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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hier vor Ort haben wir im Griff, zumindest die meisten, aber selbst das könnte sich ändern, wenn die aus dem Präsidium hier auftauchen.«
    »Wie sollen wir das machen?«
    »Wir könnten mit diesem Hänfling, Freddie Capuso, Kontakt aufnehmen«, schlug Brennan vor. »Das würde uns vielleicht ein paar Scheine kosten, aber vielleicht weiß er, wer umgelegt worden ist.«
    »Einen Scheißdreck weiß der«, sagte Carlo. »Die Hälfte von dem, was er uns bisher geliefert hat, war Müll. Das ist doch bloß ein gottverdammter Laufbursche.«
    »Ich denke, wir sollten Franco Ponti ein paar Tage lang beschatten«, sagte Louie. »Wenn Vinnie jemanden verschwinden lassen will, dann überlässt er das Franco, und falls wirklich noch mehr Leute umgelegt werden sollen, dann wüsste ich gerne möglichst schnell Bescheid. Die Lucias machen uns schon so genug Ärger. Ich will nicht, dass sie uns auch noch unsere Expansionspläne kaputt machen.«
    »Franco zu beschatten, wird nicht allzu schwierig sein, bei der alten Kiste, mit der er immer rumfährt«, sagte Arthur MacEwan zur allgemeinen Erheiterung. Francos Auto mit den vom Rückspiegel baumelnden schwarzweißen Schaumstoffwürfeln und dem Bild von ihm und seiner damaligen Freundin Maria Provolone beim Schulabschlussball war im ganzen Viertel bekannt.
    »Vor allem über die Schwanzflossen, da könnte ich mich totlachen«, sagte Ted Polowski. »Von wann stammt das Ding überhaupt, aus den Fünfzigern?«
    »Wisst ihr was? Diese Idee, Franco zu beschatten, die gefällt mir von Minute zu Minute besser«, sagte Louie, während er über seinen Vorschlag nachdachte. »Wisst ihr noch, letztes Jahr, als wir uns den Kopf darüber zerbrochen haben, wie sie wohl ihre Drogen in die Stadt schaffen? Und wir sind einfach nicht dahintergekommen?«
    »Wir haben überhaupt nicht daran gedacht, dass wir Ponti beschatten könnten!«, sagte Carlo und hieb sich mit der flachen Hand auf die Stirn. »Wie konnten wir bloß so dämlich sein? Ich meine, wir haben doch sonst alles versucht.«
    »Wer weiß, vielleicht hat diese kleine Geschichte hier ja einen ganz unerwarteten Nutzen«, meinte Louie, ohne zu wissen, welch prophetischen Satz er damit geäußert hatte.
    »Wann sollen wir anfangen?«, wollte Carlo wissen.
    »Meine Mutter, Gott hab sie selig, hat immer gesagt: ›Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen‹ …«
    »Ja, ja«, erwiderte Carlo. »Denn heute ist morgen schon gestern.«
    Brennan, Arthur und Ted lächelten gequält. Wie viele andere von Louies Lieblingssprüchen, so hatten sie auch diese beiden schon viel zu oft gehört.
    »Zeit ist Geld«, sagte Louie dann mit neckisch hochgezogenen Augenbrauen. Er wusste, dass seine Untergebenen seine Vorliebe für Sprichwörter beknackt fanden.
    »Also gut!«, meldete sich Carlo zu Wort. »Wir müssen uns die Arbeit in Schichten aufteilen. Ich fange an. Wer kommt mit?«
    »Ich«, sagte Brennan.
    »Haltet mich auf dem Laufenden«, meinte Louie.

 
Kapitel 10
    3. April 2007, 16.45 Uhr
     
    Mit Chets MRSA-Akte unter dem Arm zog Laurie sich in ihr Büro zurück. Sie war immer noch hochgradig verwundert über diese Serie von Infektionserkrankungen, die eigentlich gar nicht erklärbar war, und wünschte, sie hätte sich während ihrer Ausbildung intensiver mit Epidemiologie beschäftigt. Im Stillen ging sie noch einmal die wichtigsten Gründe durch, die gegen eine solche Häufung von MRSA-Infektionen sprachen. Zunächst einmal waren die Betroffenen allem Anschein nach gesund gewesen, und gesunde Menschen werden mit kleineren Mengen Staphylokokken in Mund oder Nase normalerweise problemlos fertig. Um also das Immunsystem der betroffenen Patienten zu überwinden und eine primäre Pneumonie auszulösen, hätte es einer relativ hohen Dosis in relativ kurzer Zeit bedurft. Doch wie Laurie gerade erst erfahren hatte, ließen die Klimaanlagen der Angels-Healthcare-Kliniken ein solches Szenario gar nicht zu. Einmal abgesehen von der Tatsache, dass Staphylokokken gar nicht über die Atemluft übertragen werden konnten, war ein solcher Bakterienansturm in einem Raum, dessen gesamte Zuluft durch einen HEPA-Filter geleitet wurde, dessen Raumluft alle sechs Minuten erneuert wurde und in dem alle Anwesenden nicht nur ohne Befund auf MRSA getestet worden waren, sondern auch noch einen Mundschutz trugen, gar nicht möglich.
    Vom epidemiologischen und naturwissenschaftlichen Standpunkt aus war Laurie also mehr und mehr davon überzeugt, dass das

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