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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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das Gebäude überfüllt. Amy zu folgen, war einfach und schwierig zugleich. Einfach wegen ihrer komischen Haarfarbe, die wie eine Neonleuchte wirkte. Und schwierig aufgrund ihrer geringen Körpergröße. Wenn Franco nicht unmittelbar in ihrer Nähe blieb, dann hatte er sie sofort aus den Augen verloren.
    Und jetzt reckte schlagartig ein Problem sein hässliches Haupt, das Franco nicht hatte kommen sehen. Amy reihte sich in eine Schlange vor einem Fahrkartenschalter ein, aber Franco hatte keinen Schimmer, wo sie hinwollte. Die Schlange wurde schnell kürzer, und Franco geriet in Panik. Er überlegte, ob er sich vordrängeln und direkt neben sie stellen sollte, um mithören zu können, wenn sie ihre Fahrkarte kaufte. Aber diese Idee verwarf er sofort wieder. Er wollte nicht, dass sie auf ihn aufmerksam wurde und ihn womöglich später wiedererkannte. Ein anonymes Gesicht in der Menge zu sein, das war kein Problem, aber direkt neben ihr zu stehen und sich merkwürdig zu benehmen, das war etwas ganz anderes.
    Franco war an vierter Stelle hinter Amy, und als sie vor dem Schalter stand, lehnte er sich angestrengt nach vorne. Vielleicht konnte er ja hören, was sie sagte. Aber es war aussichtslos. Dann ging sie mit dem Ticket in der Hand nur wenige Schritte entfernt an ihm vorbei.
    Das war der Augenblick, als Franco klar wurde, dass es noch ein Problem gab. Amy ging weg, und er hatte noch drei Leute vor sich. Erneut packte ihn die Panik, und er versuchte Amy im Blick zu behalten und sich gleichzeitig vorzudrängein, indem er sagte: »Entschuldigen Sie, aber sonst verpasse ich meinen Bus, Sie gestatten?« Etliche Leute ließen ihn grummelnd vorbei, aber der Letzte behauptete seinen Platz.
    »Ich will meinen Bus auch nicht verpassen, Kumpel«, sagte der Mann. Sein Gesicht war mit einer dünnen, weißen Staubschicht überzogen, als wäre er Gipser oder Maler.
    Franco, der keinen Widerspruch gewöhnt war und Angst hatte, Amy aus den Augen zu verlieren, spürte, wie die Wut in ihm hochkochte. Unter erheblichen Mühen riss er sich jedoch zusammen und sagte: »Ich darf den Bus auf keinen Fall verpassen. Meine Frau bekommt ein Baby.«
    Ohne ein Wort zu sagen und mit deutlich sichtbarer Verärgerung rückte der Maler widerwillig beiseite und bedeutete Franco, er solle durchgehen.
    »Wo soll’s denn hingehen, Papa?«, fragte der Mann am Schalter, der Francos Bemerkung offensichtlich gehört hatte.
    Für einen kurzen Moment erstarrte Franco zur Salzsäule. In all dem Durcheinander hatte er ganz vergessen, dass er ja ein Fahrtziel angeben musste. Fieberhaft suchte sein Gehirn nach irgendeinem Ort in New Jersey, irgendeinem, und dann fiel ihm zum Glück Hackensack ein. Er wusste nicht, wie er ausgerechnet auf Hackensack gekommen war, aber er war trotzdem sehr erleichtert darüber. Er nannte also dem Schalterbeamten den Ort, holte einen Zwanzig-Dollar-Schein aus der Tasche und schaute sich dabei über die Schulter hinweg um. Amy war schon ein ganzes Stück weit entfernt und verschwand gerade in einer Menschenmenge am Fuß einer Rolltreppe. Schon war sie nicht mehr zu sehen.
    Franco bezahlte und rannte auf die Rolltreppe zu. An deren Fuß angekommen, drängte er sich mit demselben Spruch durch die Menschenmenge, der schon am Fahrkartenschalter so prima funktioniert hatte. Am oberen Ende angelangt, blickte er sich hektisch nach Amy um und entdeckte sie zu seiner großen Erleichterung in der Warteschlange neben einem Bus der Linie 166, das zierliche Näschen in einer New York Daily News vergraben.
    Franco stellte sich an das Ende der Schlange. Er war einerseits erleichtert, hatte jedoch andererseits bereits mit dem nächsten Problem zu kämpfen, denn seine Fahrkarte war nicht für den 166er bestimmt.
    Obwohl er völlig außer Atem war, rief Franco Angelo an und erfuhr, dass dieser direkt vor dem Busbahnhof stand.
    »Ich bin in einem 166er-Bus«, sagte Franco und versuchte, seine Worte so gut wie möglich mit der Hand abzuschirmen. »Du musst rauskriegen, welche Richtung der Bus nach dem Lincoln-Tunnel einschlägt, weil ich nämlich keinen blassen Schimmer habe. Dann fährst du selber rüber nach Jersey. Ich halte dich auf dem Laufenden, wo wir gerade sind und natürlich, wann wir aussteigen. Bleib so dicht wie möglich an uns dran, damit wir diesen ganzen Zirkus schnell zu Ende bringen können.«
    »Ich gebe mein Bestes. Sag mal, gibt’s hier in deiner Kiste vielleicht noch mehr Bilder von Maria Provolone, die mir ein bisschen

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