wasserloch, während Sidekick, Snooks und Wanda zu ihm gelaufen kamen und für das nächste große Abenteuer bereit waren.
    “Futterzeit”, sagte er zu den Jungs. Wann genau hatte er eigentlich damit begonnen, so sehr auf ihr Wohl bedacht zu sein?
    Wusste Vance Grant eigentlich, wie glücklich er sich schätzen konnte?
    “Können wir in der Stadt essen gehen?”, fragte Alec, dem es in seiner nassen Jeans schauderte. Er hatte ein altes, durchgescheuertes Badetuch umgelegt, auf das Logan im Badezimmerschrank gestoßen war, bevor sie sich auf den Weg gemacht hatten.
    “Warum nicht?”, gab Logan gut gelaunt zurück.
    Eine Stunde später fuhren sie alle zusammen in Dylans glänzendem Truck auf den Kasinoparkplatz. Unterwegs hatten sie noch bei Brianas Haus angehalten, damit die Jungs etwa Trockenes anziehen konnten. Da es keine Hinweise auf einen zwischenzeitlich stattgefundenen Einbruch gab,

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