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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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noch vor sich hin.
    Als Michael Vinnie anschaute, zuckte er unwillkürlich zusammen und blieb wie angewurzelt stehen. Vinnie lachte so heftig, dass ihm ganz offensichtlich die Tränen aus den Augen quollen. Michael blieb, wo er war, und hoffte, irgendwann einmal einen Blick von Vinnie aufzuschnappen, aber nach fünf Minuten wurde auch ihm klar, dass es dazu nicht kommen würde. Zögerlich setzte er sich in Vinnies Richtung in Bewegung. Ein paar Leute kannte er, aber die meisten hatte er noch nie gesehen. Ohne bewusst darüber nachzudenken, registrierte Michael, dass weder Franco noch Angelo anwesend zu sein schienen. Aber Freddie und Richie standen am Tresen.
    Endlich, als er schon in der Nähe des Tisches war, fing er einen Blick von Vinnie auf und war froh, dass dessen Lächeln nicht erstarb. Vinnie stellte ihn den Anwesenden vor, und Michael schüttelte pflichtschuldig allen die Hand. Dann entschuldigte Vinnie sich, winkte Michael zu sich und steuerte den hinteren Teil des Restaurants an, wobei er einige Gäste per Handzeichen begrüßte oder ihnen die Hand schüttelte. Dann durchquerten sie mit schnellen Schritten die Küche, wo gerade eine mittlere Panik ausgebrochen war, weil die Hauptgänge ausgegeben werden sollten. Am hinteren Ende der Küche befand sich eine Tür, die in einen Büroraum führte. Vinnie trat ohne anzuklopfen ein. Der Besitzer des Restaurants, Paolo Salvato, sah überrascht von seinem Schreibtisch auf.
    »Paolo, mein Freund«, tönte Vinnie. »Würde es dir sehr viel ausmachen, uns für einen kurzen Augenblick dein Büro zu überlassen?«
    Paolo stand auf. »Aber keineswegs.« Er kam eilig hinter seinem Schreibtisch hervor und verschwand in der Küche, wobei er die Bürotür hinter sich ins Schloss zog.
    »Okay, Mikey«, sagte Vinnie und wandte sich Michael zu. »Was ist das für ein neues Problem, das nicht bis morgen warten kann?«
    Michael sagte, es sei ein Problem, mit dem nur er, Vinnie, fertig werden könne. Das war sein Versuch, Vinnies Ego zu kitzeln. Dann legte er in hastigen Worten dar, was Angela ihm erzählt hatte, dass es da nämlich eine Ärztin gebe – eine Gerichtsmedizinerin, um genau zu sein –, die es sich mit einem Mal in den Kopf gesetzt hatte, die Sache mit den Bakterien, die diese Probleme in den Angels-Kliniken verursacht hatten, aufzuklären. Michael fügte hinzu, dass es sich hierbei um eine sehr unglückliche Entwicklung handele, weil diese Ärztin sich nämlich an die Medien wenden und damit den Börsengang endgültig zum Scheitern bringen könne. Zum Schluss merkte er an, dass jemand mit einer einzigartigen Überredungsgabe sich mit ihr unterhalten und sie davon überzeugen musste, dass es in ihrem eigenen Interesse lag, damit aufzuhören.
    Zu Michaels großer Erleichterung reagierte Vinnie nicht gleich ablehnend, und auch sein Gesichtsausdruck blieb während Michaels gesamter Erzählung unverändert. Doch als er fertig war, neigte Vinnie vollkommen unerwartet den Kopf zur Seite und fragte mit undurchschaubarem, ironischem Lächeln: »Bei dieser Ärztin handelt es sich nicht zufälligerweise um eine gewisse Laurie Montgomery?«
    »Doch«, erwiderte Michael verblüfft und nicht wenig verwundert.
    »Oh, welche Tragödie«, sagte Vinnie und klatschte vor Vergnügen in die Hände.
    »Kennst du die etwa?«
    »Oh, ja«, sagte Vinnie ruhig. »Miss Montgomery und ich sind alte Bekannte. Wegen ihr hatte ich mal einen Riesenkrach mit meiner Frau. Da ging es um das Bestattungsinstitut ihres Bruders. Außerdem ist sie schuld daran, dass ich zwei Tage lang in Untersuchungshaft gesessen habe. Das bedeutet wohl, dass wir uns kennen. Aber weißt du, wer mit dieser Schlampe noch sehr viel mehr Ärger hatte als ich?«
    »Ich habe nicht den leisesten Schimmer«, erwiderte Michael. Er war sprachlos vor Staunen angesichts dieser unerwarteten Entwicklung.
    »Angelo! Das ist zehn Jahre her. Damals hat er sich diese schweren Verbrennungen im Gesicht zugezogen. Er wäre beinahe gestorben, und das war ganz allein ihre Schuld.«
    Vinnie fummelte in der Seitentasche seines Jacketts herum und wollte sein Handy hervorholen. Doch in der Eile schien es sich irgendwo verheddert zu haben. Als er endlich so weit war, wählte er hastig eine Nummer. Franco meldete sich. Vinnie schaltete den Lautsprecher ein.
    »Na, wie geht’s denn euch zwei beiden? Habt ihr eine schöne Fahrt?«
    »Wir amüsieren uns prächtig«, erwiderte Franco. »Der erste Teil des Abends war zwar ziemlich nervtötend, aber

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