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Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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bereits auf dem Rasen vor der Bibliothek, als Kristy am Morgen zur Arbeit ging. Sie hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan und war kreidebleich. Die Presseleute drückten das Gras platt, zertrampelten die Blumenbeete und blockierten den Fußweg.
    Einen Moment lang überlegte sie, ob sie ihren Wagen wenden und einfach wegfahren sollte. Aber früher oder später musste sie sich diesen Leuten stellen, und je länger sie es hinauszögerte, umso schwieriger würde es werden.
    Ein Mann mit Gelfrisur und Jacketkronen hielt ihr ein Mikrofon vors Gesicht, kaum dass sie ausgestiegen war. “Miss Madison, wussten Sie die ganze Zeit über, dass Ihr Vater einen Mann ermordet hatte? Waren Sie Augenzeugin?”
    Kristy straffte die Schultern, nahm ihre Tasche in die andere Hand und suchte am Schlüsselbund nach dem Schlüssel für die Bibliothek.
    Nur die Ruhe, sagte sie sich.
    “Es gibt keinen Beweis dafür, dass mein Vater irgendjemanden ermordet hat”, erwiderte sie kühl und drängte sich an dem Mann vorbei.
    Eine Frau, deren Gesicht ihr aus dem Frühstücksfernsehen bekannt war, stellte sich ihr in den Weg. “Können Sie bestätigen, dass auf dem Grundstück Ihrer Familie eine zweite Leiche gefunden wurde? Stimmt es, dass es sich dabei um die vermisste Ellie Clarkston handelt?”
    “Ich glaube, diese Frage sollten Sie dem Sheriff stellen, nicht mir”, gab sie zurück, und nachdem sie beide zornige Blicke gewechselt hatten, machte die Frau ihr endlich Platz.
    Kristy schaffte es bis zu den Stufen zur Eingangstür, ehe ihr die nächste Frage zugeworfen wurde, die sie wie ein Stein in den Rücken traf.
    “Stimmt es, dass Sie die Rechte an dieser Geschichte an ein großes Filmstudio verkauft haben?”
    Sie drehte sich nicht um. Ihre Finger fühlten sich so taub an, dass sie fürchtete, der Schlüssel könnte ihr aus der Hand rutschen. “Es ist noch nichts entschieden”, erklärte sie. Wenn sie es nach drinnen schaffen konnte, zu ihren Büchern! Dort fühlte sie sich immer sicher und geborgen.
    Aber natürlich würden die Reporter ihr folgen, schließlich war die Bibliothek ein öffentlicher Ort, und sie konnte ihnen nicht den Zutritt verwehren.
    Ihr Magen drehte sich um. Sie schaffte es, aufzuschließen und die Türschwelle zu überschreiten. Der Gegelte und die Frau vom Frühstücksfernsehen waren dicht hinter ihr.
    “Ich muss jetzt die Bibliothek öffnen”, sagte sie, nachdem sie sich umgedreht hatte. “Wenn Sie also bitte …”
    “Geben Sie wenigstens eine Erklärung ab”, drängte die Frau sie. “Irgendetwas.”
    Der Gegelte sah sie aufmerksam an und wartete nur darauf, ihr wieder sein Mikrofon unter die Nase zu halten.
    “Ich kann dazu nichts sagen”, antwortete Kristy genau das, was sie so oft in den Fernsehnachrichten hörte. “Sheriff Book leitet die Ermittlungen. Warum fragen Sie nicht ihn nach dem aktuellen Stand der Dinge?”
    Hinter den beiden tauchte eine weitere, große Gestalt auf, die Kristy nicht erkennen konnte, weil sie die Sonne im Rücken hatte.
    Zweifellos noch ein Reporter.
    Kristys Herz begann zu rasen. Sie fühlte sich in die Ecke gedrängt, und das ausgerechnet an dem Ort, der ihre Zuflucht darstellte.
    “Aber es stimmt doch, dass Sie die Filmrechte an Zachary Spencer verkauft haben, nicht wahr?”, beharrte der Gegelte.
    In diesem Moment entpuppte sich die Gestalt hinter den beiden erfreulicherweise als Dylan. Er trug ein trügerisch lässiges Grinsen zur Schau, schob sich an den beiden vorbei und stellte sich zu Kristy, um einen Arm um sie zu legen. Sie stutzte, als sie sein strahlend weißes Hemd bemerkte. Er musste es ausgepackt und sofort angezogen haben, was die auffälligen Falten erklären würde.
    “Die Bibliothek bleibt heute geschlossen, Leute”, verkündete er.
    Bevor Kristy protestieren konnte, hatte Dylan sie schon durch die Tür nach draußen bugsiert. Da er ihr auch den Schlüssel aus der Hand genommen hatte, sputeten sich auch die beiden aufdringlichen Reporter, um nicht im Gebäude eingesperrt zu werden.
    Dylan schloss ab, nickte den verblüfften Journalisten zu und führte Kristy zu seinem Truck.
    “Dylan Creed”, platzte sie heraus. “Was glaubst du eigentlich, was du hier tust?”
    “Wir fahren zu einer Viehauktion”, antwortete er.
    “Zu einer
was
?”, rief Kristy, als er die Beifahrertür öffnete, mit beiden Händen ihre Taille umfasste und sie auf den Sitz hob. “Ich muss arbeiten …”
    “Glaubst du ernsthaft, du kommst bei dieser Meute zum

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