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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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akzeptieren?«
    »Ich denke, ja«, stimmte Roger wenig begeistert zu. »Geht es um den positiven BRCA1-Test?«
    »Indirekt, in gewisser Hinsicht. Aber bitte, Roger, keine weiteren Fragen.«
    »Bist du sicher, dass wir uns heute Abend nicht treffen sollen?«
    »Heute nicht. Ich rufe dich morgen früh an. Versprochen.«
    »Gut, dann warte ich auf deinen Anruf. Aber falls du deine Meinung ändern solltest – ich bin den ganzen Abend zu Hause.«
    Laurie legte auf, ließ aber die Hand auf dem Hörer ruhen. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sich Roger ihretwegen Sorgen machte, konnte im Moment aber nichts daran ändern.
    Als sie sich erhob, blickte sie auf den Stapel mit den neuen Informationen aus der Institutsdatenbank. Sie überlegte, die Sachen mit nach Hause zu nehmen und in ihr Schema einzutragen, verwarf aber den Gedanken rasch wieder. Sie hatte schon genug Stoff zum Nachdenken. Die wachsende Todesserie konnte bis morgen warten.
    Mit dem Mantel über dem Arm und dem Schirm in einer Hand schaltete Laurie das Licht aus und verschloss die Bürotür. Sie hatte vor, schnell etwas einzukaufen und dann nach Hause zu gehen. Als sie den Fahrstuhlknopf drückte, versank sie in Gedanken schon in ein heißes Schaumbad. Für sie diente ein Bad nicht nur der Reinigung, sondern erfüllte auch therapeutische Zwecke.

 
Kapitel 12
     
    »… hundertneunundneunzig, zweihundert«, zählte Jazz ihre letzten Sit-ups, bevor sie sich auf der Schrägbank nach hinten sinken ließ. Die Hände behielt sie hinter dem Kopf, während sie an die Decke des Fitnessstudios starrte. Sie keuchte heftig, weil sie bei jeder Übung doppelt so viele Wiederholungen machte wie sonst. Diese Anstrengung hatte normalerweise eine läuternde Wirkung auf sie, reinigte ihre Gedanken, und so war es auch heute. Sie fühlte sich besser, als sie die Augen schloss und sich entspannte, obwohl ihr Kopf tiefer lag als der restliche Körper, sodass ihr das Blut in den Kopf schoss.
    Sie hatte nicht aufhören können, sich über das Chaos mit Lewis und Sobczyk Sorgen zu machen, bis sie gar nicht mehr einschlafen konnte. Vor diesen beiden verpatzten Aufträgen hatte sie zehn andere problemlos erledigt. Es ärgerte sie, dass Menschen so schwierig sein konnten, besonders Lewis, der ihr die Kratzer am Arm beigebracht hatte. Sobczyk war nicht viel besser gewesen, weil sie genau im falschen Moment gegurgelt und sich gewunden hatte. Das einzig Gute war das ach so traurige Ende von Susan Chapman. Jazz hatte vom ersten Tag an davon geträumt, diese Frau umzupusten. Jetzt hatte sie die Sache endlich erledigt.
    Jazz zog die Füße aus der Halterung, stand auf und blickte im Spiegel ihr ziemlich rotes Gesicht an. Mit dem Handtuch wischte sie den Schweiß von der Stirn und schielte zur Uhr hinauf. Obwohl sie praktisch doppelt so viel gemacht hatte wie normal, hatte sie nur eine halbe Stunde länger gebraucht.
    Als sie sich umschaute, erhaschte sie die heimlichen Blicke vor allem der männlichen Gäste einschließlich von Mr Eliteuni, den sie seit einer Weile schon nicht gesehen hatte. So geladen, wie sie war, wünschte sie sich sogar, dass er sie wieder ansprechen würde. Diesmal würde sie nicht mehr so freundlich sein.
    Sie musste sich ranhalten, wenn sie einigermaßen früh zur Arbeit erscheinen wollte, deswegen ging sie sofort in den Umkleideraum. Jetzt, da sie ihren Ärger über Lewis und Sobczyk unter Kontrolle hatte, hatte sie einen klareren Kopf, um darüber nachzudenken. In beiden Fällen trug sie wohl kaum die Schuld, dachte sie, als sie den linken Arm drehte und sich die immer noch offenen Kratzer anschaute. Sie konnte kaum glauben, dass der Kerl gewagt hatte, sich so an ihr zu vergreifen. Hoffentlich war er nicht HIV-positiv gewesen. Auf jeden Fall hatte er den Tod verdient. In Zukunft würde Jazz sich von der freien Hand eines Patienten fern halten. Was das Debakel mit der Sobczyk betraf, lag die Schuld bei Chapman, und jetzt, nachdem Chapman aus dem Weg geräumt war, gab es kaum mehr Anlass zur Sorge.
    Jazz hielt Handtuch und Walkman in einer Hand und drückte mit der anderen die Tür zum Umkleideraum auf. Das Handtuch warf sie in den Korb und schnappte sich eine Cola aus der mit Eis gefüllten Wanne. Mit einem raschen Blick vergewisserte sie sich, dass niemand sie gesehen hatte, und ging weiter, während sie die Flasche aufdrehte und genüsslich einen großen Schluck nahm.
    Was Lewis und Sobczyk betraf, lag eine wirkliche Gefahr letzten Endes darin, dass Jazz

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