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Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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beschränken.
    “Hey”, erwiderte er. “Ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass es was Wichtiges sein muss, wenn du mich um einen freien Tag bittest.”
    War es
wirklich
etwas Wichtiges? Vance wollte sie am Samstag besuchen, und ihr gefiel die Vorstellung nicht, er könne etliche Stunden mit den Jungs verbringen, ohne dass sie in der Nähe war. Eine körperliche Bedrohung für die beiden war gar kein Thema, denn Vance hatte weder sie noch seine Söhne jemals geschlagen. Doch es gab genug andere Möglichkeiten, Alec und Josh wehzutun, wenn sie nicht dabei war und eingreifen konnte.
    “Mein Exmann kommt mich besuchen”, vertraute sie ihm an.
    “Oh”, machte Jim und wurde ernst.
    Als ihr klar wurde, dass er glaubte, sie beide könnten sich aussöhnen wollen, bekam sie einen hochroten Kopf. “Darum geht es wirklich nicht”, erklärte sie hastig. “Mir gefällt nur nicht, dass er den ganzen Tag mit den Jungs allein ist. Alec leidet jetzt schon an einem schweren Fall von Heldenverehrung, und der Himmel weiß, welche Flausen ihm Vance in den Kopf setzt. Und Josh sprach davon, er würde lieber weglaufen, als …”
    Jim hob eine Hand. “Du bekommst frei”, unterbrach er sie. “Ich springe persönlich für dich ein, aber du schuldest mir dann eine Extraschicht.”
    Zutiefst erleichtert nickte Briana. “Danke, Jim.”
    Er lächelte, doch dann war in seinen Augen wieder ein sorgenvoller Ausdruck zu erkennen. “Josh hat damit gedroht wegzulaufen?”
    Ihre beiden Söhne kannte er gut; sie hielten sich oft in der Cafeteria des Kasinos auf, und er zeigte sich jedes Mal bemerkenswert tolerant. Nicht viele Vorgesetzte brachten so viel Verständnis auf, aber Jim hatte selbst einen Sohn. Der vier Jahre alte Sam lebte inzwischen bei der Mutter in Missoula, und Jim bekam ihn nur noch selten zu Gesicht.
    Briana tätschelte seinen Arm. “Ich glaube nicht, dass Josh wirklich weglaufen würde, aber ich möchte es auch nicht drauf ankommen lassen.”
    Jim seufzte schwer und fuhr sich durch sein recht langes, bläulich-schwarz schimmerndes Haar. “Kinder tun manchmal die verrücktesten Dinge”, meinte er dann.
    Unwillkürlich musste Briana an den Bullen auf Dylans Weide und an die Bären denken, die sich von Zeit zu Zeit im Obstgarten den Bauch vollschlugen. Sie sah auf die Uhr. Fast Mittag. Dann konnte sie aus dem Pausenraum hinter einem der drei Restaurants des Kasinos zu Hause anrufen und sich vergewissern, dass Alec und Josh das machten, was sie ihnen aufgetragen hatte.
    “Ja”, stimmte sie mit Verspätung zu. “Manchmal tun sie das.”
    Ihre Wege trennten sich, und sie begab sich in den Pausenraum und steuerte auf das Münztelefon an der Wand zu. Sie brauchte dringend ein Handy, jedoch gab ihr Budget das nicht her.
    Beim dritten Freizeichen meldete sich Josh. “Alec ist ein Sackgesicht”, erklärte er ohne Vorrede.
    “Das mag ja sein”, antwortete Briana ungerührt, sie war die ständigen Streitigkeiten zwischen ihren Söhnen längst gewöhnt. “Trotzdem ist er dein Bruder. Was treibt ihr zwei so?”
    “Alec lernt Mathe. Ich war im Internet, bis du angerufen hast. Wanda hat ein Murmeltier oder so was gegessen, und sie furzt total
eklig
.”
    “Ihr habt mein Mitgefühl”, erwiderte sie amüsiert. “Und wie soll Wanda ein Murmeltier gegessen haben?”
    “Ich hab doch gesagt
‘ein Murmeltier oder so was’“
, betonte er.
    Briana lächelte. “Joshua?”
    “Okay, das war die Bratwurst von gestern Abend. Aber ich wollte sie ihr nicht geben. Das war Alecs Idee.”
    Also alles ganz normal.
    “Kommst du uns abholen?”, fragte er. “Hier ist es total öde, wenn wir nicht mal nach draußen können.”
    “Keine Zeit”, erklärte sie. “Ihr müsst das schon durchstehen, bis ich wieder da bin. Nach der Arbeit muss ich allerdings noch schnell zum Supermarkt, also kann es ein paar Minuten später werden.”
    “Alec glaubt echt, dass Dad am Samstag herkommt.”
    Briana schloss die Augen. “Vielleicht”, antwortete sie ruhig. “Vielleicht kommt er am Samstag.”
    “Bei Dad ist alles immer nur
vielleicht”
, konterte Josh.
    “Da hast du sogar recht. Aber tu mir einen Gefallen und behalt deine Bemerkungen für dich. Alec regt sich wirklich darüber auf.”
    “Er träumt immer total vor sich hin.”
    “Du bist sein großer Bruder”, machte sie ihm deutlich. “Sei also nett zu ihm.”
    Josh seufzte übertrieben. “Okay, aber nur, bis du wieder zu Hause bist”, willigte er ein. “Dann hält mich

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