Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)
nicht erreichen. Eigentlich sollten sie mit ihrer Stiefmutter im Kino sein, aber die ist mit ihnen stattdessen ins Kasino gefahren und hat sie in der Cafeteria abgesetzt, weil sie Blackjack spielen wollte. Das ist derzeit alles, was ich weiß.”
Dylan nahm die Informationen auf, überlegte einige Sekunden lang, kratzte sich im Nacken und schüttelte schließlich den Kopf. “Der gleiche Spinner, der sich an ihrer Unterwäsche zu schaffen gemacht hat?”
“Vermutlich ja.”
“Gibt es irgendwelche Hinweise auf einen Einbruch? Geknackte Schlösser, eingeschlagene Scheiben?”
“Nein”, antwortete Logan. “Wie es aussieht, hat der Täter einen Schlüssel.”
“Als Briana einzog”, meinte Dylan seufzend, “habe ich die Schlösser nicht austauschen lassen. Es ging alles ziemlich schnell, weil sie ein Dach über dem Kopf brauchte. Keiner von den Leuten, an die ich davor vermietet habe, hat sich überhaupt die Mühe gemacht, die Tür abzuschließen, wenn er das Haus verließ. Ich habe keine Ahnung, wie viele Schlüssel in Stillwater Springs für diese Schlösser kursieren.”
“Das ist ja ein großer Trost”, kommentierte Logan.
“Hör zu, ich muss runter nach Cheyenne und wieder einen Film drehen”, erklärte Dylan. “Lass die Schlösser austauschen und das Schlafzimmer neu streichen. Hauptsache, nicht in Rot. Ich gebe dir das Geld, wenn ich zurück bin.” Wieder seufzte er. “Weißt du, ich würde das Haus ja abreißen und ein neues bauen lassen, wenn Briana nicht eine Unterkunft nötig hätte.”
“Sie wird sowieso erst wieder da wohnen, wenn der Täter gefasst ist.”
Dylan rieb sich über die goldblonden Bartstoppeln am Kinn. “Und wo bleibt sie in der Zwischenzeit?”
“Sie kann hier bleiben.”
“Wenn sie damit einverstanden ist”, sagte Dylan zweifelnd. “So, wie ich Briana Grant bislang kennengelernt habe, hat sie nicht nur ihren Stolz, sie liebt auch ihre Kinder über alles. Soll ich dir was sagen? Sie wird nicht hier wohnen, auch wenn sie das noch so gern möchte. Aber wegen Alec und Josh wird sie das nicht machen.”
“Danke für deine Meinung.” Logan war verärgert, weil er wusste, dass sein Bruder recht hatte. Briana würde lieber in Dylans Haus ihr Glück versuchen, selbst wenn sie dabei Gefahr lief, ihrem Stalker über den Weg zu laufen, solange sie damit kein schlechtes moralisches Vorbild für ihre Kinder abgab.
Andererseits war nicht nur ihr Leben in Gefahr, wenn sie in Dylans Haus blieb, sondern auch das ihrer Söhne. Und dieser Punkt konnte bei ihrer Entscheidung durchaus den Ausschlag geben.
“Du könntest allerdings die Möbel aus dem Lager holen und ihr ein Schlafzimmer in Tylers altem Zimmer einrichten”, überlegte Dylan mit einem Funkeln in seinen Augen. “Schaff zwei Betten für die Jungs an und quartier sie in meinem Zimmer ein. Das würde sie bestimmt etwas beruhigen, was Alec und Josh angeht, aber am Gerede in der Stadt würde es wenig ändern. Du weißt ja, wie schnell sich in Stillwater Springs alles herumspricht.”
“Weißt du, wie egal mir ist, was die Leute sagen?”, brummte Logan.
“Ja, ich weiß”, bestätigte Dylan. “Aber Briana wird es nicht egal sein.”
Die Tür zum Wohnzimmer ging auf, Briana kam herein, komplett angezogen und mit hochrotem Kopf.
“Was ist Briana nicht egal?”, fragte sie gereizt, stapfte zum Küchenschrank, um einen Becher herauszunehmen, damit sie sich einen Kaffee einschenken konnte.
“Ich halte mich da raus” sagte Dylan und hob abwehrend die Hände. “Hast du was dagegen, wenn ich mit dem Falben zu Cimarron reite?”
“Mach, was du willst”, gab Logan zurück, froh darüber, dass Dylan gleich darauf das Haus verließ.
Briana setzte sich zu ihm. “Er weiß, dass ich mit dir geschlafen habe”, murmelte sie und klang wie ein Häufchen Elend.
“Er weiß, dass du hier die Nacht verbracht hast”, korrigierte Logan sie. “Das ist ein himmelweiter Unterschied. Außerdem sind wir keine Teenager mehr, Briana.”
Sie stützte die Ellbogen auf den Tisch und rieb sich übers Gesicht. “Was soll ich machen?”, fragte sie, meinte damit aber wohl mehr sich selbst als Logan. “
Was soll ich nur machen?”
“Bei mir einziehen?”
“Nenn mich ruhig altmodisch”, flüsterte sie und ließ die Hände sinken, um ihn wütend anzusehen, “aber ich lebe nicht mit einem Mann zusammen, mit dem ich …” Ihre Wut war ein wenig verraucht. “… mit dem ich nicht verheiratet bin.”
“Dylan hat einen ganz
Weitere Kostenlose Bücher