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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Zufällig weiß ich ganz genau, wie launisch er sein kann.«
    »Wird gemacht«, sagte Bob und tippte eine Notiz in seinen BlackBerry.
    »Also gut, das wär’s«, sagte Angela und legte die Hände flach auf den Tisch, als wollte sie aufstehen. »Abschließend möchte ich noch einmal deutlich machen, dass allen, die über diesen MRSA-Todesfall von gestern Bescheid wissen, klar sein muss, dass so wenig wie möglich darüber gesprochen werden sollte. Ich möchte, dass die Ärzteschaft davon möglichst wenig mitbekommt.«
    »Ich habe alle Klinikdirektoren darauf hingewiesen, und mit Pamela Carson aus der Öffentlichkeitsarbeit habe ich auch gesprochen«, sagte Carl.
    »Gut«, meinte Angela. »Noch etwas?«
    »Gerade ist mir noch etwas eingefallen«, meinte Bob. Er setzte sich kerzengerade hin. »Paul Yang ist heute nicht zur Arbeit gekommen.«
    »Hat er sich krank gemeldet?«, erkundigte sich Angela. Sie merkte, wie ihre allgemeine Nervosität noch ein bisschen größer wurde.
    »Nein. Ich habe ihm auf die Mailbox seines Handys gesprochen und ihm eine E-Mail geschickt, aber er hat sich noch nicht gemeldet. Ich habe keine Ahnung, wo er sein könnte.«
    »Ist das für ihn eher ungewöhnlich?«, erkundigte sich Angela, während sie im Stillen überlegte, ob sie erwähnen sollte, dass Michael möglicherweise damit zu tun hatte.
    »Aber selbstverständlich ist das ungewöhnlich! Er ist normalerweise sehr gut organisiert. Ich habe sogar seine Frau angerufen. Sie hat gesagt, er sei in der Nacht nicht nach Hause gekommen und hat sie auch nicht angerufen.«
    »Großer Gott!«, sagte Angela. »Hat sie die Polizei verständigt?«
    »Nein. So etwas ist früher schon öfter vorgekommen, allerdings jetzt seit etlichen Jahren nicht mehr. Er hatte mal ein Alkoholproblem und sich dadurch bedingt manchmal sehr merkwürdig verhalten. Sein Frau hat mir erzählt, dass er in letzter Zeit ziemlich gereizt gewesen sei und wieder angefangen hat, sich auf dem Nachhauseweg ein, zwei Cocktails zu genehmigen.«
    »Dass er Alkoholiker ist, habe ich nicht gewusst«, sagte Angela. Sie erlebte nur sehr ungern Überraschungen im Zusammenhang mit ihren Mitarbeitern, vor allem, wenn es sich um Mitarbeiter in Schlüsselpositionen handelte.
    »Ich habe es nicht in seine Personalakte aufgenommen«, sagte Bob. »Ich hätte es Ihnen sagen müssen, als ich ihn angeworben habe, aber da hatte ich bereits sechs Jahre lang mit ihm zusammengearbeitet, ohne dass er einen Tropfen angerührt hätte.«
    »Großer Gott!«, sagte Angela noch einmal und blickte für einen kurzen Moment an die Decke. »Jetzt müssen wir uns auch noch um die Saufgelage unseres Buchhalters Gedanken machen, der damit gedroht hat, das Acht-K abzuschicken. Was soll denn noch alles schiefgehen?« Sie holte tief Luft, bevor sie wieder zu Bob blickte.
    »Ich weiß, dass er sich mit Gewissensbissen herumgequält hat«, sagte Bob. »Deshalb habe ich Sie ja gestern angerufen. Ich wollte Sie auf dem Laufenden halten. Bis gestern hat er das Problem eine Woche lang gar nicht angesprochen. Ich dachte, es hätte sich erledigt. Aber anscheinend hat er einen Artikel über die Haftstrafen für die Verantwortlichen der Pleiten bei Enron und World-Com gelesen. Ich habe ihm gesagt, was ich ihm schon wiederholt gesagt habe: dass nämlich die Zurückhaltung des Acht-K gerechtfertigt sei. Wir wollen ja niemanden betrügen, indem wir irgendwelche Leute um ihre Ersparnisse oder Sicherheiten bringen, aber genau das will doch diese Vorschrift der Börsenaufsicht verhindern. In Wirklichkeit machen wir genau das Gegenteil! Wir schaffen Kapital für Menschen!«
    »Nach Ihrem Anruf gestern habe ich Michael angerufen, weil ich schon, nachdem Sie mich das erste Mal darauf aufmerksam gemacht haben, mit ihm über diesen Punkt gesprochen hatte. Ich dachte, dass er mit seiner Erfahrung bei Börsengängen vielleicht einen Vorschlag hätte, wie wir das Problem behandeln sollen, und so war es auch. Er hat gesagt, dass er jemanden kennt, der mit Paul Yang sprechen und ihn davon überzeugen könnte, dass es in unserer Situation nicht notwendig sei, das Acht-K einzureichen.«
    »Einen Anwalt für Unternehmensrecht?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich habe ihn nicht danach gefragt, aber so langsam frage ich mich, ob es vielleicht einen Zusammenhang zwischen Pauls Nichterscheinen bei der Arbeit und Michaels Gespräch mit seinem Bekannten gibt.«
    »Das wäre denkbar, aber ich wette, dass sein Fernbleiben einen sehr viel prosaischeren Grund

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