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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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plätscherte die Stufen des Brunnens hinunter.
    Sie unterhielten sich noch eine Weile über Jack, wobei Sue den größten Teil der Unterhaltung bestritt. Sie bestand darauf, für Laurie jemanden zu suchen, der besser zu ihr passte, was sich Laurie – ebenfalls im Spaß – verbat. Schließlich wechselten sie das Thema, und Laurie erzählte, warum sie den BRCA1-Test durchführen lassen wollte und dass ihr ihre Mutter wie üblich nichts davon erzählt hatte. Sues einziger Kommentar war, dass sie für Laurie einen Termin mit einem erstklassigen Onkologen vereinbaren würde, sollte der Test positiv ausfallen.
    »Was ist mit einem Hausarzt?«, fragte Sue nach einer kurzen Pause. »Jetzt, da du offiziell bei AmeriCare bist, brauchst du einen.«
    »Was ist mit dir?«, fragte Laurie. »Nimmst du neue Patienten?«
    »Es wäre mir eine Ehre«, erwiderte Sue. »Aber bist du sicher, dass du dich mit mir als Hausärztin wohl fühlen würdest?«
    »Natürlich«, bestätigte Laurie. »Ich werde auch einen anderen Frauenarzt brauchen.«
    »Kann ich dir auch besorgen. Wir haben hier ganz tolle Leute, einschließlich der Frau, zu der ich gehe. Sie ist schnell und freundlich und versteht ihren Beruf.«
    »Hört sich nach einer guten Empfehlung an. Aber es eilt nicht. Ich muss erst in sechs Monaten wieder zur jährlichen Untersuchung.«
    »Das mag ja sein, aber ich glaube, wir sollten das gleich erledigen. Die Frau, an die ich denke, ist furchtbar beliebt. Soweit ich weiß, hat sie sechs Monate Wartezeit für den ersten Termin. Entsprechend gut ist sie aber auch.«
    »Dann auf jeden Fall«, bat Laurie.
    Ein paar Minuten konzentrierten sie sich aufs Essen. Es war Laurie, die das Schweigen brach. »Es gibt noch was anderes Wichtiges, worüber ich mit dir reden wollte.«
    »Oh«, machte Sue und stellte die Teetasse ab. »Schieß los!«
    »Ich wollte mit dir über den plötzlichen Erwachsenentod reden.«
    Sue verzog völlig verwirrt ihr Gesicht. »Was ist denn das?«
    Laurie lachte. »Das habe ich gerade erfunden. Aber du kennst doch den plötzlichen Kindstod.«
    »Natürlich! Wer kennt ihn nicht?«
    »Also, ich denke, der Begriff ›plötzlicher Erwachsenentod‹ ist eine gute Bezeichnung für ein Problem, das hier im Manhattan General auftritt.«
    »Oh«, machte Sue wieder. »Ich glaube, das musst du mir näher erklären.«
    Laurie beugte sich vor. »Bevor ich das tue, muss eins klar sein: Es darf niemand wissen, dass die Info von mir stammt. Ich habe unserem stellvertretenden Institutsleiter empfohlen, jemanden hier im Manhattan General zu warnen, aber der war gleich auf Hundertachtzig und hat gemeint, ohne Beweise sei das alles reine Spekulation und könnte deswegen dem Ruf des Krankenhauses schaden. Ich komme mir vor wie ein Forscher, der eine Doppelblindstudie für ein lebensrettendes Mittel allein wegen der Vorschriften weiterfuhren muss, obwohl die Wirksamkeit des Mittels bereits nachgewiesen ist. Aber auch wenn ich die Glaubwürdigkeit der Studie zunichte machen müsste, was wiederum die Bundesbehörde daran hindern würde, das Mittel anzuerkennen, würde ich die Ergebnisse durchsickern lassen, damit diejenigen, die das Placebo nehmen, gerettet werden.«
    Laurie lehnte sich wieder zurück und lachte über sich selbst. »Puh! Jetzt werde ich melodramatisch, was? Aber es stimmt, dass ich keinen spezifischen Beweis für das habe, wovon ich dir gleich erzählen will, vor allem, weil ich die Untersuchung der Fälle noch nicht abschließen konnte. Bisher habe ich nicht einmal Kopien der Krankenakten. Ich habe nur dieses starke Gefühl, und jemand muss davon erfahren, je früher, desto besser. Diese Art von Gesundheitspolitik bringt mich auf die Palme. Sie ist das Einzige, das mich an meiner Arbeit nervt.«
    »Jetzt hast du mich aber richtig neugierig gemacht. Los – raus mit der Sprache!«
    Und wieder beugte sich Laurie vor und begann die Geschichte leise in der Reihenfolge zu erzählen, wie sie sich ihr dargestellt hatte – beginnend mit McGillan über die beiden von Kevin und George obduzierten Fälle bis zu ihrem Fall vom Vormittag. Sie erzählte vom Herzkammerflimmern und der Tatsache, dass die Obduktionen keine Ergebnisse gebracht hatten. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Sonne am nächsten Tag nicht mehr aufging, sei genauso hoch wie die Möglichkeit, dass in vier Fällen hintereinander die pathologischen oder mikroskopischen Befunde keine Besonderheiten aufwiesen.
    »Was genau willst du damit sagen?«, fragte Sue

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