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Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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damit sie Granny verbrennen können.«
    »Dann ist es ja gut, dass deine Freunde heute Abend kommen.«
    »Das kannst du laut sagen. Ich wüsste gar nicht, was ich so ganz alleine hier machen sollte.«
    »Dann ist es ja gut, dass …«, wiederholte Neil neckisch und nahm den Ball auf, den Jennifer ihm zugespielt hatte.
    »Das reicht!«, sagte sie mit unterdrücktem Lachen und rüttelte mit beiden Händen an seinem Arm.
    »Warum gehen wir nicht nach oben und ziehen unsere Sportklamotten an?«
    »Das ist die beste Idee, die du bisher gehabt hast«, erwiderte Jennifer, und sie machten sich gemeinsam auf den Weg zu den Fahrstühlen.

 
Kapitel 27
     
    Donnerstag, 18. Oktober 2007
    14.17 Uhr
    Neu-Delhi, Indien
     
    I nspektor Naresh Prasad betrat das Gesundheitsministerium. Dabei fiel ihm der Unterschied zum Polizeipräsidium auf. Während in seinem Bürogebäude abblätternde Farbe und eine gewisse Menge Müll vollkommen normal waren, war es im Gesundheitsministerium vergleichsweise sauber. Sogar die Sicherheitsausrüstung war neu, und die Leute, die sie bedienten, schienen wenigstens halbwegs motiviert zu sein. Wie üblich musste er seine Dienstwaffe am Eingang abgeben.
    Naresh fuhr in den zweiten Stock und ging den langen, widerhallenden Flur entlang, bis er in die Räume der relativ neu eingerichteten Abteilung für medizinischen Tourismus gelangte. Ohne anzuklopfen, trat er ein. Der Kontrast zwischen seinem und Ramesh Srivastavas Büro war noch größer als der zwischen den beiden Gebäuden. Rameshs Büroräume waren frisch gestrichen und neu möbliert. Praktisch überall, sogar an der Arbeitsplatzausstattung der Sekretärinnen, wurde deutlich, dass Ramesh in der Verwaltungshierarchie ein ganzes Stück höher angesiedelt war als Naresh.
    Naresh musste einige Zeit warten, womit er voll und ganz gerechnet hatte. Das gehörte zu dem Machtgehabe, mit dem ein Bürokrat dem anderen die eigene Überlegenheit signalisierte, obwohl er eigentlich in der Regel durchaus verfügbar war. Doch das machte Naresh nichts aus. Er hatte damit gerechnet. Und außerdem gab es hier einen Wartebereich mit einer neuen Couch, einem Teppich und Zeitschriften, auch wenn sie schon veraltet waren.
    »Mr Srivastava kann Sie jetzt empfangen«, sagte eine der Sekretärinnen nach einer Viertelstunde und deutete auf die Tür, hinter der ihr Chef saß.
    Naresh stand auf und begab sich in das Büro. Ramesh hatte die Finger ineinander verschränkt und die Ellbogen auf die Tischplatte gestützt. Seine wässerigen Augen musterten Naresh gereizt, und er bot ihm keinen Sitzplatz an. Heute würde es garantiert keinen Smalltalk geben.
    »Am Telefon haben Sie gesagt, Sie wollen mich sprechen, weil es ein Problem gibt«, sagte Ramesh unfreundlich. »Welches Problem?«
    »Ich habe mich gleich heute Morgen um Miss Hernandez gekümmert. Ich war aber nicht früh genug da, um ihr zum Frühstück ins Imperial zu folgen, also weiß ich auch nicht, mit wem sie sich dort getroffen hat. Aber direkt danach, kurz nach neun Uhr, ist sie ins Amal Palace zurückgekehrt und hat sich einen Wagen des Hotels genommen, offensichtlich, um einen Stadtbummel zu machen.«
    »Muss ich mir das alles anhören?«, beschwerte sich Ramesh.
    »Wenn Sie wissen möchten, wie das Problem entstanden ist, ja«, sagte Naresh.
    Ramesh ließ seinen Zeigefinger kreisen, um Naresh zu signalisieren, dass er fortfahren solle.
    »Sie hat kurz beim Roten Fort angehalten, aber dort hat es ihr nicht gefallen. Als Nächstes ist sie auf den Basar gegangen, hat vor der Jama Masjid geparkt und eine Fahrradrikscha gemietet.«
    »Können Sie mir nicht einfach das Problem schildern?«, jammerte Ramesh erneut.
    »In diesem Augenblick habe ich selbst den Parkplatz erreicht, direkt hinter einem neuen E-Klasse-Mercedes. Ich habe den Fahrer wiedererkannt, weil er ihr ebenfalls vom Roten Fort her gefolgt war.«
    Ramesh verdrehte angesichts von Nareshs langatmiger Schilderung die Augen.
    »Er ist Miss Hernandez hinterhergerannt, und das kam mir merkwürdig vor. Darum habe ich meine Anstrengungen verdoppelt und bin den beiden gefolgt. Dann ging alles blitzschnell. Er hat keinen Augenblick gezögert, dann ist er von hinten auf Miss Hernandez zugerannt und hat eine Pistole gezogen, inmitten des belebten Basars, umgeben von Menschen. Er wollte sie erschießen, ganz klar. Ich hatte zwei Sekunden, um mich zu entscheiden: eingreifen oder nicht. Dabei hatte ich immer nur Ihre Anweisung im Ohr, dass ich nicht zulassen soll, aus

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