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Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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teilen? Ich wohne ganz in der Nähe.«
    »Ich werde vom Hotel abgeholt. Sie können gerne mitfahren, falls Sie nicht auf Ihr Gepäck warten müssen. Ich habe nur Handgepäck dabei.«
    »Ich auch.« Er streckte die Hand aus. »Ich heiße Stuart. Ich hätte mich schon früher vorstellen sollen.«
    »Neil. Freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte Neil und ergriff kurz die Hand des anderen.
    Dann beugte er sich vor und versuchte, einen Blick aus dem Fenster zu werfen.
    »Noch nichts zu sehen«, sagte Stuart, der den Fensterplatz hatte.
    »Keine Lichter oder so was?«
    »Nicht um diese Jahreszeit, da ist es zu dunstig. Auf dem Weg in die Stadt sehen Sie, was ich meine. Es ist wie ein dichter Nebel, allerdings hauptsächlich von der Luftverschmutzung verursacht.«
    »Das klingt ja reizend«, meinte Neil sarkastisch.
    Dann lehnte er sich zurück und machte die Augen zu. Jetzt, kurz vor dem Ziel, fing er an, darüber nachzudenken, wie er sich mit Jennifer treffen sollte. Bei beiden Zwischenlandungen hatte er ernsthaft überlegt, sie anzurufen. Aber er konnte sich nicht entscheiden, ob er sie lieber persönlich oder telefonisch überraschen wollte. Ein Anruf hätte den Vorteil, dass sie ein bisschen mehr Zeit bekäme, um sich an die Vorstellung zu gewöhnen. Andererseits konnte es durchaus sein, dass sie ihn dann auf der Stelle wieder nach Hause schickte. Letztendlich war seine Angst davor so groß, dass er sich gegen den Anruf entschied.
    Die Räder des riesigen Flugzeugs setzten mit solcher Wucht auf dem Boden auf, dass Neil erschrocken die Augen aufriss. Er hielt sich an den Armlehnen fest, während das Flugzeug bremste.
    »Wie lange bleiben Sie in Delhi?«, erkundigte sich Stuart.
    »Nicht lange«, erwiderte Neil ausweichend und überlegte kurz, ob er die Einladung zur gemeinsamen Fahrt in die Stadt wieder zurücknehmen sollte. Er hatte keine Lust auf irgendwelche persönlichen Gespräche.
    Doch Stuart hatte den Hinweis wohl verstanden und stellte keine weiteren Fragen mehr, bis sie die Passkontrolle und den Zoll hinter sich gelassen hatten. »Sind Sie geschäftlich hier?«, fragte er dann, während sie auf den Wagen des Hotels warteten.
    »Teils, teils«, log Neil und signalisierte dabei alles andere als Gesprächsbereitschaft. »Und Sie?«
    »Auch«, sagte der Mann. »Ich bin oft hier und habe ein eigenes Apartment. Es ist eine tolle Stadt, aber für meine Zwecke ist Bangkok besser geeignet.«
    »Tatsächlich«, erwiderte Neil ohne großes Interesse, auch wenn er sich vage fragte, von welchen »Zwecken« der Mann wohl gesprochen hatte.
    »Falls Sie irgendwelche Fragen über Delhi haben, dann rufen Sie mich an«, sagte der Mann dann und reichte Neil eine Visitenkarte mit dem Aufdruck Viking Küchengeräte.
    »Das mache ich«, erwiderte Neil, ohne es ernst zu meinen, und steckte die Karte nach einem flüchtigen Blick ein.
    Die beiden erschöpften Reisenden setzten sich auf die Rückbank des Hotel-SUV. Neil schloss die Augen und überlegte weiter, wie er mit Jennifer Kontakt aufnehmen konnte. Jetzt waren sie in derselben Stadt, und seine Aufregung wurde deutlich größer, als er gedacht hatte. Er freute sich wirklich darauf, sie zu sehen und sich bei ihr dafür zu entschuldigen, dass er sie nicht von Anfang an begleitet hatte.
    Neil schlug die Augen auf und schaute auf die Uhr. Es war fünf Minuten nach Mitternacht, und ihm war klar, dass das Wiedersehen mit Jennifer trotz seiner Vorfreude bis zum Morgen warten musste. Aber wie sollte er sie denn überhaupt überraschen? Er wusste ja nicht einmal, was sie vorhatte. Plötzlich beschlich ihn eine unangenehme Furcht. Warum hatte er nicht schon vorher daran gedacht? Schließlich war es durchaus denkbar, dass sie die Sache mit ihrer Großmutter schon am Mittwoch, ihrem ersten ganzen Tag in Delhi, erledigt hatte, und jetzt bereits wieder auf dem Rückflug war. Vielleicht sogar mit dem Flugzeug, mit dem er gerade angekommen war.
    Neil machte die Augen auf und schüttelte diesen Gedanken ab. Er musste über sich selbst lachen und schaute zum Fenster hinaus in den Dunst, von dem sein Reisegefährte vorhin gesprochen hatte. Der Anblick schlug dem gesundheitsbewussten Neil gründlich auf den Magen.
    Kurze Zeit später rollte der Geländewagen die Einfahrt zum Haupteingang des Hotels hinauf. Etliche Gepäckträger und Türsteher kamen herbei und machten die Türen auf.
    »Wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann, dann rufen Sie mich an«, sagte Stuart und schüttelte Neil die Hand. »Und

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