Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)
Arbeiten?”
Sie seufzte und lehnte sich in ihrem Sitz zurück, während sie die Augen schloss. “Man löst keine Probleme, indem man vor ihnen wegläuft.”
“Manchmal”, gab Dylan zurück, “ist das der bessere Teil der Tapferkeit.”
“Das ist Vorsicht”, korrigierte sie ihn. “
Der bessere Teil der Tapferkeit ist die Vorsicht
. William Shakespeare.”
“Oh”, zog Dylan sie auf. “Gut, dass ich das jetzt auch endlich weiß.” Grinsend schloss er die Tür, ging um den Wagen herum und stieg ebenfalls ein.
“Die werden so lange warten, bis sie bekommen, was sie haben wollen.”
“Das heißt aber nicht, dass du es ihnen auch noch besonders leicht machen musst, es zu bekommen”, erwiderte er, ließ den Motor an und hupte zum Abschied, als sie beide davonfuhren.
“Ich kann doch nicht einfach zu einer … einer Viehauktion gehen.”
“Klar kannst du das”, meinte er amüsiert und schwieg, bis sie die Stadtgrenze hinter sich gelassen hatten und auf dem Weg nach Missoula waren. Dann wurde er auf einmal ernst. “Das wegen letzter Nacht tut mir leid, Kristy.”
Na, großartig. Der beste Sex meines Lebens, und ihm tut es leid.
“Bist du immer noch besorgt, ich könnte schwanger sein?”, fragte sie ein wenig vorwurfsvoll. “Vergiss es. Ich habe in den Kalender gesehen, ich kann nicht schwanger geworden sein.”
In den Kalender hatte sie tatsächlich gesehen, dieser Teil war also nicht gelogen. Aber ob sie schwanger geworden war, stand auf einem ganz anderen Blatt.
“Schade”, sagte er. “Ich glaube, wir würden ein großartiges Baby zustande bringen.”
Kristy starrte geradeaus, da sie fürchtete, dass er ihrem Gesicht ansehen könnte, was sie fühlte. “Tu mir einen Gefallen und hör auf mit solchen Bemerkungen. Ich weiß schon jetzt nicht mehr, wo mir der Kopf steht.”
“Und deshalb benötigst du dringend etwas Abwechslung. Eine Viehauktion ist genau das Richtige.”
“Eine Viehauktion”, wiederholte sie, diesmal jedoch nicht mehr so gereizt, weil sie tief in ihrem Inneren dankbar dafür war, dass Dylan sie vor der Reportermeute gerettet hatte. “Da ist es staubig, laut und langweilig.” Nach einer kurzen Pause fragte sie: “Und wo ist Bonnie?”
“Bei Briana. Logan und ich waren heute Morgen frühstücken, nachdem wir den Sorgerechtsantrag beim Gericht abgegeben hatten. Dabei haben wir darüber geredet, die Ranch wieder in ihrem früheren Glanz erstrahlen zu lassen. Der nächste logische Schritt besteht darin, mehr Rinder zu kaufen. Wir treffen uns mit ihm auf der Auktion, wenn er nicht mehr so gelackt aussieht.”
“Gelackt?”
“Er ist heute Morgen im teuren Anzug zum Gericht gekommen. Er meint, dann fühlt er sich mehr wie ein Anwalt.”
“Ach so.” Dann fiel ihr etwas ein, das Freida Turlow zu ihr gesagt hatte. “Hast du schon mal von einer Tri-Star Cattle Company gehört? Die haben ein Angebot für die Ranch meiner Eltern abgegeben, und Freida glaubt, dass die Bank darauf eingehen wird.”
Dylan schüttelte den Kopf. “Noch nie gehört.”
Aus dem Augenwinkel musterte sie ihn, da ihr Stolz es ihr nach wie vor verbot, ihn direkt anzusehen. “Irgendwas ist an dir anders”, stellte sie schließlich fest.
“Tatsächlich?”
“Ja,
tatsächlich
. Was führst du im Schilde?”
“Du meinst, abgesehen von der Entführung einer Bibliothekarin?”
“Hör auf damit.”
Dylan lachte und öffnete das Seitenfenster, sodass der Wind sein Haar zerzauste. Etwas an ihm war wirklich anders als zuvor, und der Wandel war zwischen gestern Abend und heute eingetreten. Irgendwie wirkte er realer, nicht mehr so sehr wie ein Traum. “Ich bin immer noch ich, Kristy. Der Typ, der dich am liebsten auf der Stelle ausziehen würde, wenn wir nicht auf einer öffentlichen Straße unterwegs wären, um ein wenig von deiner Anspannung abzubauen, indem ich dir einen guten, altmodischen …”
“Dylan, hör auf!”
“… Orgasmus bereite”, redete er unbeirrt weiter. “Ach, verdammt, hätte ich Logan bloß nicht versprochen, dass wir uns in Missoula bei dieser Auktion treffen …”
Kristy wand sich auf ihrem Sitz, da seine Worte bei ihr sofort Verlangen nach ihm ausgelöst hatten. Jetzt würde sie den ganzen Tag an nichts anderes denken können, als daran, so bald wie möglich wieder mit Dylan zu schlafen – also genau das, was er damit auch beabsichtigt hatte.
Erneut seufzte sie und öffnete ihr Seitenfenster. “Nicht.”
“Nicht?”, wiederholte er.
“Hör
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