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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Eindruck, während Sie mit den beteiligten Personen geredet haben? Mit den Pflegern oder Ärzten oder auch Familienangehörigen? Sie wissen schon, ein Blick hinter die Fakten, eine Intuition.«
    Janice hielt ihre braunen Augen auf die von Laurie gerichtet, während sie nachdachte. Nach einer Minute schüttelte sie leicht den Kopf. »Eher nicht. Ich weiß, was Sie meinen, so was wie einen unterbewussten Eindruck. Aber mir ist nichts aufgefallen. Das sah einfach nur wie eine weitere Krankenhaustragödie aus. Eine scheinbar gesunde Frau gerade mal mittleren Alters, deren Zeit abgelaufen war.« Janice zuckte mit den Schultern. »Wenn so jemand stirbt, wird einem immer bewusst, dass jeder am Rande des Abgrunds steht.«
    Laurie biss sich auf die Lippen und überlegte, was sie noch fragen konnte. »Mit dem Chirurgen haben Sie nicht geredet, oder?«
    »Nein.«
    »Ist sie vom selben Chirurgen operiert worden wie McGillan?«
    »Nein, es waren zwei verschiedene Orthopäden, und beide scheinen einen guten Ruf zu genießen.«
    »Beide Patienten sind offenbar am frühen Morgen um etwa die gleiche Zeit gestorben. Kommt Ihnen das nicht komisch vor?«
    »Eigentlich nicht. Meiner Erfahrung nach sterben die Leute recht oft zwischen zwei und vier Uhr. In dieser Zeit habe ich auch immer am meisten zu tun. Ein Arzt hat einmal gesagt, es hätte was mit dem Hormonspiegel zu tun, der sich in einem bestimmten Rhythmus ändert.«
    Laurie nickte. Was Janice erzählte, stimmte wahrscheinlich. »Dr. Stapleton hat mir gesagt, dass Sie den McGillan-Fall bearbeitet haben. Fragen Sie deshalb, weil da der pathologische Befund nicht viel ergeben hat?«
    »Stimmt, ich habe nichts gefunden«, gab Laurie zu. »Was ist mit der Anästhesie? Gibt’s dort Ähnlichkeiten, zum Beispiel dasselbe Personal oder das gleiche Mittel?«
    »Ich muss zugeben, dass ich mich darum gar nicht gekümmert habe. Hätte ich das tun sollen?«
    Laurie zuckte mit den Schultern. »In beiden Fällen lag der Eingriff achtzehn Stunden zurück, sodass sich in ihren Körpern noch immer Reste des Anästhetikums befunden haben könnten. Ich glaube, wir müssen alles berücksichtigen, einschließlich der Medikamente sowie der Reihenfolge und Dosierung, in der sie verabreicht wurden. Ich habe Bart gebeten, McGillans Krankenakte zu besorgen. Die Morgan-Akte werde ich auch brauchen.«
    »Ich kann den Antrag rausschicken, bevor ich gehe«, bot Janice an.
    Laurie erhob sich. »Das wäre nett. Ich hoffe nicht, Sie glauben, ich tauche hier auf, weil ich Ihren Ermittlungsbericht nicht zu schätzen wüsste. Ganz im Gegenteil. Ihre Berichte sind immer erstklassig.«
    Janice wurde rot im Gesicht. »Danke. Ich tue, was ich kann. Ich weiß, wie wichtig es sein kann, alle Informationen beisammenzuhaben, besonders in mysteriösen Fällen wie diesen vier …«
    »Vier?«, fragte Laurie überrascht. »Was meinen Sie mit vier?«
    »Wenn ich mich richtig erinnere, gab es vorletzte Woche zwei andere Fälle aus dem Manhattan General, die meiner Meinung nach sehr ähnlich waren.«
    »Wie ähnlich? Sind sie auch gleich am ersten Tag nach der Operation gestorben, wie McGillan und Morgan?«
    »Ich denke ja. Ich weiß noch, dass sie jung und bei guter allgemeiner Gesundheit waren, sodass ihr Herzstillstand eine ziemlich unliebsame Überraschung war. Und ich erinnere mich auch, dass beide von Pflegehelferinnen gefunden wurden, die nach der Operation wie üblich Temperatur und Herzschlag überprüft haben. Darlene Morgan wurde genauso gefunden, was darauf hindeutet, dass es bei allen vier zu einer Art medizinischer Katastrophe gekommen ist. Ich meine, es gab keine Vorwarnung. Zumindest Sean McGillan hatte Gelegenheit, den Notknopf zu drücken. Und wie bei McGillan und Morgan hatten die Wiederbelebungsversuche nichts gebracht. Die Herzaktivität blieb gleich null.«
    »Das könnte sehr wichtig sein«, gab Laurie zu bedenken, die froh war, dass sie Janice aufgesucht hatte.
    »Wie auch immer. Ich wollte schon Kopien von den Ermittlungsberichten machen, aber bis jetzt hatte ich keine Zeit«, entschuldigte sich Janice.
    »Waren es immer orthopädische Eingriffe?«
    »Das weiß ich nicht mehr so genau, aber das lässt sich leicht herausfinden. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, es waren beide Male chirurgische, keine orthopädischen Eingriffe. Soll ich die Ermittlungsberichte holen?«
    »Im Moment ist das nicht nötig. Ich werde mit Sicherheit die ganzen Akten brauchen. Erinnern Sie sich, welcher Arzt die

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