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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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auseinander.« Sie ließ ihren Bürostuhl herumwirbeln und holte ein kleines, gebundenes Notizbuch aus dem Regal oberhalb ihres Schreibtisches. Im Gegensatz zu den anderen Gerichtsmedizinern führte Riva ein handschriftliches, chronologisches Verzeichnis aller ihrer Fälle. Laurie wäre schon des Öfteren froh gewesen, wenn sie auch so etwas hätte. In dieses Verzeichnis trug Riva persönliche Beobachtungen und Eindrücke ein, die für den offiziellen Bericht ungeeignet waren. Eigentlich war es eher eine Art Tagebuch als eine bloße Zusammenfassung der jeweiligen Fälle. Riva blätterte rasch bis an die Stelle mit den betreffenden Eintragungen. Sie las sie schnell durch, dann hob sie den Blick und schaute Laurie an. »Ganz eindeutig dreiundzwanzig Fälle: Der eine im Angels Orthopedic Hospital, der andere im Angels Cosmetic Surgery and Eye Hospital.«
    »Darf ich mal sehen?«, bat Laurie aufgeregt.
    Riva reichte ihr das Buch und deutete auf die beiden Einträge.
    Laurie las sie eilig durch. Als außergewöhnlich gründliche Pathologin hatte Riva auch den Namen der Klinik und sogar die spezifische Bezeichnung des Bakterienstammes notiert. Sie lautete in beiden Fällen: CA-MRSA, USA400, MW2, SCCmecIV, PVL.
    Laurie schaute Riva an. »In den wenigen Fallakten, die ich bisher zu sehen bekommen habe, wurde das Bakterium nicht so genau spezifiziert. Gab es bei dir einen besonderen Grund dafür?«
    »Ich habe eine genaue Bestimmung des Subtyps vornehmen lassen«, erläuterte Riva. »Die Pathologie der Lunge hat mich genauso beeindruckt wie dich. Also habe ich, mehr aus allgemeinem Interesse, eine isolierte Probe jedes Falls an das Institut für Infektionskrankheiten geschickt. Ich habe gelesen, dass sie dort ein MRSA-Verzeichnis angelegt haben und dafür möglichst vielen Proben suchen.«
    »Weißt du eigentlich, was diese ganzen Buchstaben-Zahlen-Kombinationen bedeuten?«
    »Keine Ahnung«, gestand Riva. »Wenn du noch ein Stückchen weiterliest, dann siehst du, dass ich mir fest vorgenommen hatte, das nachzuschlagen, aber leider war auch das wieder mal nur ein guter Vorsatz, den ich nicht in die Tat umgesetzt habe.«
    »Haben die beim Institut für Infektionskrankheiten sich darüber gewundert, dass es derselbe Stamm war, obwohl die Proben aus zwei unterschiedlichen Kliniken stammen?«
    »Ich glaube, ich habe gar nicht erwähnt, dass zwei Kliniken betroffen waren.«
    Laurie nickte, aber sie dachte an Agnes’ Worte und daran, wie leicht Staphylokokken genetisches Material austauschen können. Es machte sie unruhig, dass die beiden Stämme identisch gewesen waren. Zum Glück hatte sie Cheryl gebeten, ihr einen Kontakt zu jemandem beim Institut für Infektionskrankheiten zu vermitteln, der mit MRSA zu tun hatte. So konnte sie diese Frage mit einem Spezialisten besprechen.
    »Hier steht, dass du dir auch die Patientenakten aus den Kliniken besorgt hast«, sagte Laurie. »Hast du die noch?«
    »Wahrscheinlich«, erwiderte Riva. »Sie sind per E-Mail gekommen. Die speichere ich normalerweise genau für solche Gelegenheiten.«
    Sie wandte sich ihrem Computer zu und fing an zu tippen. Laurie griff nach ihrem eigenen Telefon und rief Cheryl Meyers an. Zum Glück war sie immer noch an ihrem Platz. Laurie entschuldigte sich zunächst für die Mühe, die sie ihr machte, und sagte ihr dann, dass sie noch eine ganze Reihe weiterer Patientenakten aus den Angels-Healthcare-Kliniken benötigte.
    »Kein Problem«, meinte Cheryl. »Schicken Sie mir die entsprechenden Namen einfach per E-Mail.«
    »Ich habe die Patientenakten noch«, sagte Riva, nachdem Laurie aufgelegt hatte.
    Laurie stand auf und blickte Riva über die Schulter. »Fantastisch!«, rief sie. »Die kann ich wahrscheinlich auch von meinem Computer aus öffnen. Wie heißt die Datei?«
    Wenige Minuten später hatte Laurie die medizinischen Daten der Patienten Longstrome und Lucente auf dem Schirm. Bisher hatte sie von keinem der während der vergangenen vier Monate hier obduzierten MRSA-Fälle eine solche Patientenakte gesehen. Arnold Besserman hatte ihr zwar sämtliches Material überlassen, das er noch hatte, aber Patientenakten waren nicht dabei.
    »Tja, ich muss dann mal nach unten und mich meinem nächsten Fall widmen«, sagte Riva.
    Laurie winkte ihr geistesabwesend über die Schulter hinweg zu. Sie war ganz mit dem Ausdruck der Dokumente beschäftigt.
    »Hast du nicht auch noch einen zweiten Fall anstehen?«, erkundigte sich Riva.
    »Ach, du Scheiße!«, sagte Laurie. Den

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