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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Eierstockkrebs zu bekommen! Mit anderen Worten, ihre biologische Uhr tickte sogar noch lauter und schneller, als sie gedacht hatte.
    Das war alles ziemlich deprimierend, und es raubte ihr den Schlaf. Die Frage war: Sollte sie sich auf den BRCA1-Marker hin testen lassen? Sie wusste es nicht. Mit Sicherheit würde sie sich nicht die Eierstöcke herausnehmen lassen, jedenfalls nicht, bevor sie ein Kind hatte. Und die Brüste? Sie glaubte, dass sie einer Amputation ebenfalls nicht zustimmen würde. Worin lag also der Sinn eines Tests? Das war die typische Zwickmühle bei modernen Gentests – entweder es gab keine Behandlungsmöglichkeiten für die Krankheit, auf die hin untersucht wurde, oder sie waren abschreckend grausam.
    Nach einem schnellen Frühstück aus Obst und Müsli verließ sie die Wohnung nur eine Viertelstunde später, als sie ursprünglich vorgehabt hatte. Mrs Engler enttäuschte sie nicht. Wie auf Bestellung öffnete sie die Tür einen Spaltbreit und blickte sie mit blutunterlaufenen Augen an, während Laurie mehrmals auf den Fahrstuhlknopf drückte in der Hoffnung, dass der Aufzug schneller käme. Laurie lächelte und winkte Mrs Engler zu, die jedoch nur wieder die Tür schloss.
    Der Weg über die First Avenue verlief eher langweilig. Es war wieder kälter geworden als die Tage zuvor, doch Laurie versuchte erst gar nicht, ein Taxi anzuhalten. Sie hatte den Mantel bis obenhin geschlossen, sodass ihr schön warm war. Sie genoss auch die Ablenkung, die ihr die pulsierende Stadt bot. Deren einzigartige Dynamik sorgte dafür, dass sie ihre Probleme wenigstens für den Moment vergessen konnte. Stattdessen dachte sie an den McGillan-Fall und hoffte, dass sie bald von Maureen die Objektträger und von Peter einen Bericht erhalten würde. Und was für Fälle würde sie heute vorgelegt bekommen? Sie hoffte, sie würden sie genauso in Anspruch nehmen und ablenken wie der McGillan-Fall.
    Laurie betrat das Gerichtsmedizinische Institut durch den Vordereingang. Anders als am Tag zuvor waren die Eingangshalle und links der Verwaltungsbereich leer. Laurie winkte Marlene Wilson zu, der Frau am Empfang, die in der morgendlichen Ruhe ihre Zeitung durchblätterte. Sie winkte zurück, während sie mit der anderen Hand den Knopf drückte, um Laurie in den ID-Raum einzulassen. Schon während Laurie eintrat, streifte sie sich den Mantel ab.
    Zwei der dienstälteren Gerichtsmediziner, Kevin Southgate und Arnold Besserman, saßen in den beiden braunen Vinylclubsesseln. Beide winkten Laurie zu, ohne ihr Gespräch zu unterbrechen. Laurie winkte zurück. Ihr fiel auf, dass Vinnie Amendola nicht auf seinem Stammplatz saß, wo er sich immer hinter seiner Zeitung versteckte. Sie ging zum Schreibtisch, wo Riva die über Nacht hereingekommenen Fälle überprüfte, um diejenigen auszuwählen, bei denen eine Obduktion vorgenommen werden sollte, und sie unter den Ärzten zu verteilen. Riva hob den Kopf und blickte Laurie über den Rand ihrer Brille hinweg an. »Hast du letzte Nacht etwas mehr geschlafen?«, fragte sie lächelnd.
    »Kein bisschen«, gab Laurie zu. »Ich habe bis fast zwei Uhr die Wohnung geputzt.«
    »So weit war ich auch schon mal«, kicherte Riva verständnisvoll. »Was war im Krankenhaus los?«
    Laurie erzählte ihr von ihrem Besuch und dass es ihrer Mutter gut gehe. Sie erwähnte auch kurz ihren Vater, aber nichts von der Sache mit dem BRCA1-Gen.
    »Jack ist schon unten in der Grube«, erwähnte Riva.
    »Das dachte ich mir, als ich Vinnie nicht hinter seiner Sportseite entdeckt habe.«
    Riva schüttelte den Kopf. »Ich bin um halb sieben hier gewesen, da hatte Jack schon in den Fällen rumgewühlt. Das ist doch echt übertrieben. Ich habe ihm gesagt, er soll endlich mal anfangen zu leben.«
    Laurie lachte. »Das dürfte gesessen haben.«
    »Ich habe ihm auch von deiner Mutter erzählt. Ich hoffe, das war in Ordnung. Er hatte gestern Nachmittag gefragt, wo du warst. Scheinbar hat er bei uns im Büro vorbeigeschaut, nachdem du ins Krankenhaus gegangen bist und während ich mit Calvin geredet habe.«
    »Schon in Ordnung«, beruhigte Laurie sie. »Nachdem man es mir erzählt hat, ist es ja kein Geheimnis mehr.«
    »Verstehe«, meinte Riva. »Was ich aber nicht verstehe, ist, warum es dir deine Mutter nicht erzählen wollte. Na ja, Jack war jedenfalls sehr betroffen, das hat man gemerkt.«
    »Hat er irgendwas Besonderes gesagt?«
    »Nichts über deine Mutter. Er war ein paar Minuten ganz ruhig, was ja ganz untypisch für ihn

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